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Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens

Titel: Höhlenwelt-Saga 6 - Die Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Schamlippen. Mit aller Macht unterdrückte sie ein weiteres Aufstöhnen. »Was ist das für ein Drachenbild auf deinem Oberkörper?«, fragte er leise, bevor sie sich über
ihn beklagen konnte.
Ihr Herz pochte dröhnend, und sie wünschte sich seine Hand
zurück in ihren Schoß. Ein paarmal holte sie tief Luft und drehte
sich dann ganz herum. »Nur ein Zeichen«, erklärte sie knapp.
»Von unserem Urdrachen Ulfa. Hör mal, Darius…«
»Ja?«
»Es geht nicht«, erklärte sie schwer atmend. »Ich bin nicht
mehr zu haben.«
Er seufzte. »Ja, ich weiß. Dieser ominöse Victor. Der Bursche ist
ein Glückspilz.«
Sie spürte seinen halb aufgerichteten Penis an ihrem Bauch, als
sie sich, irgendwie Trost suchend, an ihn schmiegte und ihn
umarmte. Der Hühnergestank war für den Moment nicht wahrnehmbar, oder er war hinter dem atemlosen Pulsieren ihrer mühevoll beherrschten Erregung verschwunden. Wohin das alles
führen sollte, wusste sie beim besten Willen nicht. Sie hatte sich
monatelang von Victor fern gehalten und war eigentlich froh gewesen, der unerträglichen Situation mit ihm und Alina entfliehen
zu können. Es war keine wirkliche Eifersucht, die sie quälte, es
war nur die Unmöglichkeit der Situation. Sie liebte Alina fast
ebenso wie ihn und konnte ihr deswegen nicht böse sein. Sie trug
keine Schuld an dem, was passiert war.
Nun aber stand sie, Leandra, hier, mit vor Erregung pochendem
Herzen, und konnte sich ihrerseits von Victor nicht lösen.
»Bist du traurig, Leandra?«, fragte Roscoe, während er ihr in
einer Mischung aus Liebkosung und Hilfestellung den Rücken
wusch.
Sie blickte zu ihm auf, zögerte kurz und nickte schließlich. Warum es nicht zugeben?, sagte sie sich.
Warum immer nur hart gegen sich selbst sein und den anderen
helfen, doch nie sich selbst? Victor hatte ihr das häufig vorgeworfen.
»Willst du es wissen?«, fragte sie zaghaft.
»Ich bin dein Freund«, sagte er nur.
Sie schloss die Augen. Tut das gut.
»Es ist eine lange Geschichte, Darius.«
»Das macht nichts«, grinste er und seifte sie aufs Neue ein.
»Du stinkst noch ziemlich.«
»Nicht so wie du, du Rüpel.«
Für einige Momente genoss sie seine Zärtlichkeiten, dann erzählte sie ihm die ganze Geschichte. »Es begann damit, dass ich
entführt wurde«, hob sie an, während das warme Wasser über sie
rieselte und er sie mit sanften Händen erneut einseifte.
»Entführt? So etwas Schlimmes gibt’s bei euch? Ich dachte, eure Welt wäre ein Paradies…«
»Von wegen. Es waren Mädchenhändler aus Savalgor, der
Hauptstadt von Akrania. Sie sperrten uns in einem Hurenhaus
ein…«
»In einem Hurenhaus?«
»Unterbrich mich nicht, sonst dauert’s Tage. Ja, in einem Hurenhaus. Dort traf ich die anderen sechs. Wir wurden Freundinnen, später sogar Schwestern. Die Schwestern des Windes.«
Sie ließ ihn los, nahm ihm die Seifenflasche aus der Hand, goss
sich etwas auf die Hand und wusch ihm demonstrativ sein bestes
Stück. Er stieß ein Ächzen aus. Sie ging jedoch gleich zu anderen
Körperteilen über und geriet regelrecht ins Plappern, als sie ihm
alles erzählte: Wie Chast kam und Alina von ihnen fortholte, und
wie sie untereinander schworen, Alina wieder zu befreien. »Keine
von uns wusste zu diesem Zeitpunkt, dass sie eine leibliche Tochter des Shabibs war.«
»Des Shabibs…? Ulkiges Wort.«
»Unser Herrscher. Er hatte Nachkommen, die die Thronfolge
hätten antreten können, aber sie wurden alle ermordet. Die gesamte Shabibs-Familie. Von Chast.«
»Ah. Dem Entführer von Alina.«
»Richtig. Er wollte sie schwängern und damit eine Heirat erzwingen, um so auf den Thron von Akrania zu gelangen.
Und hier kommt Victor ins Spiel.«
Er nickte. »Du hast schon erwähnt, dass er Vater ihres Kindes
ist.« Inzwischen waren sie ernsthaft damit beschäftigt, sich gegenseitig den Hühnergestank abzuwaschen.
»Chast wollte Alina mit einem magischen Duftöl betäuben, um
sie zu schwängern. Doch sie stahl es ihm und drehte den Spieß
herum, ohne dass er es wusste. Sie schlich in ein Verlies seiner
unterirdischen Festung, wo sie einen schlafenden Gefangenen
entdeckt hatte. Sie betäubte ihn mit diesem Duftöl, das… nun ja,
auch die Liebeslust anheizte.«
»Verstehe. Der Gefangene war unser Freund Victor. Ich sagte
ja, er ist ein Glückspilz. Er ist inzwischen der Ehemann eurer
schönen Herrscherin, und dann hat er noch dich…«
Leandra seufzte und ließ die Stirn gegen seine Brust sinken.
»Etwa nicht?«, forschte Roscoe.
Sie

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