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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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davon?
    Marina wandte den Blick Hilfe suchend zu Azrani.
    Warum nur wurde sie das Gefühl nicht los, etwas offen zu legen, über das sie schweigen sollte?
    Doch Azrani und auch Ullrik wirkten seltsam starr und unbeteiligt. Als sie den Blick wieder zu dem riesigen Sonnendrachen wandte, war ihr klar, dass ihr der Mut fehlte, ihm jetzt Einhalt zu gebieten.
    Wir... wir müssen herausbekommen, ob uns trotz unseres Sieges über die Drakken immer noch Gefahr von ihnen droht, erklärte sie.
    Die Flanken des riesenhaften Geschöpfes hoben und senkten sich in langsamem Rhythmus. Sein Blick war streng, seine Haltung gebieterisch. Marina stand furchtsam wie ein Mäuschen vor ihm und musste sich regelrecht zwingen weiterzuatmen. Solch ein Gefühl hatte sie noch nie einem Drachen gegenüber verspürt.
    Sekunden vergingen...
    Und plötzlich war alles wieder vorbei.
    Marina schnappte nach Luft; beinahe hatte sie vor Erleichterung aufgeseufzt. Es war, als hätte jemand in einem finsteren, stickigen Zimmer plötzlich die Vorhänge geöffnet und die Fenster weit aufgerissen.
    Als sie zu Meados sah, schien all das seltsame Gehabe vollständig von ihm abgefallen zu sein. Er wirkte so freundlich und unverfänglich wie zu Beginn ihrer Begegnung.
    Das klingt nach einer dringenden Aufgabe, erklärte er munter.
    Wenn ihr wollt, springe ich für Nerolaan ein und bringe euch nach Veldoor. Seid ihr einverstanden?
    Marina starrte den Sonnendrachen befangen an.
    Du musst verzeihen, erklärte Meados, wenn ich gerade ein wenig... bedrohlich gewirkt habe. Wir Sonnendrachen fühlen uns für das Wohlergehen aller anderen Drachen der Höhlenwelt mit verantwortlich.
    Manchmal übermannt uns da... eine zu große Ernsthaftigkeit.
    Marina schluckte und lächelte dann unsicher.
    Wirklich?, fragte sie.
    Ja. Aber vergessen wir das. Was ist nun? Fliegen wir?
    Marina tauschte Blicke mit Azrani und Ullrik.
    Einerseits war Meados' Angebot eine große Hilfe, und sie hatte schon immer mal auf einem dieser majestätischen Riesendrachen fliegen wollen. Was ihr allerdings weniger behagte, war die Tatsache, dass sie überhaupt keine Möglichkeit hatte abzulehnen, wollte sie mit ihrer dringenden Mission vorankommen.
    Das würdest du wirklich tun?, fragte sie unbeholfen.
    Ja, natürlich.
    Und... wann würdest du losfliegen?
    Am besten sofort!, antwortete Meados und richtete sich zu voller Größe auf.
    Als sie etwa eine halbe Stunde in der Luft waren, beugte sich Azrani, die hinter Marina auf dem breiten Drachenrücken saß, ganz nah an ihr Ohr.
    Leise zischte sie durch den Wind: »Ich kriege langsam Bedenken.« Betroffen wandte Marina sich um. »Bedenken?«
    »Merkst du's nicht? Wir fliegen nach Osten, nicht nach Norden.
    Wir fliegen in Richtung der Berge.« Marina reckte sich, um über den Kopf des Drachen hinweg nach vorn blicken zu können. Tatsächlich – zwischen mächtigen Pfeilern hindurch sah sie die ersten dunklen Gipfel einer Bergekette auftauchen – es konnte nur das Akranische Felsengebirge sein. Laut Phenros' Beschreibung jedoch hätten sie zuerst ein gutes Stück nach Norden über das Savalgorer Tiefland fliegen müssen, ehe sie nach Osten beidrehten.
    Ein ungutes Gefühl krallte sich in Marinas Eingeweide. Meados kannte doch gewiss den Weg – besser als sie selbst. Oder wollte er am Ende gar nicht nach Veldoor?
    ENDE

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