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Hölle mit Vollpension

Hölle mit Vollpension

Titel: Hölle mit Vollpension Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hält es für eine großartige Idee .«
    »Na prima.«
    »Er ist jetzt bei Trudi, weil sie nach ihm verlangt hat, aber sobald er weg kann, will er sich mit uns zusammensetzen. Ich habe ihn auf mein Zimmer bestellt — wenn also Sie und Slivka in etwa fünfzehn Minuten heraufkommen, sollte Kent bis dahin auch dort sein .«
    »Fein«, nickte ich.
    »Warum bin ich dann also so nervös ?« fragte sie sich selbst, die Unterlippe zwischen den Zähnen.
    »Das ist eine Berufskrankheit«, informierte ich sie. »Stellvertretende Agenturchefinnen werden besonders häufig davon befallen. Dagegen hilft nur das erste Bakersche Gesetz: Eile mit Weile !«
    »Also, dann können Sie mir jetzt einen Drink machen. Dasselbe wie Sie, Larry.«
    »Larry!« Ich starrte sie an. »Seit wann habe ich aufgehört, für Sie Baker zu sein ?«
    »Eben gerade, glaube ich .« Das Kinn in den Händen, stützte sie sich auf die Bar und sah mir beim Mixen zu. »Halten Sie mich für ein attraktives Mädchen, Larry ?«
    »Aber sicher«, meinte ich. »Vom körperlichen Standpunkt aus.«
    »Was wollen Sie damit sagen ?«
    »Sie haben ein hübsches Gesicht, und dazu eine Figur, die jeden halbwegs normalen Mann auf den ersten Blick um den Verstand bringt. Nur Ihre Karriere-Besessenheit stört .«
    »Das habe ich mir auch schon überlegt«, nickte sie ernst. »Fragen Sie mich nicht warum, aber vom ersten Moment an ist mir Kent Donavan unter die Haut gegangen. Schon nach zehn Minuten hätte er mich haben können, und das habe ich auch nicht verheimlicht. Aber bisher hat er noch nicht einmal versucht, meine Hand zu halten .«
    »Vielleicht beschäftigt ihn etwas ?« schlug ich vor.
    »Trudi?« Langsam schüttelte sie den Kopf. »Ich glaube, inzwischen ist sie für ihn eher eine lästige Pflicht geworden. Nein, es muß anders liegen .«
    Sie nahm einen langen Schluck und seufzte tief auf. »Wahrscheinlich habe ich mich unbewußt ganz nach Mr. Buchanans Vorbild getrimmt, um mit meiner Tüchtigkeit auf ihn Eindruck zu machen .«
    »Darauf weiß das zweite Bakersche Gesetz die richtige Antwort«, sagte ich ihr. »Es lautet: Der schnellste Weg zum Stuhl einer stellvertretenden Agenturchefin führt über das Bett des Chefs — für ein Mädchen mit Ihrer Figur .«
    »Vielleicht richte ich mich danach, wenn wir wieder in Los Angeles sind .« Sie trank aus und knallte das Glas auf die Bar zurück. »Noch mal dasselbe, Larry. Der Alkohol tut mir gut. Ich fühle mich schon nur noch halb so tüchtig .«
    Ich hatte ihr gerade einen neuen Drink gemacht, als Crespin ins Zimmer trat. »Mr. Baker!« Seine abgezehrte Miene heiterte sich etwas auf. »Ich fragte mich gerade, ob wir nicht ein Gespräch unter vier Augen haben könnten .«
    »Nur keine Bange, ich bin schon am Gehen«, sagte Amantha und kippte ihren Drink auf einen Zug. »Bis später, Larry«, sagte sie bedeutungsschwer.
    »Aber sicher.«
    Crespin wartete, bis Amantha verschwunden war, dann kam er zu mir an die Bar. »Ich habe nachgedacht, Mr. Baker. Ich frage mich, ob sie nicht damit rechneten, daß Warrens Leiche gefunden wurde, und sich für diesen Fall bestimmte Reaktionen zurechtgelegt hatten .«
    »Meiner Schätzung nach rechneten sie durchaus mit dem Auftauchen der Leiche«, antwortete ich. »Aber den Zeitpunkt konnten sie keineswegs vorherwissen .«
    Er nickte kurz. »Das heißt also, daß sie auf alles Folgende vorbereitet waren: die polizeiliche Untersuchung und so weiter. Und es verrät auch ihre Zuversicht, daß ihre geplante Zeremonie davon nicht gestört wird. Eben das macht mir im Augenblick solche Sorgen, Mr. Baker. Die Polizei hat ihre Routinefragen gestellt und das Feld geräumt. Da Warrens Tod nun einen Schatten über dieses Haus wirft, wird es niemanden wundern, wenn ein Teil der Gäste plötzlich verschwunden ist. Der harmlose Schluß liegt nahe, daß sich die Fehlenden nur beizeiten auf ihre Zimmer zurückgezogen haben .«
    »Damit wollen Sie andeuten, daß die heutige Nacht der ideale Zeitpunkt für die Zeremonie wäre ?« fragte ich.
    »Genau!«
    Ich hob sie Schultern. »Wir können nur die Augen offenhalten und besonders wachsam sein .«
    »Wahrscheinlich.« Er ließ den Kopf hängen. »Aber es gibt einem so ein Gefühl der Unzulänglichkeit .«
    »Was mich beschäftigt, ist die Frage, wo sie diese Zeremonie veranstalten wollen«, sagte ich. »Man möchte doch glauben, daß sie dafür absolute Ungestörtheit brauchen, und so ein Platz ist doch innerhalb des Hauses nicht leicht zu finden. Nicht

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