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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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heraus.«
»Ja, schon möglich. Aber wie sollen wir andere Ein- und Ausgänge finden? Und wenn wir tatsächlich welche finden, woher
wissen wir, dass sie nicht mitten in einen Trupp Drakken hinein
führen? Du weißt sicher, was Leandra in Torgard passiert ist,
oder? Sie schießen sofort!«
Victor ließ sich von seiner Idee nicht abbringen.
»Überleg doch mal: Es muss ein sinnvolles System dahinter stecken. Der Hauptmann wusste, dass es diesen Eingang gab, obwohl er selbst noch nie in einem der Gänge war. Das sagte doch
dieser Soldat zu dir, stimmt’s? Dass die Geheimgänge noch nie
benutzt worden sind. Doch der Hauptmann kannte sogar die Zahl,
mit der dieser Eingang hier zu öffnen war!«
»Vielleicht sind sie überall gleich?«
»Glaube ich kaum. Das wäre für einen Verfolger zu einfach.«
Alina mahnte sich, nicht ungeduldig zu werden.
Victor musste einen Grund für sein Nachbohren haben. »Und
weiter?«, fragte sie.
»Nun, ich schätze, es gibt ein System. Eines, das alle Hauptleute haben lernen müssen und mit dessen Hilfe man sich die Zahlen
der einzelnen Ein- und Ausgänge selbst ausrechnen kann. Und ich
wette außerdem, es gibt eine Menge Ein- und Ausgänge. Sonst
wäre der Nutzen dieser Geheimgänge nicht sehr groß.«
»Du denkst, wir könnten einen weiteren Ausgang finden und
auch auf die geheime Zahl kommen?«
»Wir sollten es versuchen. Dieser Ausgang hier ist einfach zu
riskant. Wir sollten versuchen, ganz in der Nähe einen zu finden.
Wenn es ein System gibt, nach dem man die Zahlen ausrechnen
kann, dann haben wir eine, von der wir ausgehen können. DreiNeun-Elf, verstehst du? Und es gibt hier bestimmt welche – besonders solche, die in die einzelnen Palastzimmer führen. Geheimgänge machen eigentlich nur einen Sinn, wenn man auch
heimlich hinein und wieder hinaus kann.«
»Die Shabibsgemächer!«, sagte Alina aufgeregt. »Du hast
Recht! In den Shabibsgemächern müsste es unbedingt so einen
Geheimgang geben! Damit der Shabib im Notfall fliehen kann!«
Victor brummte. »Das vergiss mal lieber. Auf diese Zahl würden
wir nie kommen. Wenn sich jeder Hauptmann ausrechnen könnte,
wie er in die Shabibsgemächer hineinkommt, wäre es geradezu
eine Einladung für Meuchelmörder. Diese Zahl kann nur der Shabib selbst wissen. Oder die Shaba.«
»Ich… ich bin die Shaba«, sagte sie zögernd. Er lachte leise auf.
»Ja. Mit zu kurzer Amtszeit. Du hast noch nicht mal deine eigene
Ernennung miterlebt. Womöglich hättest du da die Zahl erfahren.«
Alina seufzte. Sie ließ sich auf den Hintern fallen. »Entschuldige.
Ich stelle mich ziemlich dumm an, was?«
Sie spürte seine Hand auf ihrer Schulter, seine Stimme klang
versöhnlich. »Nein, nein, mach dir nichts draus. Ich habe das im
Labyrinth von Hammagor gelernt. Da wäre jeder Fehler tödlich
verlaufen.«
Sie hätte gern seine Hand berührt, aber sie wagte es nicht.
»Deine Zimmer«, meinte er, »liegen links am Gangende, nicht
wahr? Welche sind gegenüber?«
Seine Hand lag noch immer auf ihrer Schulter. Sie bewegte sich
nicht, als fürchtete sie, ihn zu verscheuchen – wie einen scheuen
Schmetterling.
»Ich… ich weiß nicht. Die waren bisher zugesperrt. Es kann
sein, dass sie für den Shabib… also… nun, dass sie für dich gedacht sind.«
»Ich? Shabib?« Er lachte auf.
Sie überging das. »Ich glaube, dass dieser ganze Flügel hier nur
für das Herrscherpaar vorgesehen ist – und vielleicht noch für
ihre engsten Vertrauten. Es waren verschiedene Leute hier, fast
alle unsere Freunde. Aber ich weiß nicht genau, wer wo war. Nur
Leandra, die hatte sich schräg gegenüber einquartiert.«
»Kennst du das Zimmer? Warst du dort drinnen?«
»Bestimmt die Hälfte der Zeit. Azrani, Marina und Hellami waren auch da. Das Weiberzimmer, verstehst du?«
Er ließ ein leises Lachen hören. »Hast du eine Idee, wo da solch
ein Zugang gewesen sein könnte?
Falls es einen gab?«
Alina dachte nach. »Einen auffälligen Ort wüsste ich nicht. Aber
an der Rückseite des Raumes standen verschiedene Vitrinen und
Schränke.
Dahinter vielleicht… Ach ja: es gab zwei Erker mit alten Rüstungen drin. Das Zimmer war riesig.«
»Dann sollten wir nach rechts gehen. Hilf mir mal.
Nimm den Kleinen.«
Alina erhob sich vorsichtig und tastete nach Marie. Die Dunkelheit und die Vertrautheit ihrer Stimmen beruhigten ihn offenbar,
sodass er noch immer ruhig schlief. Als Victor stand, tastete er
nach ihrer Hand. Sie setzten sich in Bewegung.
Nach einem Dutzend Schritten

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