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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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verdient hat, den heutigen Tag zu überleben, dann sie!«
»Ich würde mein Leben für sie geben! Ich schwöre es!«, rief einer und hob die Faust in den dunklen Himmel.
Das war Azizh gewesen, Ullrik erkannte seine Stimme. Der junge Mann entwickelte sich zu einer echten Hilfe.
»Ja, ich auch!«, hörte er einen anderen, dann stimmten weitere
ein, und das kleine Feuer der Begeisterung griff um sich. Ullrik
atmete auf.
»Ihr habt dieses Phryx-Monstrum gesehen!«, rief Ullrik weiter.
»Sobald die Ersten von euch oben sind, müsst ihr euch in kleinen
Gruppen zusammentun: jeweils einer der Technos mit einer modernen Waffe und dazu ein paar von euch Relies, um ihn zu
schützen. Dann müsst ihr diese Bestien angreifen – und zwar mit
aller Kraft! Bringt die Frauen in Sicherheit, schafft sie in enge
Gänge und Schlupfwinkel, weg von den Drachen. Um die kümmern wir uns – Shaani, Tirao, Nerolaan und ich!«
Betroffenes Schweigen kehrte ein.
»Einige von uns werden sterben, vielleicht viele, vielleicht wir
alle! Es gibt keinen zweiten Versuch! Ob ihr es schafft, eure Frauen zu befreien – das ist eure Sache, euer Leben! Aber bringt mir
die beiden Mädchen heil zurück, das verlange ich von euch! Habt
ihr das verstanden?«
»Verlass dich drauf!«, brüllte einer so laut, dass Ullrik zusammenzuckte und angstvoll in Richtung des Schwebenden Felsens
blickte. Doch es waren noch gute fünfzehn Meilen bis dorthin, und
somit war es unmöglich, dass sie gehört wurden.
»Ich bring sie dir persönlich!«, rief ein anderer. »Und noch ein
paar dazu! Richtige Reue-Weiber, verstehst du?
Nicht so dünne Mädchen!«
Ullrik lachte auf und drohte ihm mit dem Finger. »Nur vorsichtig, ja?«
»Ich will eine Blondhaarige«, rief ein Dritter. »Mit soooo einem
Busen!«
»Ja, ich auch…!« Und dann brach plötzlich lauter Jubel unter
den Männern aus. Ullrik schnitt eine Grimasse und ließ sie eine
Weile gewähren. Dann hob er die Arme. »Beruhigt euch wieder!
Wir müssen uns jetzt trennen.«
»Trennen? Warum?«
»Ich bin schon oft geflogen und kann euch sagen: Die Übersicht
von dort oben ist enorm. Glaubt mir! Selbst um diese Stunde,
denn hier auf Jonissar ist die Nacht ziemlich hell. Wenn wir als
Gruppe weitermarschieren, kann man uns spätestens sehen,
wenn wir auf drei oder vier Meilen heran sind. Löst euch auf, keine Gruppe größer als drei Mann! Nutzt die ganze Breite des Tals
und bewegt euch, wenn irgend möglich, nicht mitten auf freiem
Feld.
Es sind noch gute drei Stunden bis Mitternacht, bis dahin müsst
ihr alle da sein. Wir treffen uns am Hang, knapp unterhalb des
Felsens. Dann stoßen auch unsere drei Drachen zu uns, und wir
warten auf das Lichtzeichen von Azrani. Hat noch jemand Fragen?«
»Ja! Was machen wir, wenn wir gewonnen haben?« Ullrik lachte
auf. »Das kommt auf eure Frauen an. Ob sie genau so hungrig
sind, wie ihr es seid!«
Die Männer lachten.
»Aber beherrscht euch, wenn sie es nicht sind!«, warnte er.
»Vielleicht brauchen sie ein Weilchen, um sich an euch Rüpel zu
gewöhnen. Wer sich gewaltsam an einer vergreift, kriegt es mit
mir zu tun, verstanden?«
Wieder lachten die Männer, und Ullrik war froh, dass inzwischen
immerhin das Lachen in ihre Herzen zurückgefunden hatte. Das
machte ihm Mut.
Er winkte den Leuten, wandte sich um und wählte demonstrativ
die Richtung hinab zum Fluss. Mandal und Burly folgten ihm, aber
er winkte sie davon. Sie nickten und machten sich zu zweit auf
den Weg. Ullrik maß noch einmal die Entfernung nach Okaryn und
überlegte, ob die Zeit des Marsches bis dorthin ausreichte, um
sich auf das vorzubereiten, was ihm bevorstand.
Er hatte geweint wie ein kleines Kind, damals auf dem Rückflug
von Xahoor, als er Azrani erklärt hatte, er wolle nicht so sein – so
übermächtig in Sachen Magie. Sie gab ihm das Gefühl, sich von
Azrani zu entfernen, zu etwas zu werden, das jenseits eines gewöhnlichen Menschen stand. Aber er wollte doch nur ein ganz
normaler Mann sein und Azrani lieben können und dürfen. Es war
ihm selbst schleierhaft, woher er diese Macht bezog. Damals, am
Strand der Insel von Chjant, hatte er im Kampf gegen einen
Kreuzdrachen einen leibhaftigen Dämon herbeigerufen. Diese
unsägliche stygische Bestie, ein Knotenpunkt der zerstörerischsten Energien des Chaos, hatte zwei Kreuzdrachen förmlich in der
Luft zerrissen. Auf Xahoor hatte er einen Malachista, ein magisches Monstrum, das noch fünfmal stärker war als ein Kreuzdrache, in die Flucht

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