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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Sicherheit völlig immun gegen Nettigkeit. Laura
hatte nur Azranis entsetzte Schreie mitbekommen, der Rest hatte
sich auf der für sie nicht wahrnehmbaren Ebene des Trivocums
abgespielt. Dennoch wusste sie, was passiert war. Ullrik hatte ihr
erzählt, dass Meados in der Lage war, Gedanken zu lesen. Nun
waren die beiden von den Phryxen verschleppt worden, und ihr
Plan war aufgeflogen. Mit Sicherheit waren Azrani und Marina
irgendwo eingesperrt und nicht in der Lage, etwas zu unternehmen. Meados wusste bestimmt von dem blauen Licht und würde
nun alles daran setzen, Ullrik einen heißen und tödlichen Empfang
zu bereiten. Er würde sicher als einer der Ersten heraufkommen,
um den anderen nötigenfalls mit seiner magischen Macht eine
Bresche zu schlagen. Das Eindringen nach Okaryn war ein heikler
Moment, und wenn die Angreifer dabei in eine Falle gingen, war
es aus mit ihnen. Dann hatten sie keine Chance. Die Lage war
mehr als brandgefährlich.
    Laura durchmaß einen weiteren Gang, spähte in alle Räume,
und als sie schließlich eines der hauchdünnen weißen Tücher entdeckte, in die sich alle Frauen hier gewandeten, nahm sie es
rasch an sich und wickelte sich ein.
    Inzwischen lief sie schon ganz steif, so viele Tücher trug sie um
den Leib; man hätte sie für eine pummelige oder schwangere
Frau halten können.
    Sie spähte auf den Gang, aber da war niemand. Leise huschte
sie hinaus und eilte weiter.
Okaryn war groß, und niemand achtete auf sie. Warum auch?
Von hier konnte man nicht fliehen, außer mit einem Sprung,
über zwei Meilen tief in den Tod. Die Phryxe, die gewöhnlich die
Gänge bewachten, waren auf der Westseite des Felsens zusammengezogen worden, wo Meados den Hinterhalt für die Eindringlinge vorbereitete. Das hatte sie schon herausgefunden; etwa 300
Meter unterhalb der Festung gab es an der Westseite eine große
Himmelspforte, eine Einflugöffnung für Drachen, die normalerweise vergittert war. Dort wurde die Falle vorbereitet.
Sie eilte den Gang entlang bis ganz zu seinem Ende, und endlich fand sie das, was sie suchte: eine Treppe, die noch tiefer abwärts führte. Azizh hatte davon berichtet.
Noch immer hatte sie ein ganzes Stück Weg vor sich, hinab in
die tieferen Bereiche von Okaryn, durch Gänge, die in den rohen
Felsen gehauen waren. Niemand würde sie vermissen. Nachdem
Azrani in Meados’ Falle gegangen war, hatte man sie zu den anderen Frauen gebracht, und danach hatte sich kein Mandalor,
kein Drache und kein Phryx mehr für sie interessiert.
Sie holte unter ihren Tüchern eine kleine Öllampe hervor, die sie
in einem der Frauenquartiere gestohlen hatte, und näherte sich
einer der Feuerschalen. Sie entstöpselte die Brenn-Öffnung,
wandte das Gesicht ab und hielt die gefüllte Öllampe für Sekunden so nah an das heiße Feuer heran, wie sie es auszuhalten
vermochte. Als sie die Hand mit schmerzverzerrtem Gesicht zurückzog, brannte eine kleine Flamme auf der Lampe. Sie ballte
die Faust und zischte ein Ja!
Diese Flamme war wichtig, um Ullrik und den Männern da unten
das Leben zu retten. Rasch blickte sie sich noch einmal um, dann
huschte sie in Richtung der Treppe. Auch hier waren die Stufen
hoch, aber nicht mehr ganz so hoch wie oben in der Festung der
dreimal verfluchten Abon’Dhal. Entschlossen machte sie sich an
den Abstieg.
*
    Unruhig beobachtete Ullrik das Eintreffen der Männer am Fuß
des Berges unterhalb von Okaryn. Sie hatten Glück: Hier gab es
einen Wald, der sich den Hang hinaufzog, und zwischen den
Bäumen konnte man sich gut verbergen. Fast genau über ihnen
schwebte der Mhorad Okaryn in zwei Meilen Höhe und bot einen
unheimlichen Anblick. Ständig hatte man das Bedürfnis, sich von
hier zu entfernen, denn nichts schien diesen enormen Felsen zu
halten. Man lebte in der Angst, er könnte sich jederzeit aus dem
unsichtbaren magischen Netz der Monde von Jonissar lösen und
herabstürzen. Ein Blick in die Tiefe zeigte auch, woher der Felsen
stammte: Direkt unterhalb erstreckte sich ein großer See, etwas
größer als Okaryn selbst, und mit Sicherheit an der tiefsten Stelle
zwei Meilen tief. Hier mussten vor langer Zeit die gewaltigen magischen Kräfte der Monde den Felsen aus dem Boden gerissen
haben; später, im Lauf von Jahrhunderten, hatte sich der Krater
mit Wasser gefüllt. Nun funkelte die Oberfläche des Sees im Sternenlicht, und hätte nicht hinter all dem ein so grausamer Plan
eines noch grausameren Drachenvolks gestanden, hätte man

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