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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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diese Weise?«
Verschämt senkte sie den Blick. »Ich weiß nicht, was über
mich gekommen ist. Aber als ich dich gesehen habe, war das
wie ein Schock. Ich habe nicht gewußt, wer mich zu Qin Shangs
Party begleiten soll. Peter Harper hat lediglich gesagt, daß er
einen großen, dunkelhaarigen, gutaussehenden Mann besorgt
hat, der mir notfalls beistehen kann.«
»Dieser dreckige Lügner, Mir hat er weisgemacht, daß du
mich beschützen sollst. Der sollte sich beim Theater bewerben.
Ich wette, er fiebert schon beim Gedanken an Qin Shangs
Reaktion, wenn ausgerechnet die zwei Leute, die sein
Unternehmen am Orion Lake haben auffliegen lassen, als
ungeladene Gäste bei seiner Party aufkreuzen.« ›
»Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht darüber, daß du mich
begleiten mußt. Unter dem dicken Makeup sehe ich immer noch
ziemlich scheußlich aus.«
Er hob sanft ihr Kinn und blickte in ihre blaugrauen Augen.
Er wußte, daß dies nicht der richtige Moment für Scherze und
Frotzeleien war. »Etwa so enttäuscht, als ob ich eine
Diamantenmine entdeckt hätte.«
»Ich habe gar nicht gewußt, daß du so ein Schmeichler sein
kannst.«
»Du wirst es nicht glauben, aber ich habe schon scharenweise
Frauen mit meiner Silberzunge betört.«
»Lügner«, sagte sie leise und lächelte ihn an.
»Genug des Liebesgeflüsters«, sagte er und gab sie frei. »Wir
sollten uns lieber ranhalten, bevor das Essen alle ist.«
    Nachdem Julia kurz im Haus verschwunden war, um ihre
Handtasche und einen Mantel zu holen, geleitete Pitt sie zu dem
prachtvollen Wagen am Straßenrand vor dem kleinen Haus, in
dem sie mit einer ehemaligen Kommilitonin vom College
wohnte. Erstaunt starrte sie auf das riesige Fahrzeug mit den
großen, verchromten Speichenrädern und den breiten
Weißwandreifen.
    »Gute Güte!« rief sie. »Was ist denn das für ein Auto?«
»Ein alter Duesenberg«, antwortete Pitt. »Wenn man uns
schon uneingeladen zu einer Party schickt, die von einem der
reichsten Männer der Welt gegeben wird, sollten wir uns
wenigstens einen Auftritt mit Stil gönnen.«
»Ich bin noch nie mit so einem großen Auto gefahren«, sagte
Julia bewundernd, als sie auf dem weichen Ledersitz Platz
nahm. Staunend betrachtete sie die schier endlos lange Haube,
als Pitt die Tür schloß, vorne um den Wagen herumging und
sich ans Lenkrad setzte. »Von einem Duesenberg habe ich noch
nie gehört.«
»Der Duesenberg J ist das beste Beispiel für die hohe Kunst
des Automobilbaus in Amerika«, erklärte Pitt. »Er wurde von
1928 bis 1936 gebaut und gilt unter Liebhabern als das schönste
Auto aller Zeiten. Nur etwa vierhundertachtzig Motoren und
Fahrgestelle verließen das Werk und wurden von den
angesehensten Karosseriebauern Amerikas mit einem
individuellen Aufbau versehen. Das hier ist eine
Spezialanfertigung der Walter M. Murphy Company in
Pasadena in Kalifornien, eine Limousine mit Kabrioverdeck.
Die Duesenbergs waren teure Autos. Schon damals, als man
einen Ford A für vierhundert Dollar bekam, kosteten sie bis zu
zwanzigtausend Dollar. Sie wurden von den Reichen und
Prominenten dieser Zeit gekauft, vor allem von der HollywoodSchickeria, für die der Duesenberg ein Statussymbol war. Wer
einen Duesy fuhr, hatte es geschafft.«
»Er ist wunderschön«, sagte Julia, während sie die elegant
und kunstvoll geschnittene Karosserie bewunderte. »Sieht
ziemlich schnell aus.«
»Der Motor ist eine Weiterentwicklung des Duesenbergschen
Rennwagenmotors. Ein Reihenachtzylinder mit 6850
Kubikzentimetern Hubraum, der bei 4200 Umdrehungen pro
Minute bis zu 265 PS leistet. Der Motor ist zwar nicht mit einem
Kompressor ausgerüstet wie bei der späteren SJ-Version, aber
ich habe ihn aufgemotzt, als ich ihn restauriert habe. Unter
idealen Bedingungen schafft er bis zu zweihundertzwanzig
Kilometer pro Stunde.«
»Das glaube ich sofort, auch ohne Beweis.«
»Schade, daß wir nicht mit offenem Verdeck fahren können.
Aber ich habe es hochgeklappt, weil es ziemlich kühl ist.
Außerdem wollte ich die Frisur der Dame schonen.«
»Frauen mögen aufmerksame Männer.«
»Stets zu Diensten.«
Sie blickte auf die Windschutzscheibe und bemerkte in der
einen Ecke ein kleines Loch, von dem etliche Sprünge
ausgingen. »Ist das etwa ein Einschußloch?«
»Ein Andenken von zwei von Qin Shangs Handlangern.«
»Er hat Killer auf dich angesetzt?« fragte Julia und starrte auf
das Loch. »Wann und wo ist das passiert?«
»Sie sind heute abend in dem

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