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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bink zur Gorgone locken sollte. Doch alle Angriffe waren an Binks magischem Talent gescheitert. Sie hatte nicht aufgegeben: Der Midasflügler war ebenfalls für ihn bestimmt gewesen, genauso wie der große Fluch der Strudelungeheuer. Dann hatte sie geglaubt, ihn mit dem Zauber des Liebestranks endlich bezwungen zu haben. Aber wieder hatte sie Pech gehabt, denn Bink nutzte den Trank zu seinem eigenen Vorteil. Statt seine Energie damit zu vergeuden, die Nymphe zu jagen, hatte er sie zu seiner Verbündeten gemacht.
    Aber jetzt hatte die Hirnkoralle doch noch einen Weg gefunden, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Sie übernahm den Golem und zwang ihn, den Korken zu ziehen und Crombie und mich unter ihre Macht zu bringen. So richtete sich von nun an meine gesamte Magie und mein Wissen gegen Bink. Das bedeutete eine ungeheure Herausforderung für ihn, die größte, der er sich seit seinem Duell mit dem Magier Trent stellen mußte.
    Mir stand nun die gewaltige Wissensfülle der Hirnkoralle zur Verfügung, und viele Zusammenhänge wurden plötzlich klar. Der Korken hatte sich schon einmal von der Flasche gelöst, und ich hätte mit Bink wieder zusammentreffen können. Aber die Koralle hatte sofort dafür gesorgt, daß die Flasche wieder verschlossen wurde. Grundy war zu diesem Zeitpunkt schon entkommen und klammerte sich an den Flaschenhals. Die Hirnkoralle schuf jedoch die Illusion, er stecke noch in der Flasche. Eigentlich hätte ich die richtige Schlußfolgerung ziehen müssen: Da, wo eine Glasscherbe herausgelangen konnte, war es auch anderen Dingen möglich. Der wirkliche Kampf ging die ganze Zeit um die Kontrolle über unsere Flasche. Bink wäre es beinahe gelungen, sie zu bergen, aber die Koralle riß sie an sich, als sie in ihren Einflußbereich trieb.
    Nun standen der Hirnkoralle meine sämtlichen Kräfte zur Verfügung. Sie zwang mich, Bink dazu zu bringen, seine Suche nach der Quelle der Magie aufzugeben und den Ort zu verlassen. Die Koralle wollte unbedingt verhindern, daß Bink seine Mission erfüllte. Der fremde Wille nötigte mich, Bink zur unverzüglichen Abreise zu überreden.
    Seine Starrköpfigkeit mußte ich allerdings bewundern. Er weigerte sich zu gehen, obwohl es einen offenen Kampf zwischen uns bedeutete. Ich war sein nächster Gegner. Greif Crombie sollte den Zentauren Chester neutralisieren.
    Unglücklicherweise kam es tatsächlich zum Kampf. Nach einem schrecklichen Duell gelang es Crombie, Chester in die Lagune der Koralle zu stoßen. Sie zog ihn sofort nach unten und nahm ihn in sich auf. Währenddessen machte Bink meine unzähligen Zaubersprüche zunichte. Sein Talent war wirklich erstaunlich! Vielleicht sogar wegen seiner magischen Unangreifbarkeit das stärkste, das Xanth besaß.
    Jetzt standen zwei gegen einen, und zum großen Nachteil Binks konnte der Greif ihn physisch attackieren. Doch Bink gab sich nicht geschlagen. Crombie selbst – in menschlicher Form – hatte ihn im Schwertkampf unterrichtet. Vorher war Bink unbeholfen mit dem Schwert umgegangen, nun führte er eine tödliche Klinge. Er verletzte den Greif und schleuderte ihn in eine Felsspalte, was den Greifen vom weiteren Kampfgeschehen ausschloß. Und das trotz meiner Ablenkung durch unzählige Zaubersprüche. Bink beeindruckte mich gleichermaßen, wie er mich einschüchterte!
    Schließlich mußte ich mich Binks Überlegenheit beugen. Er hatte mich tatsächlich geschlagen. Die Hirnkoralle war nicht weniger überrascht als ich. Bink sorgte dafür, daß die Nymphe den schwerverwundeten Greifen mit ihrem Heilwasser benetzte. Kaum daß er sich wieder regen konnte, wollte er sich auf Bink stürzen. Die Nymphe warf sich zwischen die beiden. »Untersteht euch!« rief sie und verbreitete dabei den scharfen Geruch von brennendem Papier. Für eine Nymphe war das eine ausgesprochen kluge Tat, denn dieses Volk galt gemeinhin als geistlos. Im Rückblick war das ein bedeutendes Ereignis gewesen, das eine weitere, besonders feinsinnige Seite von Binks mächtigem Talent offenbarte.
    Die Hirnkoralle dachte lange nach. Schließlich willigte sie ein, ihm die Quelle der Magie zu zeigen, in der Überzeugung, daß Bink ihre Meinung teilte, wenn er erst die Wahrheit kannte.
    Die Quelle der Magie war nichts anderes als der Dämon X(A/N) th , der in der alleruntersten Höhle residierte, durch die seine Gedanken wie Ströme flossen. X(A/N) th gehörte zu den wenigen großmächtigen Wesenheiten. Das ganze Felsgestein, das ihn umgab, war mit seiner Magie

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