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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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würde. Ist er nett?«
»Ach, im Großen und Ganzen sind die doch alle nett. Ich mag
jedenfalls die meisten Ajhan. Er heißt Aan:Ars’Jui.«
Leandra zog die Augenbrauen zusammen. »Aber wir brauchen
Griswolds Hilfe. Denkst du er wird uns dorthin bringen?
Das kostet ihn doch wieder etwas, nicht wahr? Ich meine, die
Melly Monroe dorthin zu fliegen.«
Roscoe nickte besorgt. »Ja, darüber denke ich auch schon die
ganze Zeit nach. Seit du ihn so angemault hast…« Er sah sie an
und hob abwehrend eine Hand. »Oh, nicht dass du denkst, ich
hätte etwas dagegen gehabt. Im Gegenteil, du hattest völlig
Recht. Aber das vereinfacht unsere Lage nicht. Wir werden ihn
mit noch mehr Geld ködern müssen.«
Leandra stieß ein lautes Seufzen aus. »Wir werden keinen Soli
mehr besitzen, ehe wir Diamond auch nur erreicht haben.«
»Gehen wir erst mal runter zu Griswold und sehen, wie er gelaunt ist. Vielleicht können wir ihm ja doch noch ein paar Zugeständnisse abringen.« Sie verließen das Krähennest und suchten
die Brücke auf. Inzwischen gab Griswold sich unangenehm großspurig, offenbar war ihm bewusst geworden, dass sie ihn brauchten. Leandras Misstrauen wuchs. Entweder war Griswold ungeheuer eifersüchtig auf sie beide und ihre Liebesspiele, oder seine
Meinung über das, was sie taten, hatte sich tatsächlich gewandelt. Oder beides. Sie kam zu der Ansicht, dass es bald Zeit wurde, sich von Griswold zu trennen, und beschloss, es Darius zu
sagen. Er würde ihr sicher beipflichten, jedoch ohne große Begeisterung. Ohne Griswold und seine Melly Monroe saßen sie fest.
Doch dann winkte ihnen das Glück. Der RW- Transponder in
Leandras Schenkeltasche begann zu ticken.
Leandra gab Roscoe ein unauffälliges Zeichen, entschuldigte
sich, auf die Toilette zu müssen, und verließ eilig die Brücke.
Draußen im Venaltunnel lief sie rasch ein paar Schritte, holte den
Transponder hervor und öffnete ihn. Auf einem winzigen Holoscreen erkannte sie Bruder Giacomos Gesicht.
»Fräulein Leandra!«, hörte sie eine leise, sehr piepsige Stimme.
»Schön, Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?«
»Sie… können mich sehen, Giacomo?«
»Na sicher. Sie mich doch auch. Es ist ein kleines Wunderding,
dieser RW-Transponder. Über kurze Strecken erreicht die Übertragung sogar eine Quasi-Überlichtgeschwindigkeit, und einen
zwar durch Tunnelling-Effekt…«
»Schon gut, Giacomo. Ein andermal. Können Sie uns helfen? Es
sieht so aus, als bekämen wir bald Schwierigkeiten.«
»Oh«, machte das winzige Gesicht. »Ich fürchte, wir stecken
selbst in welchen. Wie ist es mit Pater Bertoli gelaufen? Haben Sie
in seinen Archiven etwas gefunden?« Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, schüttelte den Kopf und lief dabei weiter den
Venaltunnel hinab. »Nein. Wir haben Diamond leider noch gar
nicht erreichen können. Hier ist alles von den Drakken abgeriegelt. Im Moment sind wir beim Halon.« Sie senkte die Stimme
und hielt den Transponder ganz nah vors Gesicht. »Wir wollen
uns einen Haifanten stehlen.« Stirnrunzelnd nahm sie das Gerät
wieder zurück und fragte sich, wem sie durch das Flüstern ihr
Geheimnis hätte vorenthalten können.
»Sie waren noch gar nicht auf Diamond?«
»Nein, leider. Wir haben nur einen alten Freund von Darius getroffen, der uns bis nach Halon geholfen hat, weil Diamond offenbar abgeriegelt ist. Im Moment aber wird er ungemütlich. Er ist
eifersüchtig oder verärgert… was weiß ich. Jedenfalls traue ich
ihm nicht mehr. Können Sie uns helfen? Ist Ain:Ain’Qua bei Ihnen?«
»Nein, leider nicht. Er ist auf Schwanensee und plagt sich mit
diesem Lakorta herum. Im Augenblick dürfte er dort nicht abkömmlich sein. Ich selbst bin auch nur mit einem Linienschiff
hier. Welche Art Hilfe brauchen Sie denn, Leandra?«
Sie überlegte. Angesichts dessen, was Ain:Ain’Qua und Giacomo
von ihnen erwartet und wofür sie das Geld erhalten hatten, waren
ihre Fortschritte beklagenswert. Sie hatten Hühner gekauft! Und
jetzt wollte sie auch noch einen Ajhan aufsuchen, um sich für die
Leviathane einzusetzen. »Hören Sie, Giacomo, können wir uns
nicht erst einmal treffen? Ich meine, könnten Sie herkommen?
Alles ist ziemlich kompliziert geworden, und ich würde mich lieber
mit Ihnen unterhalten. Ausführlich, meine ich, und persönlich,
damit Sie nichts falsch verstehen. Leider hat nicht alles so geklappt, wie wir hofften.«
Das winzige Gesicht starrte sie für eine Weile an, dann nickte
es. »Ich verstehe. Ja, gut, dann

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