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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Liin geblieben,
der Rest schien den Leviathan zu durchsuchen. Roscoe hoffte,
dass sie nirgends Spuren von Leandra oder der Faiona fänden,
aber ihm fiel nichts ein, was auf sie hinweisen könnte. Nach einer
Weile erreichten sie die Brücke.
Er hätte beinahe entsetzt nach Luft geschnappt, als der Liin direkt auf den Holoscreen zumarschierte, auf dem noch immer die
Faiona zu sehen war. Er blieb davor stehen, starrte direkt auf das
Bild, schien aber nichts zu entdecken. Die Faiona indes trieb bedrohlich nahe an den Asteroiden heran. Roscoe schluckte.
Eine direkte Kollision würde der Halfantenhülle nichts ausmachen, aber ohne laufende Kompensatoren könnte allerlei innerhalb der Faiona zu Bruch gehen – auch Leandra. Hoffentlich war
sie in ihrem Sitz angeschnallt.
Schwungvoll wandte der Liin sich um und fragte: »Was transportieren Sie?«
»Nichts«, erwiderte Griswold sofort. »Nur zwei Passagiere.
Falls kein blinder an Bord ist.«
»Was? Ein Blinder?«
Griswold warf Roscoe einen grimmigen Seitenblick zu. Dann
setzte er sich in Bewegung, trat an sein Pult und hieb auf eine
Taste, woraufhin alle Holoscreens erloschen. »Nur so eine Redensart. Vergessen Sie’s.« Etwas piepste leise, und der Drakkenoffizier sah sich suchend um. Roscoe bemerkte, wie Giacomo mit
verzweifeltem Gesichtsausdruck in der Seitentasche seiner Hose
hantierte, woraufhin das Piepsen verstummte. Roscoe verstand.
Das musste Leandra gewesen sein, die über den RW-Transponder
Kontakt aufzunehmen versuchte, weil sie nicht wusste, was sie
angesichts der drohenden Kollision tun sollte. Giacomo hatte den
Transponder ausschalten müssen. Hoffentlich war das Signal
nicht von den Ortungsanlagen des Drakkenschiffs gemessen worden. »Was war das?«, verlangte der Liin zu wissen. »Was schon«,
mischte sich Roscoe ein, um Griswold in seiner aufmüpfigen Art
nicht nachzustehen. »Irgendein Piepsen halt. Hier piepst ständig
was.« Das hätte er nicht tun sollen. Nun hatte der Liin ein neues
Opfer für seinen Unmut gefunden. Er trat auf Roscoe zu. »Sie
sind also einer der Passagiere von Gladius. Interessant. Zeigen
Sie mir mal Ihre ID-Karte.«
Roscoe schluckte einen Kloß in seinem Hals herunter. »Von Gladius?«, fragte er.
»Ach. Sie dachten, wir wüssten nicht, woher Sie kommen?
Wir beobachten Sie schon seit Tagen. Bekomme ich jetzt Ihre
Karte?«
Plötzlich dröhnte das Blut durch Roscoes Schläfen. Ein furchtbares Szenario entstand vor seinen Augen, in dem er und Giacomo
verhaftet wurden. Griswold war der lachende Dritte, der mit den
Drakken einen Handel abschloss und ihnen die entlarvenden Informationen gab, um freizukommen.
Leandra aber würde sich selbst ausliefern müssen, nachdem sie
tagelang hilflos im All umhergetrieben war.
Wieder piepste es, diesmal am Handgelenk des Liin-Offiziers. Er
tauschte ein paar zischende Worte mit einem seiner Leute, dann
hob er mit triumphierender Miene den Kopf. »Das Schiff ist beschlagnahmt«, verkündete er. »Meine Leute bleiben an Bord. Sie
folgen uns nach Spektor vier.«
»Was?«, brauste Griswold auf und trat auf den Drakkenoffizier
zu. »Beschlagnahmt? Aus welchem Grund?«
»Transport illegaler Fracht. Wir werden diesen Leviathan auseinander nehmen, Käpt’n. Und verlassen Sie sich darauf, dass wir
alles finden, was hier nicht legal und gemeldet ist!«
Griswolds Gesicht war grau geworden. Das von Roscoe und Giacomo auch.
27
Lauras Stunde
    Seit Stunden schlich Laura allein durch die Gänge von Okaryn.
Die Frauenquartiere waren weitläufig und von riesigen Dimensionen. Diese Hallen waren einst für Drachen gebaut worden, und
die rund vierhundert Frauen, die hier lebten, verloren sich geradezu darin. Es war tief in der Nacht, und inzwischen brannten
überall Feuer in großen Ölschalen, von den Phryxen entzündet.
Die Sorge um Azrani plagte sie; trotz der fatalen Situation mit
Ullrik mochte sie Azrani, und selbst Marina, die sie nur kurz gesehen hatte, war ihr auf den ersten Blick sympathisch gewesen. Sie
war wie Azrani sehr hübsch, und Laura beneidete die beiden um
ihre Weiblichkeit. Mit einem bitteren Lächeln musste sie an Ullriks
unbeholfene Aussage zurückdenken, dass der geheimnisvolle Urdrache der von Höhlenwelt jene sieben Mädchen zu den Schwestern des Windes erkoren hatte, weil sie so nett waren. Sie hatte
Ullrik ein wenig verspottet – aber vielleicht traf ja doch zu, was er
behauptet hatte.
    Im Augenblick half ihnen das jedoch nichts. Dieser furchtbare
Meados war mit

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