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Hölle unter Null Grad

Hölle unter Null Grad

Titel: Hölle unter Null Grad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ich doch hell­hö­rig. Et­was konn­te doch da nicht stim­men!
    Die Ant­ark­tis konn­te durch un­se­re Raum­sta­tio­nen sehr gut über­wacht wer­den. Au­ßer­dem hat­te der Al­te schon seit vie­len Mo­na­ten hoch­flie­gen­de Atom­bom­ber mit Spe­zi­al-Ge­rä­ten über da be­tref­fen­den Ge­biet krei­sen las­sen. Die er­for­der­li­chen Uran-Trans­por­te konn­ten nur mit Flug­zeu­gen er­fol­gen. Aus die­se Grun­de hät­te man doch häu­fi­ger ei­ne Ma­schi­ne or­ten müs­sen.
    Wo stan­den die Brut­re­ak­to­ren, in de­nen ge­wöhn­li­ches U-235 zu Plu­to­ni­um um­ge­wan­delt wur­de? In dem U-Boot-Ha­fen mit den In­land-Ber­gen oder in dem sa­gen­haf­ten »Werk«?
    Wenn das der Fall war, so muß­te dort so­wohl das uran­hal­ti­ge Erz ge­bro­chen und ver­hüt­tet als auch wei­ter­ver­wer­tet wer­de Das er­for­der­te aber noch im­mer Flug­zeug­trans­por­te, da der ge­won­ne ne Kern­spreng­stoff schließ­lich zum Ha­fen ge­bracht wer­den muß te.
    Ich ahn­te, daß da et­was nicht stimm­te. Es wa­ren Sund­lays letz­te Aus­sa­gen ge­we­sen, des­halb konn­te ihm oh­ne wei­te­res ein Irr­tum un­ter­lau­fen sein. Viel­leicht hat­ten wir es auch nur falsch auf­ge­faßt.
    Ich sag­te mir fer­ner, daß ein weit im In­land lie­gen­der Groß­be­trieb schließ­lich auch mit Le­bens­mit­teln und al­len mög­li­chen Be­darfs­gü­tern ver­sorgt wer­den müß­te. Das aber be­ding­te einen groß­zü­gig auf­ge­zo­ge­nen Luft­trans­port, der uns be­stimmt nicht hät­te ver­bor­gen blei­ben kön­nen.
    Wäh­rend wir dem asia­ti­schen Ge­heim­dienst-Be­am­ten durch einen schma­len Ver­bin­dungs­gang folg­ten, raun­te mir Han­ni­bal zu:
    »Wir müs­sen her­aus­fin­den, wo das Werk liegt. Nur dort kön­nen die Re­ak­to­ren ste­hen.«
    Er hing al­so ähn­li­chen Über­le­gun­gen nach. All­mäh­lich keim­te in mir der Ver­dacht auf, daß wir uns nicht nur hin­sicht­lich des Aus­drucks »Stoff« ge­täuscht hat­ten. Wo lag nun das »Werk«? Weit im Lan­des­in­ne­ren oder viel­leicht di­rekt vor un­se­rer Haus­tür?
    Wenn das aber rich­tig war, was ge­sch­ah dann im In­land? Aus den Mel­dun­gen mei­nes ver­schol­le­nen Kol­le­gen wuß­te ich doch, daß er ei­ne frem­de Ma­schi­ne ver­folgt hat­te, die ziem­lich ge­nau auf den Süd­pol zu­ge­flo­gen war. Un­ter­hielt man dort viel­leicht nur ei­ne Ne­ben­sta­ti­on, die mit dem ei­gent­li­chen »Werk« gar nichts zu tun hat­te? Sund­lays Ge­ständ­nis war das kei­nes­falls klar zu ent­neh­men.
    Man­zo trot­te­te hin­ter mir durch den Gang. Das selt­sa­me Leuch­ten in sei­nen Au­gen ver­riet mir, daß er sich sei­ne spe­zi­el­len Ge­dan­ken mach­te. Ich muß­te un­be­dingt mit ihm spre­chen. Die wich­ti­gen In­for­ma­tio­nen muß­ten schnells­tens wei­ter­ge­lei­tet wer­den. Es konn­te aber auch sein, daß er es längst ge­tan hat­te. Si­cher­lich hat­te er we­nigs­tens die An­ga­ben über die Plu­to­ni­um-Trans­por­te durch­ge­ge­ben.
    Mein Blick fiel auf sei­nen be­acht­li­chen Hö­cker, den man bei der be­reits er­folg­ten Lei­bes­vi­si­ta­ti­on nicht als ein künst­li­ches Ge­bil­de er­kannt hat­te. Wenn der Geg­ner ge­wußt hät­te, wel­che wir­kungs­vol­len Ge­heim­waf­fen er durch uns in sei­nen Un­ter­schlupf schlepp­te!
    Vor uns glitt das Pan­zer­schott der Kreuzer­zen­tra­le auf. Sie war ent­schie­den grö­ßer als die der »Skor­pi­on«. Die Ein­rich­tung ent­sprach dem letz­ten Stand der Tech­nik.
    »Se­hen Sie sich die Sa­che gleich an«, for­der­te uns der Chi­ne­se auf. »Wenn wir uns ein­mal ent­schlos­sen ha­ben, pfle­gen wir rasch zu han­deln.«
    »Heißt das, daß wir be­reits fest an­ge­heu­ert sind?« frag­te ich neu­gie­rig.
    Mein In­ter­es­se war nicht ge­heu­chelt, denn bei die­sen Leu­ten muß­te man auf die selt­sams­ten Über­ra­schun­gen ge­faßt sein.
    Ich hat­te nicht falsch ver­mu­tet, das er­fuhr ich so­fort.
    »Aber nein«, ent­geg­ne­te er et­was zu freund­lich. »Na­tür­lich müs­sen Sie erst noch dem Kom­man­dan­ten un­se­rer Nie­der­las­sung vor­ge­stellt wer­den. Wir ha­ben nur die Auf­sicht über die­sen Wach­kreu­zer zur Ab­wehr

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