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Hoelle auf Zeit

Hoelle auf Zeit

Titel: Hoelle auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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der Reihe, da ist zuviel für sie drin«, meinte Smith.
      »Wünschen Sie immer noch, daß ich die Talbot und Egan mit Glacehandschuhen anfasse?«
      »Unbedingt.«
      »Ich könnte Shelley für Sie umlegen«, schlug Jago munter vor. »Ich finde, der wächst sich zu ‘ner regelrechten Landplage aus.«
      »Werden Sie nicht kindisch. Wenn Sie Jack Shelley abknal­ len, haben wir die halbe Londoner Unterwelt auf dem Hals, darauf können Sie Gift nehmen. Er ist schließlich eine nationa­ le Institution.«
      »Von mir aus, aber vielleicht könnt ich ihn bloß so ‘n biß­ chen anschießen. Um die anderen zu ermuntern. Heißt es nicht so bei den Franzosen?«
      »Handeln Sie nach Ihrem Gutdünken, und bringen Sie’s glatt über die Bühne. Da steckt wieder ‘ne saftige Prämie für Sie drin.«
      »Musik in meinen Ohren«, erwiderte Jago. »Profitgier, ge­ meine Profitgier, wie meine alte schottische Nanny zu sagen pflegte. Die ist noch mal mein Tod.«
      Er hängte ein. Binnen drei Minuten war er auf dem Weg in die Tiefgarage. Als er mit dem Spyder auf die Straße einbog, parkte der Mini Cooper immer noch vor Sarah Talbots Haus, und er grinste im Vorbeifahren.

    Als Sarah die Treppe herunterkam, telefonierte Egan mit Alan Crowther und informierte ihn über den neuesten Stand der Dinge. »Soll ich irgendwas für dich tun?« fragte Crowther.
      »Ja, zapf sämtliche wichtigen Systeme an, die dir einfallen. Nicht nur DI5, auch die zentrale Datenbank von Scotland Yard. Stell fest, ob’s da irgendwas über diesen Mr. Smith gibt.« »Nicht gerade aufschlußreich, so ein Allerweltsname.« »Aber ein sehr außergewöhnlicher Mann, der ihn trägt, wenn mich nicht alles täuscht. Ich muß losrennen, Alan.« Er legte auf und sagte zu Sarah: »Auf geht’s. Diesmal sieht’s wirklich so aus, als ob wir vorankommen.«

    9

    In Paris saß Jago mit Valentin und Agnes im Hinterzimmer von »La Belle Aurore«. »Das könnte Ärger geben«, meinte Valen­ tin. »Großen Ärger.«
      »Nicht, wenn man’s richtig anpackt«, widersprach Jago. »Sie haben nur eine neue Information, die sie vorher nicht kannten. Daß der Junge hier aufkreuzte und sagte, Mr. Smith habe ihn geschickt, und daß er nach Agnes gefragt hat. Sie ahnen nicht mal, daß du überhaupt existierst, Valentin.«
      »Und was schlägst du nun vor?«
      »Sehen wir uns doch mal unsere Karten an. Da haben wir Agnes, eine vorbestrafte Prostituierte, die brav alles tut, was ihr Zuhälter sagt.«
      »Kapier ich nicht.«
      »Immer mit der Ruhe.« Jago schlug eine Ausgabe vom Paris Soir auf. »Hier, auf der vierten Seite, steht ein Artikel über die gerichtsmedizinische Untersuchung von einem gewissen Henri Leclerc, vor einer Woche bei einer Schießerei mit der Polizei tödlich getroffen.«
      Valentin lachte rauh. »Das Schwein hab ich bestens ge­ kannt.«
      »Hier steht, daß Leclerc ein berüchtigter Gangster war mit einem langen Vorstrafenregister – bewaffneter Raubüberfall, Rauschgifthandel und organisierte Prostitution. Sogar seine Adresse in Montmartre ist angegeben.«
      »Aber was hat das mit uns zu tun?« fragte Agnes.
      »Du warst eins von seinen Pferdchen, verstehst du denn nicht? Er hat dir gesagt, du sollst an dem bewußten Abend hier auf einen Jungen namens George Walker warten, der sich als von dem mysteriösen Mr. Smith geschickt ausweist. Daraufhin solltest du dem Jungen Leclercs Adresse geben und ihn ziehen lassen.« Jago zuckte die Achseln. »Das war dein ganzer Anteil an der Geschichte. Ende. Zufällig hat Leclerc unter seinen poules gerade dich ausgesucht, ihm diese kleine Gefälligkeit zu erweisen, und wir wissen ja alle, daß ihr Weiber immer das tut, was man von euch verlangt.«
      Agnes starrte ihn ehrfürchtig an. »Toll. Das haut einen glatt um.«
      »Einverstanden?« fragte Jago mit einem Blick auf Valentin.
      Der nickte bedächtig. »Agnes hat recht. Das haut hin.«
      »Na klar. Unsere Freunde jagen irgendwelchen Hirngespin­
    sten nach und landen unweigerlich in einer Sackgasse, weil Leclerc tot ist.« Er erhob sich. »Also dann bis später. Ich hab ‘ne Menge zu erledigen.« Damit verließ er das Lokal.
      »Schafft das nun die Sache aus der Welt?« fragte Agnes.
      »Von wegen.« Valentin goß sich noch einen Kognak ein und schaute finster drein. »Wenn da irgendwas schiefläuft, Agnes, stehen wir beide im Regen, nicht unser superschlauer Freund. Der ist dann längst über alle

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