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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Rückenlehne und lümmelte sich halb ausgestreckt darauf. »Das müsste doch ein Hinweis darauf sein, dass er tatsächlich drin war«,
meinte sie. »In der Pyramide.«
»So? Wie kommst du darauf?«
»Er muss doch einen Grund gehabt haben, seine Aufzeichnungen so plötzlich abzubrechen. Ich würde sagen, diesen Grund
fand er hier.« Sie breitete die Arme aus. »Wäre er einfach nur
stecken geblieben, hätte er es doch sicher niedergeschrieben,
meinst du nicht? Ich jedenfalls hätte meine Enttäuschung der
Nachwelt mitgeteilt.« Marina nickte anerkennend. »Klug gedacht.
Also gut: Nehmen wir an, Phenros ist tatsächlich von hier aus
weiter gekommen.
Was hatte er, was wir nicht haben?«
Sie sahen sich eine Weile an, dann platzten sie mit einem Lachen lauthals heraus. »Du Ferkel!«, beschwerte sich Marina.
»Selber Ferkel«, erwiderte Azrani grinsend.
»Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet so
etwas die Eintrittserlaubnis für die Pyramide sein könnte.«
Dann kehrte wieder nachdenkliches Schweigen ein. Seufzend
schnürte Marina ihren Rucksack auf und holte ihren Wasserbeutel
heraus. Sie trank einen Schluck und bot den Schlauch dann Azrani an. »Danke, ich habe selbst einen«, erwiderte sie und machte
sich an ihrem Rucksack zu schaffen. Als sie hineinlangte, fuhr ein
plötzlicher Lichtblitz durch die Halle.
Vor Schreck sprangen beide auf und starrten furchtsam in die
Höhe. Das Licht war sehr hell gewesen, es schien aus derselben
Quelle zu stammen wie das fahle Leuchten, das nun wieder
herrschte.
»Was war denn das?«
Azrani stand stumm da und musterte die schweigenden Wände.
Langsam wanderte ihr Blick zurück zu ihrem Rucksack, und ein
ahnungsvolles Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. »Der
gute alte Phenros…«, kündigte sie an, während sie sich zu ihrem
Rucksack niederbeugte, »… hatte tatsächlich nichts, was wir nicht
auch haben!« Sie griff mit ihrer Hand hinein, hob dabei den Kopf
und sah in die Höhe.
Augenblicke später zuckte abermals ein gleißender Blitz durch
die Halle. Marina tat vor Schreck einen Satz.
»Azrani!«, schimpfte sie. »Was tust du da?«
Ein drittes Mal flammte die Helligkeit auf, blieb dieses Mal aber
erhalten.
Azrani richtete sich auf und förderte aus ihrem Rucksack einen
Würfel zutage. Seine Kanten waren etwa eine Handbreit lang, und
er schimmerte silbrig. Langsam hob sie ihn in die Höhe. Ein Lächeln stand auf ihrem Gesicht.
Marina keuchte. »Du hast einen Würfel aus dem Ordenshaus
mitgehen lassen!«
»Mitgehen lassen!«, wiederholte Azrani empört.
»Nun hör mal, du tust ja gerade so, als wäre das Diebstahl! Sei
lieber froh… es war ein Glück.« Sie blickte in die Höhe. »Ich hatte
so eine Ahnung, dass diese Würfel etwas mit Phenros’ Entdeckung zu tun haben könnten.«
»So hatte ich es nicht gemeint«, lächelte Marina und umarmte
ihre Freundin. »Du bist unbezahlbar!« Sie blickte sich um. Die
Halle war nun mit dem Vielfachen an Helligkeit erleuchtet.
»Man muss ihn nur berühren«, sagte Azrani und hielt den Würfel in die Höhe. »Ich glaube, die Pyramide merkt das und erzeugt
dann das Licht.« Marina nickte und ließ den Blick auf der Suche
nach einer weiteren Veränderung durch die Halle schweifen.
»Sonst scheint es aber nichts Neues zu geben. Außer…« Sie ging
in die Hocke und strich mit den Fingerspitzen über den Boden.
Azrani verfolgte neugierig das Tun ihrer Freundin. »Siehst du
diese Linie? Die habe ich vorher nicht gesehen.« Sie stand wieder
auf und folgte dem Verlauf der Linie. Sie schien in den Boden eingraviert zu sein, war aber nur schwach zu sehen.
»Könnte auch an der Dunkelheit gelegen haben«, meinte Azrani.
»Da sind noch mehr! Genau parallel, hier… und da drüben…
siehst du?«
Azrani nickte und folgte ebenfalls den Linien.
Schließlich blieb sie stehen. »Warte mal…«
Nach kurzer Orientierung eilte sie aus der Hallenmitte fort,
suchte ein Stück an der Wand, wo die Krümmung des Bodens nur
sacht anstieg, und erklomm einen Sims, der zehn oder zwölf Ellen
über dem Hallenboden lag. Dann wurde die Krümmung zu steil,
und sie musste anhalten. Auf wackligen Beinen reckte sie sich in
die Höhe. Marina, die ihrer Freundin neugierig zugesehen hatte,
ahnte, dass sich Azrani von dort aus einen Überblick verschaffen
wollte, und lief zu ihr.
Azrani deutete hinab. »Da sind lauter Kreise auf dem Boden…
Was ist denn das da – in der Mitte?« Marina eilte zur Hallenmitte,
ging in die Hocke

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