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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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darüber
nachzudenken. In rasender Eile hasteten sie die Stufen hinauf
und erreichten das dritte Stockwerk. Der Hauptmann deutete den
Korridor hinab. »Dort – seht Ihr, Hoheit? Das Wappenmonument
am Gangende! Da muss es eine Rautenstruktur auf dem Schild
geben. Drei-Neun-Elf. So hat man es uns beigebracht!« Jacko
achtete für den Moment nicht auf ihn. Er sah in die andere Richtung, den breiten und hohen Korridor hinab, an dessen Ende
abermals ein Treppenhaus lag. Noch war niemand zu sehen.
»Los«, flüsterte er. Er wandte sich um und winkte ihnen. »Vielleicht haben wir noch ein paar Minuten, bis sie da sind!«
Sie eilten den Korridor entlang auf das Wappenmonument zu.
Hinter der letzten Tür auf der rechten Seite lagen seit vorgestern
Alinas neue Zimmer – die der Shaba, das wusste Jacko. Er hatte
ihr selbst geholfen, ihre Habseligkeiten hier herauf zu tragen. Als
sie die Tür öffneten und hineinhuschen wollten, stand jemand vor
ihnen und stieß einen überraschten Laut aus. Victor.
Alina seufzte und umarmte ihn erleichtert. Er trug Marie auf
dem Arm. Sie konnte nicht anders, als ihn dankbar auf die Wange
zu küssen. Zwar wusste sie, dass sie das nicht tun sollte, er würde es gewiss nicht schätzen. Er liebte Leandra und nicht sie. Aber
sie konnte nicht anders, es war die Dankbarkeit einer Mutter, um
deren Kind sich jemand in höchster Not gekümmert hatte. Nein,
korrigierte sie sich. Nicht jemand. Der Vater. Jacko musterte Victor von oben bis unten. »Du gehst mit ihr!«, entschied er.
Obwohl er vor der Herrscherin des Landes und ihrem Ehemann
stand, war klar, wer hier das Sagen hatte. »Jetzt sofort!« Er
packte den überrascht aufstöhnenden Victor am Arm und zog ihn
mit sich. Victor heulte vor Schmerz, als er gezwungen war, mit
seinem verletzten Bein aufzutreten. Während Alina ihr Kind an
sich nahm, packte Jacko seinen alten Kampfgefährten am Hemd.
»Reiß dich zusammen, Mann! Du verschwindest jetzt mit ihr und
dem Kind. Und ich will dich rennen sehen, ohne dass du einen
Laut von dir gibst! Sonst komme ich hinterher und durchlöchere
dir das andere Bein auch noch. Hast du mich verstanden, Mann?«
Victor sah, dass es Jacko todernst war. Er hatte ihn oft genug im
Kampf erlebt, um zu wissen, wann mit ihm nicht zu spaßen war.
»Schon gut, reg dich ab… Mann!«
Jacko ließ ihn los. Er ging zur Tür, peilte hinaus und winkte dem
Hauptmann. »Los! Mach diesen Zugang auf! Ich hoffe, du kriegst
das hin!«
Der Hauptmann nickte knapp, drückte sich an Jacko vorbei und
verschwand nach draußen. Marie wimmerte und Alina redete ihm
leise zu.
Victor wandte sich an Alina. »Was ist überhaupt los?«, verlangte
er zu wissen. »Sagt mir jemand endlich mal, was passiert ist?
Sind die Drakken wirklich schon da?«
»Ja, das sind sie – und das Palasttor ist durchbrochen. Viele
sind tot. Hochmeister Jockum und Munuel sind offenbar verletzt.«
Jacko winkte ihnen. »Los jetzt!«, zischte er. »Ich höre sie
schon! Schnell – ihr müsst weg. Der Zugang ist offen!«
Alina lief voraus, Marie fest an sich gedrückt.
Victor folgte ihr. Er ließ keinen Laut hören, aber seinem Gesicht
war anzusehen, dass er höllische Schmerzen litt. Angestrengt
hinkte er hinter ihr her – aber schnell ging es einfach nicht. Sie
wandte sich um, verfluchte ihre ständige Angst, ihm nicht zu nahe kommen, und half ihm.
Als sie das Ende des Ganges erreicht hatten, deutete der
Hauptmann auf einen schmalen Einstieg hinter einem riesigen
metallenen Wappenschild, der an geheimen Scharnieren an der
Wand befestigt und nun aufgeklappt war. Victor stemmte sich
ächzend auf das kleine Podest, hob das verletzte Bein durch den
Einstieg und quälte sich dann damit ab, das andere Bein hineinzuziehen. Endlich war er drin. Er stand in einem sehr schmalen
Gang, der offenbar nach rechts und links verlief, in dem es aber
vollkommen dunkel war. Der Gang war nur wenig höher als ein
erwachsener Mann und so eng, dass ein dicker Mensch wohl
kaum hindurch gepasst hätte. Ein Riese wie Jacko würde hier arge Schwierigkeiten haben.
Während Alina ihm Marie hereinreichte, drängte Jacko sie mit
barschen Worten, endlich zu verschwinden. Dann war Alina bei
Victor und als Letztes hörte dieser noch einmal seinen alten
Kampfgefährten. »Victor – ihr dürft nicht gefunden werden! Nicht
du und auch nicht Marie – aber Alina… sie auf gar keinen Fall!
Sorge dafür, hörst du? Sonst ist alles verloren!« Dann klappte der
Schild zu und vollkommene

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