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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ahnte. Dass der Orden dennoch so lange bestehen blieb, hat jedoch einen besonderen Grund. Er war anfangs relativ mächtig, das heißt, er hatte viel
Geld und zahlreiche Gönner. In der Zeit nach der Zwangsgründung der GalFed gab es noch viele, die es wagten, sich gegen den
Pusmoh aufzulehnen. Eine der wichtigsten Personen war ein persönlicher Freund von Pater Thorben. Ein Mann namens Tassilo
Hauser…«
»Tassilo Hauser? Der das Buch Das MDS-Syndrom geschrieben
hat?«
»Das verbotene Buch über die Mauer des Schweigens. Davon
wissen Sie?«
»Aber ja! Dieses Buch suche ich! Giacomo deutete an, dass sich
eine Kopie davon auf dem Holocube befindet. Ich hatte sogar
einmal ein Original in der Hand und weiß, dass es zahllose Hinweise auf die Geheimnisse des Pusmoh enthält. Ich meine, auf
die Dinge, die der Pusmoh zu verschleiern sucht, auf dass niemand hinter sein Geheimnis kommt.« Nervös blickte Julian auf
seine Uhr. Er stieß einen leisen Fluch aus. »Wenn wir nur etwas
mehr Zeit hätten! Leider müssen wir es kurz machen, deswegen
muss ich ihnen das Wesentliche ganz knapp erzählen. Dieses
Buch, dieses MDS-Syndrom von Tassilo Hauser, ist so etwas wie…
unsere Bibel.«
Ain:Ain’Qua machte große Augen. »Ihre… Bibel?« Julian schüttelte den Kopf und hob die Hände. »Nicht im religiösen Sinne.
Nein, es hat mit unserem Ziel zu tun und geht darauf zurück,
dass Pater Thorben und Tassilo Hauser enge Freunde waren.
Wenn Sie das Buch kennen, werden Sie sicher wissen, dass Hauser nach seiner Veröffentlichung untertauchen musste. Zu dieser
Zeit gab es noch viele Leute, auch mächtige Leute, die Hauser
unterstützten, und damals entstand der Orden der Bewahrer.
Natürlich erhielt er diesen Namen erst später. Der Trick bestand
darin, dass er unerkannt mitten in den Strukturen dessen eingebettet wurde, was der Pusmoh damals als Macht- und Kontrollmittel einrichtete: die Kirche. Er gründete die Zensurbehörde,
verschmolz zugleich zwangsweise alle großen Kirchen der Menschen und der Ajhan und erschuf daraus die Hohe Galaktische
Kirche. In ihr gab es das Heilige Konzil, die Heilige Schar der Ordensritter und die Heilige Inquisition. Damit trachtete der Pusmoh
sein Reich zu kontrollieren. Mit den Drakken auf der militärischen
Ebene, mit der Zensurbehörde auf der öffentlichen und mit der
Kirche auf der sozialen. Doch eins entging ihm: die Geheimorganisation des Pater Johann Thorben, die zugleich mit dem Aufblühen seiner Kirche wuchs.«
Ain:Ain’Qua musste auflachen. »Unglaublich! Ein Geniestreich!«
Julian nickte lächelnd. »Ja, nur leider dauerte die Sache wesentlich länger als angenommen. Tassilo Hauser wurde verraten und
vom Pusmoh beseitigt, und bis heute ist nicht bekannt, wer der
Verräter war. Pater Thorben war gezwungen, alle Aktivitäten des
Ordens auf Eis zu legen und höchste Geheimhaltung zu verhängen, auf dass der Orden diese Zeit der Hexenjagd überhaupt
überleben konnte. Glücklicherweise gelang es. Jahre danach begann eine äußerst vorsichtige Wiederaufnahme der Arbeit – basierend auf dem Werk Tassilo Hausers. Seit dieser Zeit sammelt
der Orden der Bewahrer alles Erwähnenswerte, was sich im Sternenreich des Pusmoh ereignet, und im Besonderen interessiert er
sich natürlich für das, was nicht öffentlich bekannt werden soll.
Jedes Detail, das wir archivieren, vergleichen wir seit dreieinhalb
Jahrtausenden mit unserem wichtigsten Wissensschatz: dem
Buch von Tassilo Hauser. Er hat damals unglaublich gute und detaillierte Arbeit geleistet. Seit der Pusmoh in der Zeit danach die
Freiheiten der Bürger in der GalFed so drastisch einschränkte,
war es niemandem mehr möglich, derart eingehende Nachforschungen anzustellen. Nur wir tun das noch – nach wie vor. Wir
finanzieren uns aus den geheimen Geldkanälen der Kirche. Wir
sind eine kleine, aber sehr feine Organisation, die sich unbemerkt
wie ein… Parasit in die Eingeweide der Kirche klammert.« Er lächelte. »Schlimmer noch, wir infizieren sie, wir sind wie eine
Krankheit im Fleisch des Pusmoh und trachten danach, ihn eines
Tages zu Fall zu bringen. Leider gelang es dem Pusmoh mithilfe
der Drakken, ein so außerordentlich mächtiges Staatsgebilde aufzubauen, dass es dem Orden nie glückte, zu wahrer Macht zu
gelangen. Deswegen haben wir immerzu nur still und leise unsere
Arbeit verrichtet und geduldig auf den Tag gewartet, da unsere
Chance kommen würde.«
Ain:Ain’Qua schüttelte lächelnd und zugleich

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