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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Berge.« Er rieb sich das Stoppel­ kinn. »Nein, es ist besser, wenn wir die ein für allemal loswer­ den. Nicht erst lange herummurksen.«
      »Aber wie machen wir das?« flüsterte sie.
      Er überlegte eine Weile. »Na, wie war’s damit? Wenn sie hier aufkreuzen, erzählst du ihnen von mir. Du sagst, du hast den Jungen an dem Abend zu mir nach Hause geschickt.«
      »In die Mühle? Zu Fournier?«
      »Genau. Ich warte dort mit ein paar Kumpeln und allem, was man so braucht, versteht sich. Unsere lieben Gäste aus London werden so fix bedient, daß sie’s gar nicht mehr mitkriegen.«
      »Das wird Jago aber nicht passen.«
      »Jago kann mich mal … Den knöpfen wir uns auch noch im richtigen Augenblick vor.«
    »Und Smith?«
      »Der braucht irgendwen in Paris, wie gehabt, oder nicht? Und wir haben jetzt ein As im Ärmel, von dem er und Jago nichts ahnen. Wir wissen Bescheid über den Laden in Kent, diesen Deepdene Garden of Rest.«
      Sie nickte bedächtig. »Raffiniert, Valentin. Das muß dir der Neid lassen.«
      »Na logisch. Alles hängt jetzt nur davon ab, daß du eine Su­ perschau abziehst, wenn sie aufkreuzen, und das bringst du im Bett doch schon seit Jahren mit Erfolg, chérie.« Er küßte sie, höchst zufrieden mit sich. »Mit Marie reden wir nachher. Jetzt sei hübsch brav und hol mir noch einen Kognak.«

    Kurz vor sieben bog das Taxi vom Flughafen in die Rue de la Forge ein und hielt vor einem großen Geschäft. Die Schaufen­ ster waren erleuchtet, und hinter den Gittern konnte man aus­ gewählte Antiquitäten bewundern. Auf dem Schild über der Tür stand in Schwarz und Gold nur: »Pierre Dupont«.
      Sie stiegen aus, und Shelley gab dem Fahrer eine Handvoll Francnoten. »Bonne chance«, rief er ihm nach, als das Taxi davonbrauste. »Ja, das ist’s.« Er betrachtete das Schild. »Pierre Dupont, Antiquitätenhändler extraordinaire, unter anderem«, kommentierte er.
      »Von Antiquitäten versteht er etwas«, stellte Sarah fest, als sie das Schaufenster inspizierte.
      »Es gibt nichts, womit der Kerl sich nicht auskennt. Hier lang.« Shelley führte sie in ein Seitengäßchen und klingelte auf halbem Weg an einer Tür. »In seiner Jugend war er Scharf­ schütze bei der Union Corse, einer Art französischer Mafia, die in Marseille operiert. Dann ging ihm ein Licht auf. Er merkte, daß er Köpfchen hatte, ihr versteht schon?«
      Aus der Sprechanlage ertönte eine Stimme: »Qui est là?«
      »Jack Shelley, du alter Gauner.«
      Die Tür wurde geöffnet. Vor ihnen stand ein ziemlich klein
    geratener Mann, mit stark sonnengebräuntem Gesicht, gestutz­ tem Schnurrbart, dunklem, welligem Haar. Er trug eine Smo­ kingjacke aus schwarzem Samt und gleichfarbige Hosen.
      »Jack, sei mir willkommen. Du bist ein gerngesehener Gast, nur leider ein viel zu seltener.« Sein Englisch war makellos. »Du siehst fabelhaft aus.« Er umarmte Shelley, küßte ihn auf beide Wangen.
      »Hör auf mit dem französischen Schmus. Außerdem weißt du, was ich von Knoblauch halte. Das ist mein Neffe, Sean, und Mrs. Talbot.«
      Dupont ergriff ihre Hand. »Sehr erfreut, Madame.«
      »Seien Sie wachsam«, riet Shelley ihr. »Ich kenne keinen Mann, bei dem in Gegenwart von Frauen so leicht die Siche­ rung durchbrennt.«
      Sie durchquerten den Laden, eine wahre Fundgrube – vom echten Samuraischwert bis zu Louis-quatorze-Möbeln.
      »Wieso siehst du jetzt eigentlich jünger aus als bei unserem letzten Treffen vor zehn Jahren?« fragte Shelley, als sie ein elegantes Wohnzimmer betraten, das zugleich als Büro diente.
      »Da sind einmal die Bräunungsstudios beteiligt, und mein Haar profitiert jetzt, offen gestanden, mehr von chemischen Erzeugnissen als von Mutter Natur. Doch zur Sache. Was brauchst du genau?«
      »Zunächst mal ein Auto.«
      »In der Garage steht ein Citroën, den kannst du benutzen.«
      »Ferner das nötige Werkzeug für den Jungen und mich. Wir müssen nämlich geschäftlich ein ernstes Wort mit einigen deiner Landsleute reden, und wenn ich da zwei Finger in der Tasche ausstrecke, dürfte das wohl kaum überzeugend wir­ ken.«
      »Kein Problem.« Dupont hängte ein Ölgemälde von der Wand ab, hinter dem ein Safe versteckt war. Rasch stellte er die Zahlenkombination ein, öffnete ihn und stöberte darin herum. Als er sich wieder umdrehte, hielt er zwei Faustfeuer­ waffen, die er auf den Schreibtisch legte. »In Ordnung?«
      Shelley

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