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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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stand, baute er sich über ihr auf, stemmte die Fäuste in
die Seiten und beugte sich über sie. »Ich frage mich«, brüllte er
zu ihr hinab, »ob es mir nicht lieber wäre, du wärest doch tot, du
kleine Bestie! Geisel oder nicht! Du hast mich hintergangen, hast
meine Großzügigkeit ausgenutzt! Hast meine Leute zum Verrat
angestiftet und immer wieder deinen dummen, blinden Freund
Munuel besucht. Weißt du überhaupt, dass du für den Tod von
einem halben Dutzend meiner besten Männer verantwortlich bist?
Ich habe sie alle töten müssen, diese verdammten Kerle!«
Roya begann zu schluchzen, rollte sich zusammen wie ein kleines Kind und verbarg den Kopf unter den Armen.
»Sieh sie dir an, die kleine, hässliche Heulsuse!«, lachte Rasnor
verächtlich und deutete auf Roya. »Flennt die ganze Zeit nur herum, und kaum drehst du ihr den Rücken zu, hintergeht sie dich.«
Sein Gesicht war finster geworden, sein Blick boshaft. Wie ein
Habicht spähte er in die Runde. »Ihr hintergeht mich alle, ihr verfluchtes Pack!«, rief er. »Du, Quendras, diese heulende Göre,
meine eigenen Leute, ihr alle!«
Ein junger Mann in der Novizenrobe Bruderschaft der hatte sich
zögernd genähert. »Was ist?«, herrschte Rasnor ihn an.
»Da-das Schiff, Hoher Meister. Das Ihr für Euren Flug nach
Hegmafor angefordert habt. Es wartet schon seit Stunden auf
Euch.«
»Was?«, rief Rasnor. Dann schien er sich zu erinnern. »Ach ja –
richtig.« Er winkte den jungen Mann davon. »Geh. Sag ihnen, ich
komme gleich.«
Der Novize beeilte sich davonzukommen.
Rasnor wandte sich an Quendras und deutete auf die am Boden
liegende schluchzende Roya. »Schaff sie fort. Bring sie meinethalben zu ihrem blinden, trotteligen Meister.
Was können die beiden schon aushecken, hier auf meinem
Schiff? Sollen sie sich nur jammernd aneinander klammern!«
Quendras ignorierte Rasnors Worte. »Hegmafor? Was willst du
denn jetzt in Hegmafor?«
»Was geht dich das an? Bin ich dir Rechenschaft schuldig?«
»Nein, aber du bist ein verdammter Narr! Wenn keiner, der
noch einen klaren Kopf hat, dir sagt, was du lieber lassen solltest,
versteigst du dich in so einen Blödsinn, wie Roya töten zu wollen.« Rasnor trat auf Quendras zu und stieß ihn wütend vor die
Brust. Quendras, viel größer und schwerer, musste nur einen halben Schritt zurücktun und nahm nicht einmal die verschränkten
Arme herunter.
»Du frecher Mistkerl!«, kreischte Rasnor. »Wie redest du mit
mir! Ein Wort, und meine Leibwache verbrennt dich zu Asche, du
verdammter Hund!« Quendras blieb unerschütterlich. Mit finsterem Gesichtausdruck starrte er auf Rasnor herab. »Du weißt,
dass ich Recht habe.
Irgendwas machst du da in Hegmafor. Die Leute reden über
dich, während du irgendwelche verrückten Dinge anstellst, immer
mehr die Kontrolle über dich verlierst und dich täglich mit Drogen, Elixieren und Essenzen voll stopfst, damit du noch halbwegs
ansprechbar bleibst. Du begehst einen schweren Fehler, Rasnor.
Bleib lieber hier und vergiss, was du da gefunden hast. Es schadet dir.«
Rasnor blickte zur Seite, seine Miene nahm den Ausdruck eines
alten, verletzten Wolfes an, verbittert über die Welt und sich
selbst. »Lass mich meinen Weg gehen«, knurrte er. »Ich tue, was
ich tun muss. Wozu hab ich dich?« Er sah auf und starrte Quendras halb verächtlich, halb fordernd an. »Stehst du nun auf meiner
Seite? Einer wie du könnte mir helfen. Einer, der nicht so blöd ist
wie der Rest dieses Packs hier.«
»Was soll ich tun?«
Rasnor atmete langsam ein und aus und musterte Quendras
eingehend. »Nichts weiter. Bleib hier und sorg dafür, dass alles
seinen Gang geht. Schaff diese Göre weg und sperr sie zu ihrem
dummen Meister.« Er ging einen Schritt auf Quendras zu. »Glaub
nicht, dass ich dir irgendwelche Befugnisse einräume. So weit
sind wir noch lange nicht. Aber du kannst dich darum kümmern,
dass hier alles reibungslos läuft. Vielleicht bin ich ein paar Tage
fort. Sorg dafür, dass die entführten Leute gesammelt, in Listen
erfasst und weiterverfrachtet werden. Du weißt schon, fort zu den
Drakken, nach Soraka. Die Transportschiffe verkehren ja jetzt
regelmäßig. Und such weitere Dörfer aus. Ja, dabei kannst du
helfen, da wissen die Drakken nicht gut Bescheid.«
»Dörfer? Um neue Leute zu entführen?«
»Genau. Entlegene Dörfer, fern von Savalgor, am besten in
Chjant oder Veldoor oder im Salmland. Wir brauchen viele Leute,
der Pusmoh verlangt immer mehr. Und wir müssen

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