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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Pilotenkabine barst, ein heftiger Schrei schmetterte durch die Luft. Der Drakken rechts von Marius sank in seinem Sitz zusammen.
    »Du hast ihn erwischt!«, ertönte Rasnors Triumphgeheul von hinten. »Das Mistvieh ist erledigt!«
    Marius hatte Schwierigkeiten, das schlingernde Boot wieder zu stabilisieren, und bekam nur aus den Augenwinkeln mit, wie ein Drache, der offenbar mit seiner linken Schwinge gegen das Drakkenboot gekracht war, sich überschlug und in die Tiefe stürzte.
    Das rechte Kabinenfenster war zersplittert und von einer breiten Blutspur bedeckt.
    Marius arbeitete fieberhaft weiter. Kaum hatte er das Flugboot wieder unter Kontrolle, drückte er es weiter nach rechts unten in die Tiefe und zog dann die Flugbahn langsam nach rechts in die Höhe. Noch einmal bekam er den getroffenen Drachen in den Blick, wie er weit unten auf dem Wasser aufschlug. Thoo war außer Sicht, sie befanden sich inzwischen ein Stück weit draußen über dem Meer. »Da kommen sie wieder!«, schrie Rasnor. »Mach die Seitentür auf, Marius, schnell! Die linke Seitentür!«
    Marius’ Kopf schwindelte. Er versuchte die Entfernung zu den Drachen abzuschätzen, doch ihre Geschwindigkeit war beängstigend. Vom Schicksal ihres Artgenossen schockiert, strebten sie diesmal weit auseinander. Marius fühlte einen heißen Schauer auf dem Rücken, als er sah, mit weich spielerischer Leichtigkeit die riesigen Wesen ihre Flugbahnen kontrollierten. Sie stoben auseinander wie ein Volk von Spatzen und flogen gleich darauf aus einer völlig anderen Richtung wieder herbei… Es war unglaublich.
    »Was ist mit der Tür?«, schrie Rasnor. »Ich… ich weiß nicht…«, schrie Marius hilflos zurück. Das Öffnen der Seitentüren erforderte eine andere Anzeige auf seinem Leuchtschirm, die immer von selbst erschien, wenn das Schiff auf dem Boden stand. Wie er es jetzt herbeiholen sollte, wusste er nicht. Der andere Drakken konnte ihm nicht mehr helfen. Er hing leblos in seinem Sitz.
    Im nächsten Moment fauchte eine Wolke aus weißem Feuer über sie hinweg. Marius gurgelte hilflos; seine Haare standen zu Berge. Es war, als hätte man ihn in eine Aura brennender Luft gestoßen. Zum Glück hielt das entsetzliche Gefühl nur kurz an, dann waren sie durch die Wolke des Drachenfeuers schon hindurch. Doch nun sah er, dass alles um ihn herum brannte. Entsetzt kreischte er auf. Jedes einzelne Teil in seiner Umgebung war von einer zwei Finger dicken Schicht weißen Feuers überdeckt: die Sitze, die Bedienungstafel, die Kabinenscheiben, er selbst…
    einfach alles. Augenblicke darauf verlosch das Feuer mit einem seltsamen Puffen.
    »Bring uns hier raus!«, brüllte Rasnor. Ein neues, heißes Gefühl durchströmte Marius. Meister Rasnor hatte das magische Feuer erstickt! So schnell! Für ein, zwei Sekunden hatte alles gebrannt, er konnte sogar seine verschmorten Haare riechen. Seine Haut glühte wie nach einem heftigen Sonnenbrand. Aber die Flammen waren bezwungen. Endlich hatte er seine fünf Sinne wieder beisammen. Die Drachen waren im Moment außer Sicht, und das Boot flog noch. Er griff nach hinten und zog den Hebel ganz hoch.
    Augenblicklich reagierte das Boot und nahm Geschwindigkeit auf.
    Vor sich sah er das offene Meer. Er wusste eine Möglichkeit, alle Kraft der Geräte an Bord auf die Beschleunigung zu ballen; ein Trick, den er sich durch Beobachtung der Drakkenpiloten selbst zusammengereimt hatte. Rasch berührte er auf dem Leuchtschirm ein paar farbige Flächen. Die gläserne Oberfläche war durch das magische Feuer trüb geworden. Mit den Pedalen richtete er die Nase des Schiffs leicht aufwärts; das war die beste Richtung, um gegenüber den Drachen an Geschwindigkeit zu gewinnen. Für eine bange Minute ignorierte er das protestierende Heulen der Maschinen im hinteren Teil des Flugschiffes und blickte währenddessen furchtsam aus allen Fenstern. Kein Drache war zu entdecken. Auch die Anzeige des Leuchtschirms blieb leer, und das nervtötende Piepen war verstummt. »Wir haben es geschafft!«, keuchte er. »Wir sind sie los!«
    Die drei überlebenden Drakken hatten sich mit ihren Waffen vor der Brust in die Ecken des hinteren Frachtraums gedrückt, und Rasnor lief von links nach rechts zu den Fenstern und wieder zurück, um sich zu überzeugen, dass Marius Recht behielt. Nach einer Weile war er sich sicher.
    Er kam nach vorn und klopfte Marius auf die Schulter. »Gut gemacht, Junge!«, lobte er ihn.
    »Das hätte kein Drakken besser

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