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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ist... schade.
    Nun ja...
    Marinas Aussage war reichlich unbestimmt gewesen, und sie überlegte bereits, wie sie dem Drachen erklären sollte, was Leandra zugestoßen war. Aber da streifte sie ein seltsames Gefühl von Befremdung, denn Meados schien sich gar nicht weiter für Leandras Verbleib zu interessieren. Sie tauschte einen kurzen Blick mit Azrani, die offenbar selbst die Luft angehalten hatte: Keine von ihnen hatte sich bisher Gedanken darüber gemacht, wie man Leandras Schicksal einem Außenstehenden erklären sollte – nicht einmal, ob man es überhaupt tun sollte.
    Marina kam zu einem traurigen Schluss: Was Leandra widerfahren war, musste in gewisser Weise ein Geheimnis bleiben.
    Du wolltest mir anfangs selbst eine Frage stellen, nicht wahr?, unterbrach der Sonnendrache ihre Gedanken. Womit kann ich dir behilflich sein?
    Dankbar für den Themenwechsel, hob Marina den Blick. Wir sind eigentlich auf dem Weg nach Veldoor, Meados. Aber unser Drachenfreund Nerolaan, der uns mit zwei anderen Felsdrachen dorthin bringen wollte, ist noch nicht erschienen.
    Wir fragen uns, wo er steckt.
    Nerolaan, sagst du? Der Sonnendrache hob den Kopf und musterte die drei Menschen. Oh, verzeih... wie dumm von mir. Heute Morgen... erhielt ich eine Nachricht. Jetzt erst verstehe ich, dass sie euch betrifft.
    Wirklich?, fragte Marina beunruhigt. Ist etwas passiert?
    Ich weiß es nicht, Marina... Die Nachricht gelangte über andere Drachen bis hierher. Ich bin nur zufällig der Letzte in der Kette.
    Sie besagt, dass sich Nerolaan entschuldigen lässt, denn er könne nicht kommen. Die Nachricht soll an zwei junge Frauen übermittelt werden, die heute hier auf ihn warten.
    Verwirrt sah Marina zu Azrani und Ullrik. Ihre Freundin zuckte mit den Schultern und teilte dann Ullrik die Neuigkeit mit. Der dicke Mönch zog erstaunt die Brauen in die Höhe.
    Sonst hast du nichts gehört, Meados?, fragte Marina betroffen.
    Nur, dass er nicht kommen kann?
    Das ist alles?
    Ja, leider. Wartet ihr schon lange? Ich fürchte, ich habe tief geschlafen und euer Kommen nicht bemerkt.
    Marina seufzte enttäuscht und sah ihre Freunde an.
    »Was machen wir nun?«
    Weder Ullrik noch Azrani wussten eine Antwort.
    Ihr wollt nach Veldoor?
    Plötzlich entstand ein dunkler Ton in der Luft, der drohend und dumpf wie ein Paukenschlag den alten Drachenlandeplatz um sie herum erfüllte.
    Verwundert drehte sich Marina zu Meados um. Der Drache war seltsam starr geworden.
    Ja, Meados. Kennst du Veldoor?
    Schweigen dehnte sich aus, das seltsame Gefühl blieb.
    Das ist spärlich besiedeltes Land – und es ist nicht ungefährlich dort. Was sucht ihr da?
    Marina war verunsichert, gerade so, als hätte sie verbotenen Grund betreten wollen. In dem Verlangen, sich zu erklären, hob sie die Schultern und sagte: Das wissen wir selbst noch nicht genau.
    Wir haben alte Dokumente gefunden, die uns einen Weg nach Veldoor weisen. Dort hoffen wir Antworten auf bestimmte Fragen zu finden. Drängende Fragen.
    Meados wirkte nun wie ein strenger Gebieter. Auch seine Stimme war ernster und deutlich tiefer geworden.
    Darf ich wissen, welche Fragen das sind?
    Marinas Unruhe wuchs. Hatte Meados sich anfangs betont unverfänglich gegeben, so schien er in Wahrheit ein erhebliches Interesse an dem zu hegen, was sie vorhatten.
    Gern hätte sie Azrani oder Ullrik um Rat gefragt, denn sie wusste nicht, wie viel sie preisgeben durfte. Seit kurzem gab es in ihrem Leben und dem ihrer Schwestern vieles, das höchster Vertraulichkeit bedurfte – aber galt das auch gegenüber den Drachen? Es war schlechterdings unmöglich, dies jetzt in Gegenwart von Meados mit Azrani zu besprechen.
    Es geht um die Drakken, erwiderte sie zögernd. Uns ist klar geworden, dass sie unsere Welt nicht nur ausbeuten, sondern letzten Endes vollständig vernichten wollten.
    Vollständig vernichten? Meados starrte Marina nur an. Und was hat das mit Veldoor zu tun?
    Marina focht einen innerlichen Kampf, obgleich sie den Grund dafür nicht nennen konnte. Wenn es auf dieser Welt jemanden gab, der wahrhaft vertrauenswürdig war, dann waren es schließlich die Drachen.
    Einer unserer Ahnen, erklärte sie befangen, entdeckte ein rätselhaftes Relikt – offenbar auf Veldoor. Womöglich ein Bauwerk.
    Obwohl heute, nach Jahrtausenden, höchstens noch ein – paar Ruinen übrig sein dürften. Wir hatten vor, es zu suchen und herauszufinden, ob es uns dem Geheimnis der Drakken auf die Spur bringen kann.
    Und... was versprecht ihr euch

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