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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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allzu fern.
    »Verdammt!«, schrie Rowling den kleinen Mann an. »Machen Sie endlich die Tür auf!« Bauer klammerte sich weiterhin an die Maschen und schüttelte mit vor Entsetzen geweiteten Augen den Kopf. Rowling stieß einen Fluch aus, riss Bauer von der Tür weg und gab einen Laserschuss auf das Schloss ab. Das Ding zerplatzte in einem Funkenregen, und der Sturm fegte die Tür so heftig auf, dass sie scheppernd herumschwang und gegen den Zaun krachte. Ein weiterer Schlag ertönte, und die Tür entlud das, was auch immer in ihr versteckt gewesen war, in den Zaun. Also wirklich eine Falle. Hier war etwas geplant, und das entfachte Rowlings Wut. Was war mit seinen Männern?
    Er packte Bauer mit der freien Hand und schüttelte ihn. »Was ist hier los, Mann? Sie sind doch von den Sektorbullen, oder? Reden Sie! Sonst vergesse ich mich!«
    »Wir… wir suchen jemanden«, rief Bauer nach kurzem Zögern.
    »Ihr sucht jemanden? Und wen?«
    »Eine Frau.«
    »So? Und was hat das mit uns zu tun? Mit mir und meinen Männern?«
    Der Regen rauschte nun mit Macht herab, Blitze hellten die Umgebung auf, und Donner rollte wie das Brüllen eines riesigen Sauriers heran. Sie mussten zusehen, dass sie von hier fortkamen.
    Bauer wischte sich über das Gesicht. »Sie ist flüchtig. Zurzeit… wird jeder Unterschlupf überprüft. Jede Person, die sie verstecken könnte, einfach alles. Und da erhielten wir einen Hinweis…«
    Rowling nickte. »Ah, verstehe. Und wieso glauben Sie, dass sie ausgerechnet in Spooky Town ist, diese Frau?«
    »In Spooky Town? Oh, Sie verstehen nicht…«
    »Was?«
    »Es… es ist nicht nur hier. Es ist das ganze System. Ganz Aurelia Dio wird abgesucht.«
    Überrascht ließ Rowling den Mann los. »Ganz Aurelia Dio? Wegen einer Frau?« Er lachte auf.
    »Na, die möchte ich mal kennen lernen! Was ist das denn für eine?«
    Die Antwort war eine Orkanböe, die sie beide von den Füßen hob und in den Matsch schleuderte. Als Rowling sich wieder hochrappelte, völlig nass und schlammverschmiert, wusste er, was er lieber hätte tun sollen: von hier verschwinden und sich um seine Leute kümmern. Zum Glück hatte er seinen Blaster nicht fallen lassen. Er kroch auf Bauer zu, zerrte ihn mit sich in die Höhe und schob ihn vorwärts.
    »Los Mann, zum Glider! Dieser Ajhan – das ist Ihr Partner, was?«
    »Äh… ja.«
    »Und der ist bei Ihrem Flieger?«
    »Das… das nehme ich an.«
    Rowling schob ihn weiter. Rechts tauchten die flachen Tanks auf; schon damals war man klug genug gewesen, sie so zu bauen, dass sie dem Wind nur wenig Widerstand boten. Sie waren kuppelförmig und ruhten auf Stützen, trotzdem sangen und dröhnten sie im Wind und im prasselnden Regen. Rowling und Bauer tappten weiter, tief geduckt und ständig in der Erwartung einer weiteren Sturmböe. Rowling hatte noch gar nicht daran gedacht, Bauer nach Waffen zu untersuchen. Vielleicht deswegen, weil Bauer nicht so aussah, als nähme er gern so ein Ding in die Hand. Nun holte er es nach und tastete während des Laufens den Rucksack ab, den Bauer an einem Riemen über der Schulter trug.
    Es war tatsächlich etwas Hartes, Kantiges drin. Er befahl Bauer weiterzulaufen und holte – siehe da! – eine KeraGun heraus.
    »Na, das nenn ich doch einen hübschen Fund!«, rief er durch den peitschenden Regen und hielt die schlanke Waffe in die Höhe.
    Es war zwar nur eine Mini-KeraGun, die längst nicht die Feuerkraft einer großen besaß, dafür aber war sie handlich, und man konnte sie unter einer Jacke verstecken. KeraGuns besaßen keine Metallteile, waren also von Metalldetektoren nicht zu orten und verfügten über Lähm- und Explosiv-Geschosse sowie über winzige Blend- und Rauchgranaten. »Wo hast du denn so ein Geschütz her, Bauer?«, spottete Rowling. »Und dann trägst du es auch noch im Rucksack!« Bauer warf ihm ein verlegenes Lächeln zu, entgegnete aber nichts. Er tappte weiter, von Rowling unbarmherzig angetrieben. Endlich tauchte vor ihnen der Skyglider auf.
    ***
    Roscoe tastete nach der Beule an seinem Hinterkopf. Er hatte Glück gehabt, dass die Verkleidung des Aggregats aus einem Kunststoffmaterial bestand und nachgegeben hatte.
    Vasquez war weniger gut davongekommen. Sie war mit der Schulter gegen etwas Kantiges gestoßen und hatte sich ziemlich wehgetan. Selbst Roscoe verspürte ein wenig Mitleid, denn sie klagte über Schmerzen. Nur das Mädchen hatte den Start unbeschadet überstanden; sie hatte im Pilotensitz gesessen.
    Inzwischen wussten

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