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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kleinen Felsbrocken durchsetzte Wiese.
Er wandte sich um und blickte noch einmal die gewaltige Flanke
des Bauwerks hinauf.
Dass es eine riesige Pyramide war, ebenso wie in Veldoor, hatte
er am Nachmittag schon feststellen können. Sie war ebenso gewaltig wie rätselhaft und musste mehr als eine Dreiviertelmeile
hoch sein, vielleicht sogar eine ganze – wegen der gewaltigen
Größe und der glatten Seitenflächen war es von seinem Standort
aus schwer zu schätzen. Es gab noch viele Rätsel zu lösen, doch
Ullrik konnte einfach nicht glauben, dass die Pyramiden so etwas
wie Todesfällen für ahnungslose Wanderer waren. Irgendein rätselhafter Baumeister musste sie vor Jahrtausenden errichtet haben, und ganz sicher hatten sie einen speziellen Zweck. Er würde
schon noch dahinterkommen, worin der bestand. Suchend blickte
er sich um, entschied sich für einen der Felsbrocken rechts des
Portalgangs, mit denen die Wiese hier übersät war, und begab
sich dorthin. Als Versteck für seinen Würfel fand er eine kleine,
grasüberwachsene Spalte am Fuß des Felsens, wo er ihn verbarg.
Dann machte er sich entschlossen auf den Weg den Hügel hinab,
ins Tal und dem kleinen Fluss entgegen, der sich dort unten, quer
zu seiner Marschrichtung, durch die umliegenden Hügel schlängelte.
Er kam an Bäumen vorbei, die ihn sehr an die Golaa-Bäume der
Höhlenwelt erinnerten; sie trugen große, fleischige Nüsse, die
schon von weitem jenen charakteristischen, bitterherben Duft der
Golaa-Küsse verströmten, der Lieblingsnahrung aller Drachen.
Für Menschen waren sie zwar genießbar, aber nicht wohlschmeckend. Dass diese Bäume hier wuchsen, schien ihm ein klarer
Hinweis darauf zu sein, dass die Drachen tatsächlich von hier
stammten. Womöglich waren Samen dieser Bäume einst mit ihnen zusammen in die Höhlenwelt gelangt.
Während er marschierte, wurde die Welt um ihn herum dunkler,
und immer mehr Sterne zogen am Himmel auf. Nach einer Weile
wurde er langsamer und blieb schließlich stehen. Er hatte den
Kopf in den Nacken gelegt, und sein Mund stand leicht offen. Die
Nacht brach an und von Minute zu Minute erschienen immer mehr
Lichtpunkte am Himmel. Bald stand er unter einem Sternenzelt,
das ihm schlicht den Atem raubte.
Das müssen Millionen sein!, dachte er ehrfurchtsvoll.
Direkt durch den Zenit lief ein breites Sternenband, das in seiner Mitte so dicht war, dass man nur hier und dort noch ein winziges bisschen vom Schwarz des Alls durchscheinen sah. Rechter
Hand befand sich ein riesiger, milchigblauer Fleck am Himmel,
von roten und gelben Lichtpunkten durchsetzt und an einer Stelle
wie gefalzt, mit einem dichten, dunkelblauen Rand, hinter dem
ein Fleck von reinstem Schwarz stand. Es war eine daumennagelgroße Stelle, an der es keinen einzigen Stern gab. Direkt über
dem Tal stand ein kleiner, orange-gelber Mond, dessen warmer
Schein der Nacht etwas Wohliges, Behagliches gab. Wäre da nicht
die Notwendigkeit gewesen, etwas zu unternehmen, hätte Ullrik
am liebsten seiner Lust nachgegeben, sich niederzusetzen und
einfach nur hinaufzustarren.
Ein leiser Schauer lief über seinen Rücken, als er rechts über
dem dunklen Schatten der Pyramide ein von zahllosen Sternen
durchpunktetes Nebelband entdeckte. Es zog sich quer über den
Himmel, von einem satten Violett in helles Grün übergehend.
Woher diese Farbenpracht am Himmel kam, war Ullrik schleierhaft. Er hatte gedacht, Sterne wären nicht mehr als kleine weiße
Punkte auf schwarzem Hintergrund, und war sich sicher, dass
man solche Himmelserscheinungen wenigstens schemenhaft
durch die Sonnenfenster der Höhlenwelt hätte erkennen müssen
– wären sie da gewesen. Das wiederum schien ihm ein Hinweis zu
sein, dass sich diese Welt hier an einem ganz anderen Ort im All
befinden musste. Es dauerte eine Weile, bis er sich von dem faszinierenden Anblick losgerissen hatte. Inzwischen war es vollkommen dunkel geworden, der Schwarze Nebel über den Bergen
war eins geworden mit der Dunkelheit des Alls, nur erkennbar
durch das Fehlen von Sternen am Horizont. Der Fluss hingegen
spiegelte die Farbenpracht des Himmels, und es war, für nächtliche Verhältnisse, vergleichsweise hell. Dann entdeckte Ullrik flussabwärts Lichter und sah seine Vermutung bestätigt, dass es dort
eine menschliche Ansiedlung geben musste.
Je weiter er den Hügel hinablief, desto ebener wurde der Weg,
der anfangs nur aus zwei ausgefahrenen Rinnen bestanden hatte.
Barfuß und nur mit einem

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