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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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war nicht mehr viel davon zu spüren. Victor nahm sich vor, dahinter zu kommen, was mit Hellami war. Jemand musste Jacko aus seiner Not heraushelfen. Es durfte nicht sein, dass er seine persönliche Not in übertriebenen Heldenmut ummünzte und am Ende dabei umkam. Die mächtigen Drakken waren derzeit kaum mehr als ein verschrecktes Häuflein von Besiegten, aber auch ein erfahrener Kämpfer wie Jacko konnte sich einmal verrechnen.
    Victor wandte sich an Yo. »Zeig uns den Weg. Wenn es wirklich so aussieht, als könnten wir mit den Drakken fertig werden, erledigen wir sie. Einverstanden?«
    Yo nickte und eilte los. Auf der gegenüberliegenden Seite des Trichters, der hier nur noch etwa fünfzig Schritt Durchmesser besaß, stießen sie auf eine weitere, sehr schmale Treppe, die noch tiefer führte. Yo hatte unbestreitbar das Talent, die kürzesten und verstecktesten Wege in unbekanntem Gebiet aufzuspüren. »Die Halle hat zwei Ebenen«, flüsterte sie und deutete hinab.
    »Wir kommen bis zur oberen der beiden, danach ist erst Mal Schluss.«
    »Alles klar«, gab Victor leise zurück. »Gehen wir.«
    Vorsichtig und mit großen Abständen schlichen sie über die hohen, schmalen Stufen in die Tiefe. Yo wartete geduckt am Fuß der Treppe und führte jeden der Ankömmlinge in Richtung eines großen, rückwärtig gelegenen Torbogens, der vollkommen in der Dunkelheit lag. Sie befanden sich hier auf einer Art Podest; Victor fühlte sich an einen großen Theatersaal erinnert.
    Während sie sich auf der erhöhten >Bühne< befanden, breitete sich sechs oder sieben Ellen unterhalb von ihnen die gewaltige Halle aus. Nachdem alle beisammen waren, schlich Victor ein Stück an den Rand des Podests, um sich zu orientieren.
    Die Halle besaß einen annähernd quadratischen Grundriss und war in der Tat riesig: mindestens vierzig Ellen hoch und hundertfünfzig Schritt in der Kantenlänge. Dutzende von Säulen, welche die gesamte Halle durchzogen, stützten das Deckengewölbe. Mitten in der Halle, etwa 50 Schritt von ihnen entfernt, stand das Drakkenschiff.
    Es war ein mattschwarzer Pfeil mit einem dicken Wulst am hinteren Ende. Victor wusste, dass diese Fluggeräte am hinteren Ende Feuer ausstießen, um damit an Geschwindigkeit zu gewinnen. Es wurde von sechs hellen Lichtern angestrahlt, die auf Stützen aufgebaut waren; mehrere Drakken machten sich an ihm zu schaffen. Auch Victor sah nun die sechseckigen, gelben Schwebekisten; es hatte den Anschein, als verpackten die Drakken irgendwelche Dinge darin, um sie fortzuschaffen. Er wandte sich um und winkte Yo zu sich.
    »Schleich dich mal in den hinteren Teil der Halle«, bat er sie leise und wies nach schräg links. »Ich will wissen, wohin sie die Kisten bringen. Und verteile die anderen ein bisschen.
    Wir sollten nicht auf einem Haufen sitzen, falls sie uns entdecken.«
    Yo nickte knapp und war schon wieder in der Dunkelheit verschwunden. Victor beobachtete die Drakken. Es schien so, als hätten sie gerade ihre Arbeit an dem Schiff vollendet. Es stand ruhig auf seinem Landegestell, und aus einer Reihe von kleinen Fenstern vorn an der Oberseite drang schwaches Licht. Irgendetwas Besonderes musste an diesem Schiff sein, sonst wären die Drakken nicht das Risiko eingegangen, sich hierher aufs Festland zu wagen.
    Nach einer Weile kam Yo von ihrem Erkundungsgang zurück.
    Gleichzeitig stieß Jacko zu ihnen; auch er hatte sich umgesehen.
    »Weiter dort hinten ist noch ein Schiff«, berichtete Yo leise.
    »Ein kleiner Mannschaftstransporter für zehn oder zwölf Mann.
    Ich habe zwei Kerle in schwarzen Kutten gesehen, die sich dort herumtreiben. Zwei Drakkenpiloten sitzen im Schiff, und zwei weitere Drakken verladen mehrere dieser sechseckigen Schwebekisten.«
    »Hast du eine Ahnung, was in den Kisten ist?«, flüsterte Jacko.
    Yo schüttelte den Kopf. »Nein. Aber es kommt mir so vor, als wären sie gerade mit ihrer Arbeit fertig.«
    Victor nickte. »Ja, das Gefühl habe ich auch. Wenn wir dahinterkommen wollen, was sie hier getrieben haben, müssen wir sie stellen, bevor sie von hier verschwinden.« Er runzelte die Stirn.
    »Aber schaffen wir das?«
    »Es sind zehn oder elf«, meinte Yo. »Vier sind da vorn bei dem schwarzen Schiff, zwei dürften gerade mit den Kisten unterwegs sein, und zwei weitere sind bei dem anderen Schiff. Dazu noch die beiden Piloten, aber die können wir für den Kampf nicht voll mitzählen. Und dann noch die beiden Bruderschaftler. Mag sein, dass es noch einen Drakken

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