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Höllenbote Angela

Höllenbote Angela

Titel: Höllenbote Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Strukturtapete, die ein wenig aussah wie Mauerwerk, ziemlich rauh, nicht glatt.
    Die Wand interessierte mich. Ich blieb davor stehen und klopfte dagegen.
    Es klang hohl.
    Auch Suko hatte es vernommen. »Verflixt, das gibt es doch nicht. Dahinter liegt ein Hohlraum.«
    »Eben.« Ich suchte bereits nach einem Öffnungsmechanismus. Der Raum war sicherlich nicht nur hohl geblieben. Es mußte seinen Grund gehabt haben. Möglicherweise war er später angelegt worden, um dort etwas zu lagern. Wenn das stimmte, dann würde sich die Wand auch öffnen lassen, denn irgendwo mußte es eine Tür geben.
    Es gab keinen Knauf, keinen vorstehenden Griff, auch keinen Knopf. Ich klopfte an verschiedenen Stellen gegen das Material, und der hohle Klang blieb.
    Auch Suko begann diese seltsame Wand zu untersuchen. Wer schließlich den Erfolg erzielte, war nicht feststellbar. Möglicherweise wir beide zusammen, denn wir hatten unsere flachen Hände dagegen ged rückt.
    Auf einmal war der Widerstand verschwunden. Etwas gab nach und faltete sich zusammen. Wie eine aus Holz gefertigte Ziehharmonika, ein Faltvorhang aus festem Material.
    Die Wand öffnete sich. Dahinter lag eine Abstellkammer, die nicht sehr tief war, aber all das aufnehmen konnte, was man nicht benötigte.
    Alte Kleider, Klappstühle für den Sommer. Ein zusammengefalteter Sonnenschirm. Kartons, mit Kleinigkeiten gefüllt, auch Kleidungsstücke an der rechten Seite.
    Ich stand näher an der Öffnung und schob mich in diesen Raum hinein. Sofort drehte ich mich nach rechts. Dort hingen Klamotten an kleinen Querstangen.
    Ich griff in den Stoff, um mir Lücken zu schaffen.
    Kaum hatte ich das Zeug berührt, als aus dem Hintergrund die Klaue hervorstieß und eisenhart mein rechtes Gelenk umklammerte.
    Da wußte ich, daß wir nicht umsonst gesucht hatten!
    ***
    Mein Häscher ließ mir keine Sekunde Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Der Druck blieb. Hinzu kam nur der heftige Ruck, mit dem mich der Unbekannte in seine Richtung zerrte. Ich verlor den Kontakt mit dem Boden, auch das Gleichgewicht, und kippte den Kleidungsstücken entgegen.
    Hinter mir hörte ich noch Sukos überraschten Ausruf, dann streichelte der nach Mottenpulver riechende Stoff eines Mantels mein Gesicht. Mit der Stirn prallte ich gegen die Stange, während eine zweite Faust durch eine Lücke schoß und meine Magengrube traf.
    Blitzartig wurde mir übel. Ich knickte ein, fiel in die Kleidung hinein und wurde auch gezogen von dieser kalten Klaue, wie ich sie nur von extremen Wesen kannte.
    Sekunden später hatte mich mein Gegner dort, wo er mich hinhaben wollte. Ich lag auf dem Boden, kämpfte gegen die Übelkeit an, gab allerdings nicht auf, sondern wuchtete die linke Faust in die Höhe. Ich hatte ein helles Ziel gesehen, das über mir >schwamm<. Es konnte ein Gesicht sein, und dort hinein rammte ich die Faust. Ein Schrei des Schmerzes war nicht zu hören, nur das Klatschen vernahm ich, schlug noch einmal zu, und die bleiche Fläche zuckte für einen Moment, bevor sie von einem Kleidungsstück verdeckt wurde.
    Der Griff hatte sich leider nicht gelockert. Noch immer umklammerte er schraubstockhaft mein Gelenk, und die andere Person wollte mich in die Höhe zerren.
    Sie kam nicht dazu.
    Suko griff ein.
    Ich hörte noch den polternden Laut, dann räumte jemand den Weg so gut wie eben möglich frei, damit Licht durch die Öffnung hier in den Kleiderschrank hineinfallen konnte und ich den Mann zum erstenmal sah, der mich überrascht hatte.
    Ein fremdes Gesicht. Trotzdem wußte ich, daß es Raoul war, denn Abe Douglas hatte uns ein Bild von ihm gezeigt. Nur war das Gesicht nicht mehr das eines Menschen, obwohl es menschliche Züge besaß. Der Mund stand offen, ich sah die Zähne und auch die beiden besonderen, die aus dem Oberkiefer wuchsen.
    So sah nur ein Vampir aus.
    Er verschwand, denn Suko hatte seine Arme um den Hals des anderen gelegt und zerrte ihn zurück. Er wuchtete ihn hinein in das Zimmer, während ich auf die Beine kam.
    Mir war noch immer übel, doch darum konnte ich mich jetzt nicht kümmern. Mit beiden Händen schob ich die hinderlichen Kleidungsstücke zur Seite und hatte endlich freie Bahn.
    Im Zimmer hatte sich einiges verändert. Durch Sukos Kraftanstrengung war der Blutsauger bis tief in den Raum hineingeschleudert worden und neben eines der Betten gekrochen. Dort stemmte er sich ab und drückte sich hoch.
    Ich war wieder da und hatte auch nicht vergessen, mein Kreuz zu ziehen. Aus Erfahrung wußte ich,

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