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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Nur… wie willst du ihnen denn ein Zeichen geben?
Azrani dachte, dass ihr der Kopf zerspringen müsste. Meados’
Fragen zwangen sie förmlich dazu, an das zu denken, was sie
wusste. Voll innerem Schmerz schrie sie auf. Oh. Mit einem… magischen Licht… einem blauen Licht! Soso, blau also. Und… einem
roten, wenn Gefahr droht! Das ist klug! Aber wie willst du das
denn erzeugen? Ach…er hat dir eine einfache Magie beigebracht…? Das Erzeugen eines Lichtes…? Ja, das ist nicht schwer…
Das ist aber gemein, weißt du? Das hätte ich nicht von euch gedacht!
»Er liest in meinen Gedanken!«, weinte Azrani verzweifelt, »ich
kann sie nicht unterdrücken…« Marina, die ihre Freundin an sich
gedrückt hielt, blickte mit finsterer Miene zu Meados auf. Du
kannst doch auch in meinen Gedanken lesen, du verdammtes
Monstrum, nicht wahr? Dann tu es!
Meados warf vor Belustigung den Kopf in die Höhe, und ein Kichern schallte durchs Trivocum. Dann senkte er seinen gewaltigen Schädel und kam ganz nah an sie heran.
Er öffnete seine Kiefer ein kleines Stück, ließ sie seine gewaltigen Zähne sehen und hauchte ihnen seinen Raubtieratem entgegen. Allein mit einer Kopfbewegung hätte er sie beide zerquetschen können. Du willst mich umbringen, kleines, dummes Mädchen? Oh, da fürchte ich mich aber.
Wieder warf er den Kopf in die Höhe, und ein unheimliches,
boshaftes Lachen dröhnte durchs Trivocum. Nun wollen wir erst
einmal einen hübschen Empfang für euren fetten Freund vorbereiten, erklärte Meados dann. Und danach wollen wir doch mal
sehen, wie er sich in einer Seelenkammer eines Mhirs macht. Es
soll wehtun, haben mir meine Brüder berichtet, wenn man dort
langsam, über Jahre hinweg, seiner Lebenskräfte beraubt wird.
Zwar nicht allzu sehr, aber ich glaube, die lange Zeit der Qual
macht das wieder wett Oder soll ich lieber mit euch beiden beginnen, was meint ihr?
Marina schlang die Arme fester um ihre weinende Freundin und
fragte sich, ob man gegen so viel Bosheit überhaupt nur den
Hauch einer Chance haben konnte.
*
    Ullrik hob einen Arm, und der große Trupp der Männer kam
langsam zum Stehen.
Prüfend warf er einen Blick über die Schulter in Richtung Okaryn; der überwältigende Sternenhimmel wölbte sich bereits über
dem Tal, alles war ruhig und friedlich.
Rechts strömte der Ophander verschlafen westwärts, und nur
ein paar Insekten zirpten im Gras. Die Männer waren angespannt
und still.
Mit einer seltsamen inneren Ruhe setzte er sich in Bewegung,
um das kleine Heer der Aufständischen zu umrunden. Genau
zweihundertdreizehn waren es, er hatte sie gezählt. Die Alten
waren im Dorf geblieben, und auch ein paar, die es nicht wagen
wollten, ebenso wie jene, die ihren Aufstand nicht unterstützten.
Sie hatten einsehen müssen, dass sie zwar zu Hause bleiben,
aber nichts gegen die zum Umsturz Entschlossenen ausrichten
konnten. Burly und Mandal begleiteten Ullrik auf seinem nachdenklichen Inspektionsgang. Beide trugen schwere Waffen, Techno-Waffen… Blitzstäbe, dachte er und lächelte schwach; seine
Gedanken schweiften zu Laura, diesem mutigen Mädchen, das
jetzt dort oben auf Okaryn war, zusammen mit Azrani, nicht weniger mutig. Sie würden versuchen, das Unmögliche wahr zu machen. Ausgerechnet zwei Mädchen, die mit dem Problem dieser
Männer hier herzlich wenig zu tun hatten.
Ullrik beschloss, den Leuten das auch zu sagen. Er blieb stehen
und deutete nach Okaryn hinauf. »Laura und Azrani sind dort
oben! Für euch!« Er rief mit verhaltener Stimme; ihn verlangte
nicht danach, Lärm zu machen, obwohl sie noch viele Meilen von
Okaryn entfernt waren. »Azrani tut es, um ihre Freundin zu retten, aber ich wette, sie hätte den Mut auch aufgebracht, wenn es
nur um euch gegangen wäre! Sie hat ein so großes Herz, glaubt
mir! Noch mehr müsst ihr allerdings Laura danken. Ihr habt sie
ihr Leben lang verfolgt und hättet sie früher zweifellos ernsthaft
an die Abon’Dhal ausgeliefert. Nun ist sie dort oben, für euch!
Damit ihr wieder ein normales Leben mit euren Frauen führen
könnt! Ich hoffe, keiner von euch ist sich zu fein, um sein verdammtes Leben für sie zu riskieren!«
Leise Wut grollte plötzlich in seinem Bauch. Was sie vorhatten,
war mehr als riskant, und die Angst, dass Laura oder Azrani etwas zustoßen könnte, ließ seinen Herzschlag stocken. »Wenn es
zum Schlimmsten kommt, sind die beiden Mädchen die Allerletzten, die sterben dürfen!«, rief er. »Wenn es irgendjemand

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