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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Blick verirrte sich zu Riley.
    Du hast es versprochen, Ori. Du kannst meine Seele nicht hergeben .
    Aber was, wenn er es doch tat? War es das, was Ori die ganze Zeit geplant hatte? War das sein Plan, um seinen Status in der Hölle wiederherzustellen?
    Du hast so wenig Vertrauen, Riley .
    Ori hob das Schwert und nahm eine Kampfhaltung ein. »Ich nenne dich einen Verräter, Sartael. Du hast dich von dem Ewigen Einen losgesagt und dich gegen unseren Gebieter gewandt. Mein Auftrag ist es, jene zu vernichten, die das ewige Gleichgewicht bedrohen. Das schließt dich mit ein.«
    »Du stellst dich auf die Seite unserer Feinde?«
    »Mit größtem Vergnügen, alter Freund.«
    Vor Zorn brüllend, stiegen die Engel wie zwei explodierende Sterne hoch in die Lüfte. Unter heftigem Flügelschlagen hieben sie aufeinander ein und begannen einen Kampf um die Vorherrschaft, der seit Abertausenden von Jahren schwelte.

36.
    Kapitel
    Salvatore blaffte einen Befehl und rückte mit den Jägern vor, nur ein paar Männer blieben zum Schutz der Verwundeten zurück. Die Fänger spürten, dass sie im Vorteil waren, zogen mit ihnen ins Gefecht und griffen die Dämonen erbarmungslos an.
    Ein Beben erschütterte den Boden und schleuderte Männer und Höllenbrut in alle Richtungen. Ein paar Schritte von Riley entfernt tat sich ein Loch auf, Baumwurzeln wanden sich aus der Erde, auf der Suche nach irgendetwas, das sie umschlingen und in die Finsternis der Erde hinunterziehen konnten.
    Ein wilder Fluch ertönte von oben. Blaues Blut regnete wie ein Morgenschauer auf sie herab. Ori bewegte sich nicht mehr so schnell, sondern reagierte nur ein paar Sekunden vor jedem Schlag, da die Wunden seine Reaktionen verlangsamten. Sartael erging es nicht viel besser. Er holte weit zu einem Schlag aus und öffnete sich damit für einen Gegenschlag von Ori. Ori rammte sein Schwert tief in Sartaels Flügel, und der abtrünnige Engel trudelte zur Erde, eine Spur aus Blut und Federn hinter sich herziehend.
    Sobald der Erzengel den Boden berührte, zuckte ein Blitzpfeil aus dem Himmel herab, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag. Als dieser verhallt war, marschierte eine gepanzerte Gestalt über das Schlachtfeld und stieg über die Toten, als würden sie nicht existieren.
    Sartael kam mühsam auf die Beine, ein Flügel hing ungelenk herab. Mürrisch blickte er zum Höllenfürsten empor.
    »Verräter«, sagte Luzifer nur.
    »Du wagst es, mich so zu nennen?«, gab Sartael zurück und spie blaues Blut ins Gras vor die Füße seines einstigen Gebieters.
    »Ich habe das Recht dazu«, erwiderte der Höllenfürst. »Ich habe die Last dieses Wortes getragen und weiß, wie es einen mit den Jahren verschlingt. Ich, von allen Kreaturen, kenne den Preis des Verrats. Nun wirst du ihn ebenfalls kennenlernen.« Er machte eine Handbewegung, und etwas begann über den Körper des Gefangenen zu gleiten, Schlinge um Schlinge. Die Ketten wirkten unmöglich schwer, geschmiedet aus einer Legierung, die Riley nie zuvor gesehen hatte. Ohne Zweifel musste sie stark sein, um einen gefallenen Engel in den Fesseln zu halten.
    Sartael sackte unter dem Gewicht zusammen, während die Schlingen sich immer enger zusammenzogen, wie eine Python, die es darauf anlegt, ihr Opfer zu erdrosseln. Sie zogen sich fest, formierten sich neu und blieben stets in Bewegung. Die Ketten kamen niemals zur Ruhe, was bedeutete, dass auch ihr Gefangener keine Ruhe finden würde.
    »Die gehören dir, bis in alle Ewigkeit. Und glaube ja nicht, ich wäre so barmherzig wie der Eine, der uns geschaffen hat.«
    Der Höllenfürst ließ seinen Blick über die Dämonen schweifen, jene Abscheulichkeiten, die nicht länger seine Diener waren. Dann verharrte sein Blick auf dem Kreis, den Rileys Vater aufrechterhielt.
    »Mach Schluss, Paul Arthur Blackthorne«, befahl er.
    Einen Sekundenbruchteil, nachdem der Befehl ausgesprochen war, begann der Schutzschild um ihren Vater herum sich aufzulösen. Risse bildeten sich, und durch die Spalten begann die Magie herauszuströmen. Ihr Vater wirkte ganz friedlich, er hatte Tränen auf den Wangen, obwohl er nicht in der Lage sein dürfte zu weinen. Er lächelte Riley ein letztes Mal zu, dann erstarb das Licht in seinen Augen.
    »Dad!«, schrie Riley und stolperte vorwärts, in dem vergeblichen Versuch, ihn zu erreichen. Es war zu spät. Der Schutzkreis brach in sich zusammen, faltete sich und knickte ein und hinterließ nicht mehr als einen Flecken nackter Erde.
    »Nein!« Nein,

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