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Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes

Titel: Höhlenwelt-Saga 5 - Die Schwestern des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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die Vögel ihr Abendlied zwitscherten. Ein zweites Mal atmete sie auf. Sie hatte es gewagt, und nun war sie froh darum.
    Erleichtert überquerte sie die Wiese und die kleine Holzbrücke und marschierte den stillen Waldweg nach Angadoor hinab. Alles war ruhig und beschaulich, die Höhlenwelt hatte ihren Frieden wieder.
    Kaum zu glauben, dachte sie unterwegs, still in sich hineinlächelnd.
    Als sie den Dorfrand erreichte, sah sie ein kleines Drakkenflugboot, das am Rand des Siebenplatzes gelandet war. Die verrückten Malereien und bunten Fähnchen auf der metallenen Hülle wiesen es als Meister Izebans Schaukel aus.
    Mit leicht pochendem Herzen bog sie in den Weg ein, der zum Haus ihrer Familie führte. In der Küche saßen ihre Eltern, Cathryn und der kleine Gelehrte mit dem wirren weißen Haar. Als sie hereinkam, sprang er auf. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Wiedersehensfreude und Sorge.
    »Fräulein Leandra! Wie gut, Euch zu sehen. Ihr müsst unbedingt mit mir nach Savalgor kommen! Wir haben ein schreckliches Problem!«
    Aha!, dachte Leandra und seufzte.
    ***
    Rasnor blickte durch das Seitenfenster in die Tiefe, wo die Ruinen von Thoo immer kleiner wurden. Er hatte die Zähne zusammengebissen, die Fäuste geballt und kochte vor Wut.
    »Verdammt!«, knirschte er voller Zorn. »Jetzt haben wir das Schiff verloren! Und dieser Dreckskerl Victor lebt ebenfalls noch!
    Ist denn gar keiner von denen während der Kämpfe umgekommen?«
    Novize Marius schwieg. Er fürchtete, die Wut seines Meisters mit einer unbedachten Bemerkung weiter anzufachen. Zum Zeitpunkt des Überfalls war er zufällig an Bord dieses Flugbootes gewesen, und das hatte ihm wohl das Leben gerettet. Meister Rasnor war schnell hineingesprungen und hatte den Start befohlen. Marius’ Freund Mischa hatte weniger Glück gehabt. Ob er noch lebte, wusste Marius nicht, jedenfalls hatte er es nicht mehr an Bord geschafft. Nach allem, was sein Meister ihm erzählt hatte, war Mischa nur zu wünschen, dass er jetzt tot war. Denn sonst würde man ihn unerträglichen Foltern aussetzen, ehe man ihn mit gebrochenen Knochen und zerschmettertem Gesicht den Raben zum Fraß überließe.
    Rasnor hob beschwörend die Hände. »Das Schiff!«, heulte er.
    »Es war fertig – nach drei Monaten Arbeit! Das darf einfach nicht wahr sein!«
    Marius schwieg weiterhin. Er hatte Angst, dass sein Meister die Beherrschung verlor und vor lauter Wut eine Magie wirkte; an Bord dieses kleinen Schiffes hätte das verheerende Folgen. Doch nachdem er eine Weile heftigst geflucht hatte, beruhigte sich Rasnor ein wenig. »Wir müssen uns etwas anderes überlegen«, rief er aus. »So geht das nicht weiter!« Links und rechts neben Marius hockten zwei Drakken, denen die Flucht ebenfalls gerade noch gelungen war. Vorn saßen die beiden Piloten, mehr aber waren von den zwölf Mann nicht übrig geblieben. Und der Hohe Meister tobte. Gern hätte Marius jetzt mit einem der Drakken-Piloten den Platz getauscht. Einesteils, um von Rasnor wegzukommen, aber auch, weil er das Fliegen eines solchen Flugschiffs neuerdings beherrschte. »Immer wieder spüren die uns auf!«, bellte Rasnor zornig. »Ich möchte wissen, wie!«
    »Wir sollten …«, begann Marius zaghaft, »vielleicht doch eher nachts ausrücken. Wenn die Drachen schlafen.«
    Rasnors Kopf fuhr herum wie der eines Habichts. Marius wusste, dass sein Meister sich noch immer weigerte, die Drachen als wirklich intelligente Art zu betrachten – als Wesen, die mehr als nur das Hirn eines Hundes besaßen und eigenständig zu handeln und miteinander zu kommunizieren vermochten. Obwohl er es eigentlich hätte besser wissen müssen. Der Drachenkrieg war das beste Zeugnis dafür.
    »Auch wir schlafen nachts!«, erwiderte Rasnor wütend. Er schien zu wissen, wie schwach sein Einwand war, und suchte nach einem weiteren. »Wie sollen wir nachts an einem Ort wie diesem landen können?« Er wies in die liefe. »Oder dort etwas ausrichten? Es ist viel zu dunkel!« Marius, ein mittelgroßer, leicht rundlicher Bursche mit rosigem Gesicht, spürte, dass er etwas unternehmen musste – jetzt gleich. Sein Meister war verunsichert und hatte noch immer kein Vertrauen zu den Errungenschaften der Drakken gefunden. Stattdessen plagte er sich mit Ungewissheiten herum, die ihm, Marius, überhaupt keine Probleme bereiteten. Wenn er in dieser Bruderschaft, in die er vor ein paar Jahren hineingeraten war, etwas werden wollte, dann musste er einen Vorstoß wagen.
    Er ließ

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