Hoellenfluestern
irgendetwas vorzumachen. »Ozymandias hat eine Möglichkeit gefunden, die Dämonen zu manipulieren. Irgendjemand, der kein Nekro ist, hilft ihm dabei.« Es schien der richtige Zeitpunkt, ihr Geheimnis zu enthüllen. »Ich glaube, es ist Sartael. Er ist der gefallene Engel, der Ori angelogen und ihm erzählt hat, Luzifer würde meine Seele haben wollen.« Sie holte tief Luft. »Er hat Simon gegen mich aufgehetzt, und er hat den Fünfer auf meinen Dad angesetzt.«
Stewart hob eine seiner silbrigen Brauen. »Woher kennst du den Namen dieses gefallenen Engels?«
Sie erzählte Stewart von Ori und dass er dank Luzifer sein Leben als Statue fristen musste. Dann berichtete sie von ihrer Unterhaltung mit den zwei göttlichen Wesen auf dem Friedhof.
Nachdenklich lehnte sich der Meister in seinem Sessel zurück. »Hältst du es für klug, zum Friedhof zu gehen?«
»Ich hatte keine Wahl. Er hat mich ständig gerufen, und das hat mich verrückt gemacht. Ich dachte, mein Kopf würde explodieren.«
»Du weißt, dass du mit diesem Schritt unser beider Leben in Gefahr gebracht hast?«, fragte er streng.
»Ich weiß, aber Martha wollte, dass ich mit ihm rede. Sie nannte mir Sartaels Namen, so dass ich ihn gegen Ori einsetzen konnte.«
»Tatsächlich?« Gedankenverloren kratzte er sich am Kinn.
»Müssen Sie das den Jägern erzählen?«
Stewart stöhnte. »Bei Gott, ich sollte es. Ich werde es nicht tun, weil wir als Team zusammenarbeiten müssen, und das geht nicht, wenn wir als Gefangene des Vatikans auf unseren Prozess warten.«
»Danke«, murmelte sie. »Was glauben Sie, was hier vor sich geht?«
Der Meister beugte sich in seinem Sessel vor. »Bestenfalls lässt Luzifer bei den Bewohnern der Hölle gerade die Zügel etwas schleifen. Viele von denen sind ganz scharf auf die letzte Schlacht. Sartael ist einer ihrer Anführer. Falls er einem gewissen Nekromanten etwas ins Ohr geflüstert hat, könnten untote Dämonen dabei herausgekommen sein.«
»Warum schaltet Luzifer den Kerl nicht einfach aus?«
»Der Dunkle Fürst ist ein Stratege. Wenn es in der Hölle zu einem Krieg kommt, muss er genau wissen, wem er vertrauen kann. Um seine Feinde aufzustöbern, ist es manchmal am besten, sie gegeneinander auszuspielen.«
»Wie Ori und Sartael«, murmelte sie.
Stewart legte seine müdes Gesicht nachdenklich in Falten. »Du bist eine Blackthorne. Der Himmel wählt seine Helden nicht ohne gründliche Überlegungen aus. Die Hölle übrigens genauso wenig.«
»Aber was soll ich tun?«, fragte Riley frustriert. »Niemand sagt es mir, zumindest Martha nicht. Sie macht dicht, wenn ich sie frage. Luzifer wird kein Wort sagen, und Ori genauso wenig.«
»Ich fürchte, du wirst gezwungen sein, eine Entscheidung zu treffen. Wenn du dich richtig entscheidest, wirst du die Menschheit vor den Engeln vertreten.«
»Sie meinen, wenn ich tot bin?«, fragte sie. Die Richtung, die das alles nahm, gefiel ihr überhaupt nicht.
»Nein, die Engel werden für den Krieg zusammengezogen«, antwortete er. »Du wirst zwischen beiden Armeen stehen.«
O mein Gott . »Was soll ich sagen, um sie davon abzuhalten, uns alle plattzumachen?«
»Ich habe keine Ahnung. Ich kann dir nur empfehlen, ehrlich und von Herzen zu sprechen.«
In der Ferne begann eine Uhr, zur Mitternacht zu läuten. »Geh und ruh dich ein wenig aus. Komm um neun zum Frühstück herunter. Harper und ich treffen uns mit den anderen. Du musst beim letzten Teil dabei sein.«
»Ist das ein Kriegsrat?«
»Aye. Es wird Zeit, diesem Elend ein Ende zu bereiten, so oder so.«
Später, als sie langsam in den Schlaf sank, dachte Riley an Beck und den entgangenen Kuss. Wie wäre es gewesen? Umwerfend? Ganz in Ordnung? Enttäuschend? Nein, enttäuschend niemals. So war Beck nicht.
Wahrscheinlich überwältigend . Die Dämonen hatten ihr schon wieder alles vermasselt.
Wird Zeit, es ihnen heimzuzahlen .
28.
Kapitel
Wie angewiesen, stapfte Riley um neun Uhr morgens die Treppe hinunter. Der Küchentisch war mit Kaffeetassen überfüllt, ringsum saßen Leute. Vater Rosetti und Hauptmann Salvatore für die Jäger, Ayden und Mort für die Magier, dazu die beiden Meister und Beck. Riley zog sich einen Stuhl heran und schielte nach dem Teller mit Kuchen und Donuts.
»Warum können die Totenbeschwörer diesen Ozymandias nicht zwingen, die Dämonen freizugeben?«, wollte Elias Salvatore wissen. »Dann könnten wir sie töten.«
»So einfach ist das nicht. Lord Ozymandias verfügt über sehr viel
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