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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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wissen, wün­
    sche ich, daß uns bei der Ankunft auf der Militärbasis in Do­ naghadee eine Eskorte erwartet. Ein Offizier, ich denke, ein Captain, mit entsprechender Erfahrung, und sechs Fallschirm­ jäger. Ich stelle immer wieder mit Befriedigung fest, daß es den Leuten einen gehörigen Schrecken einjagt, wenn sie die roten Baretts sehen.« Ferguson lächelte. »Kümmern Sie sich darum, Tony.«
      Er wandte sich zur Tür, und Villiers bemerkte: »Aber das könnte gefährlich werden, Sir, sehr gefährlich für Sarah und Egan. Ich meine, wir lassen sie geradewegs zu Leland Barry reinspazieren, direkt in die Höhle des Löwen. Niemand kann wissen, wie er darauf reagiert.«
      »Mein lieber Tony, es gibt nur eine Möglichkeit, wie er rea­ gieren kann. Das wissen Sie und ich auch. Er muß sie loswer­ den, und das ist natürlich genau die Reaktion, die wir brauchen, denn sobald er einen Schritt in diese Richtung unternimmt, haben wir ihn.«
      »Ich kann dazu nur sagen, daß wir dabei zeitlich ganz schön ins Gedränge kommen«, bemerkte Villiers.
      »Ist das bei uns nicht immer so, Tony?«

    Kurz nach acht sah Sarah zum erstenmal die Küste von Ulster durch dichten Nebel und Regen. Es war inzwischen hell ge­ worden, doch die Sicht war sehr verhangen, grau und irgend­ wie geheimnisvoll. Irgendwo tutete ein Nebelhorn.
      Egan fröstelte. »Ich hasse den November. Er ist weder so noch so. Nur ein Lückenbüßer zwischen Herbst und Winter.«
      »Ich weiß. Wann legen wir an?«
      »Gegen Viertel vor neun. Hier, nehmen Sie das Ruder.«
      Sie gehorchte. Egans Reisetasche stand auf dem Kartentisch. Er öffnete sie, nahm die Walther in dem Spezialhalfter heraus, kniete sich hin und schnallte es direkt über dem rechten Stiefel um. Er überprüfte das Ganze auf Sitz und Griffbereitschaft und zog die Jeans herunter.
      »Ihr Yankees haltet doch soviel von einem As im Ärmel, stimmt’s?«
      »Weiß ich nicht. Ich spiele nicht Karten.«
      Er holte den Browning heraus, überprüfte ihn ebenfalls und steckte ihn dann in seine Lederjacke. Er übernahm das Steuer wieder, und in dem Moment trieb der Wind den Nebel ausein­ ander, und Sarah sah etwa anderthalb Kilometer entfernt einen kleinen Hafen mit getünchten Häusern über der Mole.
      »Ballycubbin?« fragte sie.
      »Höchstgefahrenzone«, entgegnete Egan, drosselte die Ge­
    schwindigkeit und fuhr die Jenny B in den Hafen.

    15

    Es lagen nur wenige Fischerboote im Hafen, doch schließlich waren sie ja den meisten bereits unterwegs begegnet, wie sie auf Herings- oder Makrelenfang ausführen.
      »Es ist üblich, sich im Büro des Hafenmeisters zu melden, wenn man an Land geht«, erklärte Egan. »Aber ich bezweifle, ob es in einem solchen Nest überhaupt einen gibt.«
      Er stellte den Motor ab, als sie längsseits der unteren Mole waren, und Sarah sprang mit einem Tau auf den Anlegeplatz. Er folgte ihr über das Geländer, um ihr zu helfen, und sie ver­ täuten die Jenny B.
      »Also da wären wir«, sagte sie. »Wahrhaftig kein Traumort.«
      »Haben Sie Ihre Geschichte gut drauf?« fragte er.
      Sie nickte. »Optimal.«
      »Prima, dann kann’s losgehen.« Und er kletterte vor ihr die Leiter hinauf.

    Etwa um die gleiche Zeit landete der Lear Jet in Aldergrove und rollte zum anderen Ende des Flugplatzes, das für militäri­ sche Zwecke reserviert war. Ein Armeehubschrauber erwartete sie, der Pilot saß bereits im Cockpit.
      Ein junger Lieutenant stand unten an der Treppe. Er salutier­ te. »Alles bereit, Sir.«
      »Vielen Dank, Lieutenant.« Villiers kletterte hinter Ferguson an Bord des Hubschraubers.
      Er beugte sich vor und tippte dem Piloten an die Schulter. »Wie lang ist’s bis Donaghadee?«
      »Fünfzehn Minuten, Sir.«
      »Hab ich’s Ihnen nicht gesagt, Tony?« fragte Ferguson, als er sich anschnallte. »Sie machen sich zuviel Gedanken.« Der Hubschrauber startete mit Donnergetöse und vereitelte jede weitere Unterhaltung.

    Die Uferstraße lag ausgestorben im Regen, nichts regte sich, nur ein kleiner Lebensmittelladen hatte geöffnet. Egan klinkte die Tür auf. Eine Glocke bimmelte, und eine junge Frau, die an der Kasse saß und eine Illustrierte las, blickte hoch. »Herrje, Sie haben mich aber erschreckt.«
      »Entschuldigung«, sagte Egan. »Wir haben gerade angelegt. Gibt’s hier ein Café? Wir hätten eine Tasse Tee und was zu essen nötig.«
      »Sie können’s ja mal im Pub

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