Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
Vom Netzwerk:
auf die Treppe, wie Peter es getan hatte.
    »So kommen wir nur schwerer weg, wenn wir es eilig haben«, maulte er.
    »Ja, aber dadurch bleiben die furchterregenden Leute unten.« Außer dir .
    Dieses Mal gab es keine Decke zum Schlafen, keinen freundlichen Peter und kein leckeres Essen. Nur die Kälte, die harte Teerpappe, die gegen ihren Hintern drückte, und Becks feindselige Gegenwart.
    Riley lehnte sich an die kleine Mauer, mit Blick auf die Fabrik, verschränkte die Arme vor der Brust, um die Körperwärme zu behalten, und blendete Beck aus. Das war Stewarts Rache. Es konnte gar nicht anders sein. Er konnte doch nicht wirklich erwarten, dass sie in diesem Leben noch einmal mit dem Dorftrottel ins Reine kam, geschweige denn in den paar Stunden, die sie hier oben miteinander verbringen sollten.
    Das Handy ihres Begleiters begann zu grunzen wie ein Schwein und entlockte ihm einen Fluch. Er stellte es sofort auf stumm, stand auf und ging zur Mitte des Daches, um den Anruf entgegenzunehmen, außer Sichtweite von der Straße unter ihnen.
    Wahrscheinlich wundert sich seine Tussi, warum er sie nicht flachlegt.
    Bittere Eifersucht stieg in ihr auf, was sie echt nicht kapierte. Beck bedeutete ihr gar nichts, nicht mehr, und trotzdem war sie sauer, dass eine perfekte, sexy Zicke ihn rumgekriegt hatte. Denk nicht daran. Das ist nicht dein Problem . Sie versuchte, ein paar mathematische Gleichungen zu lösen – alles, Hauptsache, sie stellte sich nicht Beck und Justine zusammen vor.
    Die Matheaufgabe ging total daneben.
    Ein paar Minuten später kam Beck zurück und ließ sich kommentarlos wieder auf dem Dach nieder.
    »Das war sie, stimmt’s?«
    »Was?«, fragte er irritiert.
    »Justine. Vermisst sie ihren Betthasen?«
    Er sah sie an. »Eifersüchtig?« Sie schüttelte den Kopf. »Du lügst. Ich sehe es doch an deinem Blick.«
    »Okay, vielleicht bin ich’s. Ich traue ihr nicht.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen wandte Beck den Blick ab. »Aber einem geflügelten Mistkerl vertraust du?«
    »Ach, und wer ist jetzt eifersüchtig?«, spottete sie. »Ori hat mich behandelt, als würde ich ihm etwas bedeuten, nicht wie ein dummes Kind. Du hättest keinen Finger für mich gerührt, wenn mein Dad nicht gewesen wäre.«
    »Was? Du bist …«, begann Beck, doch dann schwieg er. Er machte sein Bis-hierhin-und-nicht-weiter -Gesicht, und das war’s.
    Ein paar Minuten später vibrierte das Telefon in Becks Schoß. Dieses Mal ging er ran, ohne sich vom Fleck zu rühren, was ihr verriet, dass es nicht die dürre Zicke war.
    »Ja, ich überprüfe das. Danke.« Er klappte das Handy zu.
    Beck warf einen raschen Blick über den Rand des Gebäudes auf die Fabrik, dann auf seine Stiefel, als könnte er es nicht ertragen, Riley anzusehen.
    Sie knabberte an einem Fingernagel, dann am nächsten. Ihre Eingeweide brannten wie ein Hexenkessel, und ihre Krämpfe würden glatt ein Pferd umhauen. Das bedeutete doch, dass sie nicht schwanger war, oder? Das bedeutete, dass Ori sie nicht angelogen hatte, und wenn er in diesem Punkt nicht geflunkert hatte, dann vielleicht …
    Hör auf damit!
    Das quälende Schweigen zwischen ihnen dehnte sich aus.
    Als Beck schließlich sprach, fuhr sie erschrocken zusammen. »Der Versicherungsscheck von deinem Dad ist heute gekommen«, sagte er. »Ich muss dir die Kohle bar geben, sonst schnappen sich die Kreditheinis alles.«
    »Bekomme ich jetzt ein wöchentliches Taschengeld?«, fragte sie sarkastisch.
    Sie merkte ihm an, wie verletzt er war. »Nein. Es gehört alles dir. So hat Paul es gewollt.«
    »Und er will es immer noch«, sagte sie, ohne nachzudenken.
    Beck drehte sich zu ihr und heftete seinen Blick auf sie. »Was meinst du damit, er will es immer noch?«
    Na klasse, Riley. Ach, was soll’s, er kann es genauso gut erfahren . »Ich habe Dad gefunden. Er ist in Sicherheit, bei Mort.«
    Beck blinzelte heftig. »Und wann wolltest du mir das erzählen?«
    Sie wich der Frage aus. »Es … geht ihm gut. Na ja, er ist immer noch tot. Aber manchmal ist er so wie früher, und dann …«
    Becks Wutanfall verebbte. »Erinnert er sich an dich und alles?«
    »Ja. Sein Gedächtnis ist gut, aber irgendwie ist er nicht mehr so wie früher.«
    »Was denkt sich dieser verdammte Nekro eigentlich dabei, Paul aus seinem Grab zu beschwören?«, fragte Beck frostig.
    »Er war es nicht.«
    Danach löcherte er sie mit Fragen über ihren Vater und Ori, aber sie weigerte sich, irgendeine davon zu beantworten.
    »Dann frage ich Paul

Weitere Kostenlose Bücher