Höllenfeuer (German Edition)
nte.
Nachdem Babsi in Windeseile ihre Bluse und den Rock ang e zogen hatte , zerrte Johannes sie hastig aus dem Haus, geradewegs auf den Rücksitz seines Wagens . Dann stieg er selbst ein und aktivierte die Kinders i cherung. Babsi war somit gefangen, wie in einem Käfig. Als sie losfuhren, keh r te bei Babsi jedoch die Angst zurück. Sie fror in der ste r nenklaren Nacht .
Es war bereits weit nach Mitternacht als sie in einem dichten, etwas abgelegenen, Waldstück ankamen. J o hannes steuerte seinen Wagen ein Stück einen schmalen W eg en t lang . Unmittelbar neben einem Hochsitz an einer Lichtung hielt er an , zerrte Babsi aus dem Wagen . Dann zwang er sie , sich nackt auszuziehen und auf den Hochsitz zu steigen. Er folgte ihr .
Oben angelangt fesselte er sofort ihre Beine und Arme , damit sie nicht fliehen konnte. Zusätzlich band er sie mit einer Wäscheleine an den Baumstämmen fest.
Anschließend stieg Johannes wieder hinab und suchte im hellen Scheine des Vollmondes eilig etwas trockenes Reisig, das er unter dem Hochsitz verteilte.
Babsi war noch immer der Mund verbunden. Sie konnte weder schreien noch reden. Rasch holte Johannes einen vo l len Benzinkanister aus dem Auto, stieg wieder hinauf auf den Hochsitz und schüttete einen großen Teil des I n haltes über Babsi und dem Hochsitz aus. Babsi geriet in Panik, verspürte Todesangst, versuchte sich loszureißen. Verg e bens. Sie weinte, schrie verzweifelt unter dem Pflaster, aber keiner konnte sie hören. Ihre Situation war aussicht s los.
Den Rest des Benzins verteilte er unten auf dem trock e nen Reisig. Johannes Blick war starr, er agierte wie in Trance, wie eine Marionette, ohne Gefühl , ohne Ve r stand . Er zündete alles mit einem Feuerzeug an und setzte sich a n schließend in seinen Wagen .
Dort konnte er aus sicherer Entfernung beobachte n , wie sich das Feuer rasend schnell ausbreitete. Das trockene Re i sig brannte wie Zunder und setzte umgehend das g e samte benzingetränkte Holz des Hochsitzes in Brand. Maries dumpfe laute verzweifelte Schreie klangen en t setzlich . Sie dauerten nur wenige Augenblicke, dann wurden sie immer leiser , bis sie schließlich gänzlich verstummten und nur noch das Knistern des brennenden Rei sig s zu hören war.
Zufrieden verließ Johannes den Ort seines Verbrechens . Aus Angst, dass sich das Feuer rasch auf das nahegelegene Waldstück ausbreiten könnte , rief er von der nächsten Tel e fo n zelle sofort die Feuerwehr an, die wenige Minuten später am Brandort angekommen, nur noch den Tod von Babsi festste l len konnte.
Der Brand konnte schnell gelöscht werden, er griff nicht auf den etwa 50 Meter entfernten Wald über. Babsis Leiche war j e doch bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
*
Nachdem Johannes am nächsten Morgen völlig gerädert aufwachte, konnte er sich zunächst nicht an den vergang e n en Abend erinnern. Erst als er in den Nachrichten von dem schrecklichen Mord hörte, setzten sich seine bruchstückha f ten Erinnerungen wie ein Puzzle langsam zu einem noch unvollständigen Bild zusammen.
Angst überkam ihn, Schuldgefühle und Zweifel. E r wol l te es einfach nicht glauben , dass er , der angesehene Bauer Joha n nes Sandgruber , jener grausame Mörder ist, der auf brutale Art ein junges Mädchen getötet haben soll . Stattde s sen wollte er mit aller Kraft die Wahrheit ve r drängen, redete er sich ein, am Vortag im Fernsehen nur einen grausigen Ho r rorfilm gesehen zu haben. Doch die Wahrheit ließ sich nicht so einfach verdrängen.
Er betrachtete seine Kleidung, die an der Garderobe hing und immer noch nach Benzin roch und anschließend die Räder seines Wagens, die schlammverkrustet waren. Eine Menge Fragen quälten ihn. Was war gestern pa s siert? Was habe ich getan? Habe ich das Mädchen getötet? Bin ich etwa ein Mörder? Wie konnte das nur geschehen?
Kurz nach neun Uhr morgens fand sich Johannes bei seiner Familie zum Frühstück ein . Alma, Jakob , Christin und Karla saßen bereits am gedeckten Tisch. Karla hielt einen Topf Kaffe e in der Hand , schaut e Johannes etwas merkwürdig an und mustert ihn von oben bis unten.
„Guten Morgen , Schatz ! Was schaust d u mich so an? Sehe ich komisch aus?“ , fragte Johannes etwas verunsichert . Tatsächlich gab Johannes das Bild eines verwahrlosten O b dachlosen ab.
Karla antwortet e auf diese Frage mit einer Gegenfrage . Ihre Stimme klang hektisch und nervös.
„Hast d u von dem grausamen Mord gestern gehört ? Eine junge Frau
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