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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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‘n kleiner Dicker.«
    Rowling grinste ihn bissig an. »Du hast ihn also gleich mal in Wartestellung geparkt, was?« Er konnte es nicht leiden, wenn man versuchte, ihm seine Entscheidungen aus der Hand zu nehmen.
    »Jau, Boss.« Wes hatte eine unvergleichliche Art, völlig ungerührt auf irgendwas herumzukauen, auch wenn die Luft förmlich brannte.
    Rowling beschloss beizudrehen. Wenn er sich mit seinen Leuten anlegte, würde es mindestens ein paar kaputte Nasen oder gebrochene Rippen geben, und das konnte er jetzt nicht gebrauchen.
    »Also gut, Leute«, sagte er. »Packen wir unsere Sachen.«
    Schlagartig löste sich die Spannung. Die Männer atmeten vernehmbar auf, Ooje und Tudor entfuhren sogar Beifallrufe. Rowling atmete ebenfalls auf.
    Die Lage war angespannter gewesen, als er gedacht hatte.
    Normalerweise konnte er sich auf seine Leute verlassen, aber in diesem Klima hier wusste man nie, ob nicht vielleicht einer durchdrehte.
    Ein mächtiges Rauschen kündete von einem überfallartigen Regenguss, der draußen niederging.
    Wes stöhnte und riss die Tür auf, war drauf und dran, hinaus in den Regen zu treten, um sich eine Abkühlung zu verschaffen.
    »Warte«, sagte Rowling ruhig und legte ihm eine Hand auf den Oberarm. »Nicht jetzt. Lasst uns erst von hier verschwinden, ich möchte nichts riskieren. Da draußen könnten Drakken oder die Jungs von der Konkurrenz sein. Ihr wisst, dass das hier fremder Boden für uns ist.«
    Die Männer blickten sich gegenseitig an und nickten dann brummend. Jeder von ihnen wäre gern nach draußen gegangen, wo der Regen nun mit aller Heftigkeit herabdrosch – die Luft hier drin war zum Schneiden. Doch jetzt galt es, keinen Zwischenfall mehr zu riskieren.
    »Ich gehe rüber und regle das«, erklärte Rowling.
    »Und ihr macht euch fertig. Macht die Waffen klar.
    Wo hat der Kerl seinen Skyscooter stehen, Wes?«
    »Auf dem kleinen Landeplatz bei den alten Konverter-Anlagen.«
    »Gut, dann treffen wir uns dort. Haltet die Köpfe unten, Jungs.
    Ich will keinen von euch verlieren.«
    ***
    Rowling hatte schon geahnt, dass der Kerl ein Schnüffler war.
    Wahrscheinlich vom Ermittlungsbüro der Sektorkontrolle. Kein Pilot aus Spooky Town würde in einer Bar darauf warten, dass man ihm einen illegalen Auftrag zuschanzte, und schon gar keiner, der so aussah wie dieser. Rowling schüttelte missbilligend den Kopf über Wies’ Urteilsvermögen.
    Er durchquerte den verräucherten Laden, in dem nur ein paar müde Arbeiter an rostfreien Metalltischen ihre warmen Drinks schlürften und sonst nichts los war.
    »Sind Sie der Scooterjockey?«, raunte er dem Mann zu und schob sich neben ihm auf einen Barhocker. Der Mann sah ihn an, als hätte er stundenlang darauf gewartet, ein besonders gelassenes Gesicht machen zu dürfen. »Bin ich. Und wer sind Sie?«
    Es passte nicht zu ihm – sein Gesicht. Nicht zu dem, was er zu sein vorgab. Er war zu gut rasiert und hatte zu wenig Mückenstiche, sein Blick war zu aufgeräumt, und seine Oberlippe wies entschieden zu wenig Schnauzbart auf. Rowling glaubte sogar einen leichten Geruch von Rasierwasser oder gar Deodorant wahrzunehmen. Von der Statur her war der Mann eher klein, etwas rundlich, hatte kurzes krauses Haar und stak in einem Overall, dessen Dreckflecken irgendwie nicht echt wirkten. Rowling versuchte ihn sich im Anzug und mit Ärmelschonern vorzustellen.
    Das passte schon eher.
    »Tut nichts zur Sache«, gab er zurück. »Ich will Ihren Namen auch nicht wissen. Sie verlangen tausend?«
    Wieder der lässige Blick. »Richtig.«
    »Warum so billig?«
    Nun hatte er ihn. Der Kerl erstarrte kurz, so als packte ihn die Unsicherheit, dass seine Tarnung auffliegen könnte, weil er den falschen Preis verlangt hatte. Mehr musste Rowling nicht wissen.
    Er lachte auf und klopfte dem Kerl auf die Schulter. »War nur ‘n Witz. Tausend sind schon okay.« Er hob grinsend die Hand und bot sie ihm. »Ich bin Morris. Wann können wir los?« Die Erleichterung stand dem Burschen ins Gesicht geschrieben. Lächelnd nahm er Rowlings Hand und schüttelte sie. »Peter Bauer. Nennen Sie mich Peter. Oder Bauer.« Er grinste. »Wohin geht’s denn?
    Und wie viele seid ihr?«
    Rowling beugte sich zu Bauer, dessen wahrer Name garantiert anders lautete, und flüsterte: »Drei. Wir wollen nach Osten, zu den Badlands. Aber kein Wort darüber, verstanden?«
    Bauer nickte eifrig. »Gut, wir können sofort los. Ich muss nur schnell noch mein Zeug aus meinem Zimmer holen.« Er ließ sich

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