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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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möglich, dass ich mit Nerolaan reden kann?«
Marina hatte sich erhoben und kam auf sie zuspaziert. Sie zuckte mit den Achseln. »Weiß ich auch nicht. Es geht. Es muss hier
Wolodit geben oder etwas Ähnliches. Das Trivocum ist sichtbar –
hast du es nicht probiert?«
Azrani runzelte die Stirn und schloss kurz die Augen. Ein Moment der Konzentration genügte, dann sah sie mit ihrem Inneren
Auge den rötlichen Schleier, der die Welt durchdrang, überall und
nirgends zugleich. Während ihrer ganzen Zeit hier hatte sie nie
versucht, es wahrzunehmen.
Eine Magierin war sie ohnehin nicht, sie nutzte das Trivocum
nur für Gespräche mit den Drachen. »Du hast Recht«, sagte sie,
als sie die Augen wieder öffnete. »Aber ich dachte, das Wolodit
gäbe es nur auf unserer Welt.«
»Offenbar nicht«, antwortete Marina ruhig und blickte in den
Himmel auf, der von rötlich grauen Wolkenschleiern verhangen
war. Einzelne Sterne funkelten hindurch. Die rote Sonne war fast
ganz hinter den Bergen im Westen verschwunden, während die
zwei dunkelblauen Monde hoch am Himmel standen. Sie nickte in
Richtung der Pyramide. »So eine haben wir auch entdeckt. Ich
dachte mir schon, dass wir dich bei einer davon finden würden.
Aber wir haben lange suchen müssen.«
»Ihr habt nicht… die Portale benutzt? Ich meine, diese Monumente?« Sie drehte sich und wies in Richtung der Dreieckpyramide, in deren Vordergrund sich dunkel die drei gebogenen Säulenpaare erhoben.
Marina legte den Kopf schief. »Die Portale?«
»Ja.
Diese Säulen dort. Mit ihnen kann zwischen den man einzelnen
Pyramiden hin und her reisen.«
»Ah, jetzt verstehe ich. Das muss mithilfe der inneren Symbole
der Pyramiden funktionieren.« Azrani nickte.
»Stimmt. Aber… wenn bei eurer Pyramide das Innere nicht
funktionierte, dann… müsst ihr ja hierher geflogen sein!«
»Ja, richtig.« Sie blickte wieder in Richtung der Pyramide. »Da,
wo wir herkommen, hatte sie vier Seiten.
Diese hier ist dreiseitig, wie die in Veldoor.«
Azrani nickte verstehend. »Jetzt wird mir klar, warum ich die
vierseitige nicht erreichen konnte. Ich bin hier angekommen,
weißt du? Von hier aus konnte ich nur zwei weitere Pyramiden
erreichen – durch diese Säulenmonumente dort. Aber es muss
hier sechs solcher Bauwerke geben. Drei davon konnte ich nicht
erreichen.«
»Ja, zu unserer kamst du offenbar nicht. Wir sind bei der vierseitigen Pyramide herausgekommen. Allerdings waren wir vorher
noch… anderswo.«
Sie blickte sich um, als wollte sie sich Gewissheit verschaffen.
»Anderswo? Wie meinst du das?«
Marina kaute unschlüssig auf der Unterlippe. »Ich bin mir nicht
sicher. Aber ich glaube nicht, dass es diese Welt war.«
»Was?«, stieß Azrani hervor. »Du warst auf noch einer anderen
Welt?«
Marina deutete in die Höhe. »Der Sternenhimmel sah völlig anders aus. Tausendmal mehr Sterne, so viele, dass es dort auch
ohne eine Sonne hell war. Ich glaube, wir sind dort gewesen, als
es Nacht war.«
Azrani starrte sie staunend an, ihr Mund stand vor Überraschung offen. Aber Marina glaubte auch, ein Stück Faszination
und Begeisterung in der Miene ihrer Freundin erkennen zu können.
»Mir ist ein blödes Versehen passiert«, erklärte sie verlegen.
»Als ich daheim in Veldoor den Mechanismus auslöste, bin ich vor
Schreck aufgesprungen und habe mit dem Fuß eine weitere Pyramide in eines der Löcher befördert – die rote.«
Azranis Blicke fielen auf Marinas Würfel, der links neben ihr in
der Luft schwebte. »Und dann seid ihr auf…« Sie unterbrach
sich.»… dann sind es schon drei Welten! Ich meine die Höhlenwelt, diese hier und noch eine dritte? Was war denn dort? Und wo
hast du denn den Würfel her? Warst du zwischenzeitlich in Savalgor?« Sie sah zu Nerolaan auf. »Ja, natürlich. Woher sollte er
sonst kommen?« Sie wandte sich wieder Marina zu. »Und Ullrik?
Wo ist er? Und Meados?«
Marina seufzte. »Ullrik war aufgebrochen, einen Würfel aus Savalgor zu holen. Inzwischen dürfte er uns beide suchen. Und
Meados… wohl eher das Gegenteil. Er wollte mich und Ullrik töten. Dann aber kamen zum Glück Hellami und Cathryn…« Sie ließ
sich im Schneidersitz zu Boden sinken und zog Azrani zu sich.
Nerolaan rollte seinen langen Drachenschwanz wie eine Katze um
den Fleck, wo er saß, und die beiden erzählten Azrani, was zwischenzeitlich geschehen war. Sie brauchten eine Weile, und Azrani lauschte mit wachsendem Erstaunen.
»Ich hatte bis zuletzt damit gerechnet, in die

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