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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Meilen Höhe an der Rückseite eines Felspfeilers am Rand des Mogellsees lag.
Am Ende der Hängebrücke teilte sich der Weg; einer lief in einem weiten Bogen auf die kleine Dorfwiese hinab, ein anderer
führte in einer steilen Kurve in die Tiefe zur Böschung am Ufer
des kleinen Sees, der vom Malangoorer Wasserfall gespeist wurde. Hinter Hecken und niederen Bäumen stand die Schaukel, ein
kurioses, plumpes und kastenförmiges Gefährt auf dünnen Beinen, das Izeban und Marko einmal von den Drakken erbeutet
hatten. Schaukel hieß es deswegen, weil Izeban, dem es damals
gelungen war, das Ding in die Lüfte zu bekommen, einfach keine
Möglichkeit gefunden hatte, es zu beschleunigen. Schließlich hatte er eine Art Schaukeleffekt genutzt, um eine minimale Geschwindigkeit zu erreichen. Damit hatten sie den langen Weg von
Savalgor bis zum Mogellsee überbrückt – für einen Weg, der
sonst in wenigen Stunden zu überbrücken war, hatten sie auf
diese Weise fast eine Woche benötigt. Inzwischen jedoch kannten
sie das Geheimnis, wie man schneller fliegen konnte. Hellami,
Cathryn und Marko warteten schon beim Flugboot.
»Du willst mitkommen, Marko?«
»Ja. Ich kann dieses Ding weit besser fliegen als du, Victor. Das
letzte Mal hast du einen halben Wald gerodet.« Alina, Hellami und
Cathryn lachten auf, während Victor eine finstere Miene schnitt.
»Auf Pferden, Mulloohs und Drachen kann ich bestens reiten«,
klagte er. »Ist es ein Wunder, wenn unsereins mit so etwas nicht
umgehen kann?« Er wies anklagend auf die Schaukel deren bunte
Bemalung sie mitsamt der Wimpel und Fähnchen inzwischen entfernt hatten. Was einst ein Zeichen des Triumphes über die Drakken gewesen war, hätte sie nun auf den ersten Blick verraten.
Und so war die Schaukel nur mehr grau und unscheinbar, wie alle
Drakken-Flugboote, die es noch in der Höhlenwelt gab. Marko trat
an die seitliche Tür heran, drückte auf eine kleine Metallplatte,
und mit einem leisen Zischen glitt die Tür auf. »Wir werden nicht
über den See hinweg nach Norden fliegen«, erklärte er, »sondern
ein Stück landeinwärts und dann durch die Täler und Schluchten
des Ramakorums. Dort sind wir sicherer. Der Flug wird zwar etwas länger dauern, aber es sollte mich wundern, wenn wir dort
Drakken begegnen. Falls doch, haben wir wenigstens eine kleine
Chance, ihnen zu entkommen.«
»Glaubst du, inzwischen so gut fliegen zu können?«, fragte Victor.
Marko kletterte über die kurze Leiter ins Innere des Passagierraums, der im Mittelteil der Schaukel lag. »Ich würde es auf jeden
Fall versuchen. Wir wissen ja, dass die einfachen Drakkensoldaten nicht gerade überragend klug sind. Vielleicht sind sie auch
keine guten Piloten.« Victor seufzte und half Cathryn hinauf.
Während Marko durch den kleinen Durchstieg in die zweisitzige
Pilotenkanzel stieg und die anderen ins Innere des Flugbootes
folgten, drängte sich Cathryn an Marko vorbei und eroberte sofort
den zweiten Pilotensitz. »Na, Trinchen? Willst du mir beim Fliegen
helfen?«
»Ja, ich will es lernen!«, rief die Achtjährige. »Wir tun das Richtige. Wir müssen nach Bor Akramoria. Da war ich noch nie!«
Erstaunt sahen sich die anderen an und fragten sich, warum
man angesichts der Entscheidung, ob man nach Bor Akramoria
gehen sollte, nicht Cathryn befragt hatte. Inzwischen wusste jeder, dass ihren Ahnungen zu trauen war – besonders jetzt, da es
um Ulfa ging. Ohne jeden Zweifel war er es gewesen, der Cathryn
ihre erstaunlichen Fähigkeiten verliehen hatte: nämlich zu heilen
und zu spüren, wie es den einzelnen Mitgliedern der Schwestern
des Windes ging – auch wenn sie Tausende von Meilen entfernt
waren. In Leandras Fall galt das sogar für Millionen von Meilen.
Marko lächelte Cathryn an. »Ja, ich bin ebenfalls gespannt. Ich
war auch noch nie dort. Da gibt’s einen riesigen Wasserfall.« Er
breitete die Arme aus.
»Ja«, nickte Cathryn eifrig. »Und eine unterirdische Stadt.«
»Was sagst du da?«, fragte Alina erstaunt. »Eine unterirdische
Stadt?« Auch Victor sah Cathryn verwundert an.
Cathryn runzelte die Stirn, ihre tatendurstige Miene verflog.
»Ja, ich meine… eine Stadt ist es vielleicht nicht… ich…«
Hellami stieg nach vorn, drückte sich neben Cathryn auf den
Sitz und nahm das Mädchen auf den Schoß. »Schon gut, Trinchen. Ich glaube dir. Wenn wir dort sind, kannst du es uns ja zeigen.«
Cathryn nickte dankbar und schmiegte sich an ihre große
Freundin: Sie war ein sehr sensibles

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