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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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oder einen Bruderschaftler gibt, den ich nicht gesehen habe. Mehr sind es aber gewiss nicht.«
    »Sprechen wir sicherheitshalber von zwölf«, meinte Victor. »Wir sind neun.«
    »Aber wir haben immer noch den Überraschungseffekt«, flüsterte Jacko. »Wenn wir sofort losschlagen, sind die vier dort bei dem Schiff erledigt, ehe die anderen gemerkt haben, dass wir da sind.«
    Victor hob eine Hand, er hatte nichts anderes von Jacko erwartet. »Schon gut, spar dir den Rest. Ich …«
    Plötzlich wurde Victor blass. Er deutete geradeaus zu dem schwarzen Schiff und wäre beinahe aufgesprungen.
    »Was ist?«, flüsterte Jacko. Dann sah er es selbst. Victor deutete auf einen Mann, einen Bruderschaftler, der etwa 30 Schritt entfernt stehen geblieben war und mit irgendetwas hantierte.
    Rasnor!
    Jacko konnte kaum an sich halten. »Verdammt - dieser dreckige, kleine Verräter!«, fauchte er.
    In Victors Gesicht stand der heilige Zorn. »Dieser Dreckskerl!
    Den müssen wir kriegen!« Er hatte viel zu laut gesprochen, und Yo zog ihn mit einer heftigen Bewegung herunter.
    »Leise!«, zischte sie. »Alle beide! Seid ihr verrückt? Wisst ihr nicht was passiert, wenn der uns hört?« Yo musste nichts weiter sagen. Sie wussten alle drei, dass Rasnor zwar kein großer Magier war, aber dass er sich ein paar äußerst hässliche Kampfmagien antrainiert hatte. Mit ihnen vermochte er selbst übermächtige Gegner zu vernichten. Auf diese Weise hatte er ihren Freund Meister Fujima getötet.
    »Wir müssen ihn kriegen!«, verlangte Victor. »Um jeden Preis!«
    Wilde Entschlossenheit loderte in ihm auf. Rasnor zu erwischen war selbst das größte Wagnis wert. Er war nicht nur der schlimmste Verräter, den diese Welt je hervorgebracht hatte, sondern besaß inzwischen sicher einigen Einfluss bei den Drakken. Ihn auszuschalten wäre ein entscheidender Schlag im Kampf gegen die verbliebenen Gegner, einschließlich der verhassten Bruderschaft.
    Victor winkte in Richtung Herphram. Geduckt lief er zu ihnen, und Victor erklärte ihm die Situation.
    »Und er ist ansonsten nicht sehr gut?«, fragte der Magier, nachdem Victor geendet hatte. »Sagt man jedenfalls. Leandra hat ihn stets beherrschen können.«
    Herphram zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wie gut Leandra wirklich ist. Man erzählt sich ja Wunderdinge über sie.« Er räusperte sich. »Also gut, ich denke, zu zweit werden wir seiner Herr werden. Ich selbst werde mich darauf konzentrieren, das Trivocum zu versiegeln, damit er keine stygischen Energien mobil machen kann. Lern oder Rhemor können ihn dann schlafen legen. Danach müssen wir allerdings aufpassen…«
    Plötzlich gellte ein Pfiff durch die riesige unterirdische Halle, kurz darauf ein Sirren und ein Schrei. Alle drei schssen in die Höhe – der Lärm konnte nur eines bedeuten.
    Mit einem singenden Geräusch zog Jacko sein Zweihänderschwert vom Rücken und duckte sich leicht in seine typische Kampfhaltung. Victor sah sich mit pochendem Herzen in alle Richtungen um. »Da!«, rief Yo.
    Die Bewegung links von ihnen, verdeckt durch mehrere Steinsäulen, war kaum zu sehen gewesen, da fauchte auch schon ein Schuss aus einer Drakkenwaffe heran. Das Glück mit diesen Waffen war, dass man ungefähr eine Sekunde hatte, davonzuhechten. Jacko tat es und riss sowohl Victor als auch Herphram zu Boden. Der Schuss hätte sie nicht getroffen, aber weit vorbei ging er dennoch nicht. »Los – Angriff!«, brüllte Jacko. Sein Kommando galt nur noch für Victor und Herphram, Yo war schon davongehuscht, und die anderen waren längst in den Kampf verwickelt.
    Victor hatte keine Zeit mehr für Pläne. Sein Blick fiel hinab in die Halle, wo zwei feuernde Drakken auf Enias losmarschierten, der sich hinter einer Säule verkrochen hatte. Wie kommt der dort hinunter?, dachte Victor wütend. Fauchende graue Energiebälle wummerten aus den klobigen Drakkenwaffen auf den Bogenschützen zu.
    Enias konnte seine Deckung nicht mehr verlassen. In wenigen Sekunden würden sie ihn erreicht haben. Victor stürmte voran und sprang, ohne zu überlegen. Es war eigentlich viel zu tief, aber er tat es trotzdem. Als er unten aufkam, knackten seine Knochen von der Wucht des Aufpralls, und ihm blieb für einen Augenblick die Luft weg. Doch er war direkt hinter den beiden Drakken aufgekommen. Einer der beiden bemerkte ihn und fuhr herum. Victor vollführte eine Vorwärtsrolle und zog währenddessen das Schwert aus der Scheide, das er wie Jacko quer auf

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