Höllenfeuer (German Edition)
jemand unter der Decke lag. Johannes hielt an der Straßensperre an.
„ Johannes grüß Gott. Fährst d u wieder auf d eine Hü t te?“ , fragte der Beamte.
„Ja, die Wildschweine haben letzte Nacht wieder meinen Zaun beschädigt. Den muss ich morgen in der Früh repari e ren“ , antwortete ihm Johannes. Seine Stimme zi t terte.
Der Beamte schaute ihn für einen Moment in die Augen.
„Bist du irgendwo dem Hochsitzmörder begegnet?“
„Dem Hochsitzmörder? Wie soll er denn aussehen?“
„Schon gut, Johannes, du bist ja von früh bis spät auf dem Feld. Dort kannst du ihm nicht begegnen. N a, dann. Gute Fahrt und gute Nacht.“
Johannes fuhr los. Die Polizisten haben nicht in seinen Wagen geschaut. P ia kam wieder von hinten hervor und J o hannes sagte zu ihr : „Hast d u gehört, die kannten mich?“
Pia war erleichtert: „ Das ist ja noch mal gut gegangen. Was ist, wenn d eine Frau plötzlich in der Hütte e r scheint?“
„Das wird nicht passieren. Sie war erst ein - oder zwe i mal da oben und das ist schon ein paar Jährchen her .“
„Du schwitzt auf einmal so. Bist d u aufgeregt ? “ , fragte Pia erstaunt. Pia nahm die rechte Hand von Johannes und führte sie an ihre Brust. „Das kann ich verstehen, bei diesen prallen Aussichten.“
Johannes zog seine Hand wieder zurück, nahm ein T a sche n tuch und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Machst d u so etwas öfter?“ , fragte Johannes.
„Was?“
„Na, ja, fremde Männer verführen.“
Pias verschmitztes Lächeln bedurfte keiner Antwort, doch sie unterstrich ihre Geste mit den Worten: „Soll ich den ganzen Abend gelangweilt auf der Couch rum hängen ?“
„Wir sind da. Steig aus!“
„Hey! Warum so plötzlich dieser Befehlston? Kannst du es nicht erwarten , mich zu vögeln?“
Johannes nahm Pia am Arm, schloss die Tür auf und schob sie in die Hütte.
„Du bist aber grob. Willst d u etwa SM-Spielchen mit mir m a chen? Ich habe meine Lederkluft aber nicht mit.“
Johannes schwieg, zog seine Jacke aus, holte einen Strick aus der Küche.
„ Los setz d ich dahin!“
Pia setzte sich genau an die Stelle, wo vorher bereits Babsi und Yvonne gesessen haben. Johannes fesselte ihre Hände auf dem Rücken.
„Was hast d u vor? Ich habe Angst. Du schwitzt ja, wie ein Schwein. Lass mich wieder gehen , bitte ! So habe ich mir das Date mit d ir nicht vorgestellt.“
„Dein Zettel von damals. Das war eine Eintrittskarte der ‚Starlight-Disco‘. Bist d u da öfter?“
„Ja, fast an jedem Wochenende. Immer, wenn Sepp, mein Freund, dort arbeitet. Warum?“
Johannes fragte mit aggressiver Stimme: „Kanntest d u da eine Anna?“
„Anna, Anna, warte mal! Meinst d u die Anna, die d a mals in der Scheune verbrannte?“ , erinnerte sich Pia.
„Ja, genau, die meine ich. Anna war meine Tochter“, sagte Johannes nervös und fasste sich mit beiden Händen an seinen Kopf.
„Oh, mein Gott. Das tut mir wirklich l eid.“
„Das braucht d ir nicht leidzutun . Sag mir lieber, was mit ihrer Freundin ist ! Du weißt, wen ich meine , diese M a rie ?“
„Ja, ich kann mich erinnern. Mir ist sie nur aufgefallen, weil Anna ansonsten immer mit dieser Sabine in die Disco kam. Mit Sabine habe ich auch ab und zu mal ein paar Wo r te gewechselt. Aber mit dieser neuen Freundin von A n na , dieser Marie, bin ich nie so richtig warm geworden. Die Beiden h a ben sich regelrecht abgeschottet. Ich glaube, die hatten mit niemande m so richtig Ko n takt.“
„Ist d ir noch irgendwas aufgefallen, an diesem Abend?“
„Nein, eigentlich nicht. – Oder warte mal! Es gab da einen kleinen Streit.“
„Zwischen wem?“
„Zwischen Marie und Lukas. Mir fiel nur auf, dass L u kas an diesem Abend noch sehr nüchtern war . Das war sehr ungewöhnlich. Ansonsten war er um diese Zeit immer schon ganz schön im Tee. Lukas war hinter A n nas Freundin her, das wusste jeder in der Disco.
Anna versuchte Lukas zurechtzuweisen. Da kam es zum Streit. Lukas wurde handgreiflich, fasste Anna am Arm. Doch da kam gleich die Security und Lukas musste die Di s co verlassen. Beim Herausgehen rief er Anna noch etwas zu.“
„Was rief er ihr zu?“ , fragte Johannes neugierig.
„Ich habe es kaum verstanden. Es war so laut. Etwas mit ‚bereuen‘ oder so. Ich weiß es wirklich nicht. W enig später gingen dann auch Anna und ihre Freundin.“
„ Kommt sie immer noch in diese Disco , diese Marie ?“
„ W enn d u mich so direkt fragst . Seit diesem schreckl i chen
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