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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hob den Kopf. »Ich liebe Alina, verstehst du? Sie ist mir wie
eine Schwester, mehr noch… sie ist einfach ein wundervoller
Mensch. Und eine wirklich gute Shaba. Die Menschen lieben sie
auch. Und das Schlimme ist, sie liebt Victor. Seit sie ihn…«
»Na, das ist doch wunderbar. Ihr liebt euch alle, dann kann
doch…«
»Verspotte mich nicht, Darius. Seit Alina ihn damals in diesem
Verließ fand, hat sie sich an ihn geklammert. Während sie die
ganze Zeit ihrer Schwangerschaft in Chasts Gewalt verbrachte,
hielt sie allein die Erinnerung aufrecht. Sie hatte nichts als diese
Erinnerung an Victors Gesicht, verstehst du? Und ihre Hoffnung,
dass das Kind, das sie im Leib trug, von ihm sei und nicht von
Chast. Was dann ja zum Glück auch so war. Als sie Victor schließlich wieder begegnete…«
»Aha. Da hat’s bei ihr gefunkt.«
Leandra seufzte wieder. »Ja. Sie sind inzwischen verheiratet,
das war allerdings unfreiwillig… Nun ja, letztlich haben sie doch
beide zugestimmt. Der Hierokratische Rat hatte verlangt, dass
der echte Vater des Kindes gefunden werden müsse und dass
Alina ihn heiratete. So wollten sie verhindern, dass Alina den
Thron bestieg. Es schien unmöglich, diese beiden Forderungen zu
erfüllen. Der Rat war korrupt bis ins Mark, von Bruderschaftlern
unterwandert. Aber es gelang uns trotzdem. Nun sind die beiden
verheiratet und haben einen niedlichen kleinen Jungen miteinander. Er heißt Marie. Er liebt seinen Papa, und sein Papa liebt ihn,
und Alina liebt sie beide…« Sie hob den Kopf und forschte in seinem Gesicht, ob er über ihr wiederholtes >liebte…< spotten würde. Darius’ Miene aber war ruhig und entspannt, und er hörte ihr
aufmerksam zu.
»Ich kann ihn ihr einfach nicht wegnehmen«, erklärte Leandra
niedergeschlagen. »Sie hat so viel durchgemacht…«
»Wo ist er jetzt?«
»Victor?« Leandra seufzte tief, drehte sich wieder um und lehnte sich an ihn – eine Einladung an seine sanften Hände, sie erneut
zu berühren. »Nun, bei Alina, nehme ich an, im Palast von Savalgor. Er mag sie ja. Hat er mir jedenfalls gesagt.« Sie holte tief
Luft. »Vielleicht hat er’s inzwischen ja doch geschafft. Ich habe
ihm eine ziemliche Szene gemacht, als ich ihn zuletzt sah.« Sie
hob den Kopf und lächelte Roscoe schief an, der in diesem Moment ihre Brüste mit beiden Händen fest umschlossen hielt. »Sozusagen als Starthilfe.
In letzter Zeit hatte er sich Alina endlich doch ein bisschen zugewandt. Ich hoffe, dass er seinen Widerstand endlich aufgegeben hat.« Sie rückte ein wenig von ihm ab.
»Was ist los mit dir, Darius?« Sein Mund stand offen, und er
starrte sie an. »Soll das heißen, dass er… in diesem Moment…«
Sie zog die Stirn in Falten. »Was?«
»… bei ihr ist? Vielleicht in ihrem Bett? Dass er sie küsst?«
Leandras Miene wurde weich. »Ja. Es wäre das Beste. Ich wünsche es den beiden.«
»Aber dann…«
Endlich merkte sie, was er meinte. Doch sie spürte es nicht an
seinen Worten, sondern, wie zuvor schon, knapp oberhalb ihres
Pos. Seine Hände, die noch immer ihre Brüste umschlossen, zitterten leicht. Nach einer Schrecksekunde war sie nahe daran loszulachen. Er hatte vollkommen Recht: Im Grunde hatte sie ihm
gerade erklärt, dass sie frei war, dass sie es sich sehnlichst
wünschte.
Hatte sein Anstand ihn bisher noch mühsam im Zaum gehalten,
explodierte in diesem Moment seine Männlichkeit.
Ein seltsamer Sturm tobte durch Leandra. Ihr Verstand tickerte
heftig in der Erkenntnis vor sich hin, dass sie sich genau das gleiche Problem wie Victor aufgehalst hatte, während die Antwort
offen auf der Hand lag und sich nun mit Macht in den Vordergrund drängte: Sie hatte reichlich Gründe, sich endlich aus diesem Dilemma zu befreien. Von einer Sekunde auf die andere entschied sie sich.
»Darius«, sagte sie und wandte sich um, »ich hätte in dem
Container bleiben sollen. Ich bin ein dummes Huhn.« Mit Plötzlich
wiedererwachender Lust drängte sie sich an ihn. Er atmete heftig.
Seine Hände glitten unter ihre Achseln, er hob sie wie ein Püppchen hoch und küsste sie leidenschaftlich. Sie schlang die Beine
um seinen Leib und nahm sich vor, alles mitzumachen, was ihm
einfallen mochte. Etwas überrascht war sie schon, als sie spürte,
wie plötzlich er in sie eindrang. Aber er war sanft, und es gelang
ihr, sich zu entspannen. Endlich löste sich der Knoten in ihrem
Innern.
*
    »Es sind jetzt deine Hühner, Griswold«, sagte Leandra. »Dein
Name steht auf den

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