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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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handelte sich dabei um den gefährlichsten Pilz überhaupt. Was ging hier vor?
    Zunächst waren wir ratlos. Doch dann entdeckten wir, daß uns ein Holzscheit, das unter der Bezeichnung Umkehrholz bekannt war, getäuscht hatte. Bei Berührung kehrte es die Magie der betroffenen Person einfach um. Mir schauderte vor der tödlichen Gefahr! Augenblicklich notierte ich es mir. Diese Magievariante mußte sich entwickelt haben, nachdem ich mein Gutachten über magische Kräfte erstellt hatte. Schon früher hatte ich diese Gegend durchquert, ohne ihr zu begegnen.
    Nachts spitzte sich die Lage weiter zu. Die Sternenbilder belebten sich, Chester ließ sich auf ein Duell mit einem Zentaursternbild ein, und wir kletterten in den Himmel. Glücklicherweise erkannte Grundy unser Dilemma und beendete einen Teil vom Täuschungsspuk, indem er das Umkehrholz in unsere Nähe brachte. In Wirklichkeit hingen wir in den Ästen eines Baumes! Wir waren in der Tat im Gebiet des Wahnsinns!
    Wir stiegen vom Baum; aber die Sternenbilder wollten nicht von uns lassen. Sie kamen vom Himmel herab und griffen uns am Boden an. Nachdem wir sie zurückgeschlagen hatten, leiteten sie einen Himmelsstrom auf uns, der uns ertränken sollte. Vermutlich waren wir einem Gewittersturm ausgesetzt worden, aber die Wirkung blieb die gleiche: Wir waren völlig durchgeweicht und fühlten uns erbärmlich.
    Die Rettung verdankten wir eigentlich dem Umkehrholz, denn es wandelte Grundy Golems selbstsüchtiges Wesen in das eines vor Sorgen zerfließenden Mütterchens. Darin lag eine gewisse Ironie, aber wir waren weit davon entfernt, uns Gedanken darüber zu machen.
    Wir setzten unseren Weg in Richtung des Ogerlagersees fort, wo die Strudelungeheuer hausten. Ich wollte ein Stück von dem Umkehrholz in eine Flasche zaubern, doch das fragliche Holzscheit kehrte den Spruch einfach um und steckte mich in die Flasche. Die anderen fanden das natürlich sehr spaßig. Nach etlichen Ansätzen setzte ich mich schließlich durch. Daraufhin erforschte ich die Quelle der rätselhaften Erdhügel, die sich die ganze Zeit über in unserer Nähe aufwarfen. Zippzapper – eine Unterart der großen Familie der Wühlmäuse – waren dafür verantwortlich. Diese kleinen Kerle buddelten ihre Gänge nahe der Erdoberfläche und hinterließen dabei die besagten Hügel. Ob sie uns nachspionierten? Und wenn, warum? Mein magischer Spiegel gab keine eindeutige Antwort. Vielleicht verdunkelten die unterirdischen Gänge das Bild?
    Auf unserem Weg zur Quelle der Magie mußten wir unweigerlich durch das Gebiet der Strudelungeheuer. Damit wir möglichst ungefährdet an ihnen vorbeikamen, zauberte ich Crombie, Grundy und mich in eine Flasche, die Bink und Chester tragen sollten. Die beiden mußten Unterwasserpillen schlucken, wodurch sie auf dem Grund des Sees atmen konnten. Diese Vorkehrungen machten mich nicht gerade zuversichtlich, aber wir mußten es wagen.
    Die Flasche war mit einem weichen Teppichboden ausgelegt. Die äußere Welt lag weit entrückt. »Da sag’ einer, daß wir nicht vornehm reisen!« bemerkte Grundy.
    Der Greif quittierte diese Bemerkung mit einem schroffen Krächzen. »Wenn du Menschengestalt hättest, du Schnabelhirn, würdest du das gleiche denken!« gab der Golem schart zurück, denn er verstand Crombie genau.
    Ich war froh über den magischen Spiegel, den ich ebenfalls verkleinert hatte. Er zeigte mir deutlicher als die Glaswand, was draußen geschah, zumal er nichts verzerrte und die Sicht durch Binks Tasche ermöglichte.
    Auf dem Grund des Sees liefen Bink und Chester den Strudelungeheuern über den Weg. Ich hätte es mir wirklich denken können: Es gelang ihnen doch tatsächlich, die Ungeheuer zu verärgern, und wir mußten uns in den zentralen Strudel retten, der durch die Unterwasserstadt strömte. Unsere Flasche wurde dabei aus der Tasche geschleudert und von der starken Strömung mit hinuntergerissen. Wir saßen in der Patsche!
    Es war eine schreckliche Irrfahrt. Ich mühte mich, mit dem Spiegel unsere Umgebung im Auge zu behalten, um zu erfahren, wo wir landen würden – vorausgesetzt, wir überstanden das Ganze. Aber die gewaltige Strömung wirbelte unsere Behausung dutzende Male herum. Wir prallten gegen irgendein Hindernis, eine Wand oder Steine, und ich stürzte zu Boden. Der Spiegel flog mir aus der Hand und klirrte gegen die Flaschenwand.
    Dann beruhigte sich alles wieder. Nach und nach rappelten wir uns auf. Wir waren zwar ordentlich durchgeschüttelt worden,

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