Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
mächtig
ranhalten. Aber wir verstehen unser Handwerk recht gut. Wir
zwei sind besser als alle Forscher, die Qin Shang aufbieten
kann.« Pitt schwieg einen Moment, dann grinste er. »Jetzt
müssen wir nur noch zusehen, daß wir die Princess Dou Wan vor Qin Shang finden.«
27
    Die Nacht war noch jung, als Pitt und Julia St. Julien
Perlmutters Haus verließen. Pitt wendete und steuerte den
Duesenberg über die Einfahrt zur Straße zurück. Er hielt an,
bevor er sich in den Verkehr einfädelte. Die beiden Ford-Busse
mit den von Peter Harper engagierten Leibwächtern standen
nicht am Straßenrand und warteten auf sie. Sie waren nirgendwo
zu sehen.
»Anscheinend hat man uns allein gelassen«, sagte Pitt, ohne
den Fuß von der Bremse des Duesenberg zu nehmen.
    Julia blickte sich verdutzt um. »Ich verstehe das nicht.
Weshalb sollten sie uns denn im Stich lassen?«
»Vielleicht waren wir ihnen zu langweilig, und sie sind zu
einer Sportkneipe gefahren und ziehen sich ein Basketballspiel
rein.«
»Kein guter Witz«, versetzte Julia grimmig.
»Dann fängt also alles wieder von vorne an«, stellte Pitt mit
trügerischer Ruhe fest. Er beugte sich über Julia hinweg, griff in
die Seitentasche der Tür, holte den alten .45er Colt heraus, den
er mittlerweile wieder geladen hatte, und reichte ihn ihr. »Ich
hoffe, du hast seit unserer Bootsfahrt auf dem Orion River nichts
verlernt.«
Sie schüttelte energisch den Kopf, »Du siehst zu schwarz.«
»Nein, auf keinen Fall«, entgegnete er. »Irgendwas ist
mächtig faul. Nimm die Knarre, und wenn's sein muß, benutzt
du sie auch.«
»Es gibt bestimmt eine ganz einfache Erklärung für das
Verschwinden der Busse.«
»Eine weitere Prophezeiung des weisen Pitt. Das Säckel der
Einwanderungsbehörde ist bei weitem nicht so gut gefüllt wie
die Kriegskasse der Qin Shang Maritime. Ich vermute mal, daß
man Harpers privaten Sicherheitsleuten einfach doppelt soviel
dafür bezahlt hat, daß sie ihre Sachen packen und nach Hause
fahren.«
Julia holte das Funkgerät aus ihrer Handtasche. »Hier spricht
Drachenlady. Kommen, Schatten, und nennen Sie Ihren
Standort.« Geduldig wartete sie auf eine Antwort, aber sie
empfing nur statisches Rauschen. Sie wiederholte die Durchsage
noch viermal, ohne daß sich jemand meldete. »Dafür gibt es
keine Entschuldigung!« stieß sie aus.
»Kannst du mit dem Quasselkasten auch noch jemand anders
erreichen?« fragte Pitt spöttisch.
»Nein, das Gerät hat nur eine Reichweite von rund drei
Kilometern.«
»Dann wird's Zeit, daß -« Pitt brach mitten im Satz ab, als die
beiden Busse unverhofft aus der nächsten Querstraße bogen und
links und rechts der Zufahrt am Straßenrand hielten, so daß der
Duesenberg mit seinen breiten, geschwungenen Kotflügeln
kaum zwischen ihnen hindurchpaßte. Sie hatten keine
Scheinwerfer an, nur das Standlicht. Die Gestalten hinter den
dunkel getönten Fenstern waren nur undeutlich zu erkennen.
»Ich hab' doch gewußt, daß alles in Ordnung ist«, sagte Julia
und zwinkerte Pitt verschmitzt zu. Sie griff wieder zum
Funkgerät. »Schatten, hier spricht Drachenlady. Wieso habt ihr
euren Standort vor dem Haus verlassen?«
Diesmal kam die Rückmeldung fast unverzüglich. »Sorry,
Drachenlady. Wir waren der Meinung, daß es sinnvoller ist,
wenn wir um den Block fahren und Ausschau nach verdächtigen
Fahrzeugen halten. Nennen Sie uns bitte Ihr Ziel, wenn Sie
bereit zum Aufbruch sind.«
»Das kauf ich denen nicht ab«, sagte Pitt, wahrend er den
Abstand zwischen den beiden Bussen abschätzte und zugleich
auf eine Lücke im vorüberfließenden Verkehr wartete. »Ein
Wagen hätte am Standort bleiben müssen, während der andere
um den Block fährt. Du bist Agentin. Das muß ich dir doch
nicht erzählen.«
»Peter hätte keine unzuverlässigen Leute engagiert«, sagte
Julia entschieden. »Das ist nicht seine Art.«
»Gib ihnen bloß keine Antwort!« versetzte Pitt barsch. Ihm
war mit einemmal klargeworden, daß sie in höchster Gefahr
schwebten. »Wir sind ausgetrickst worden. Jede Wette, daß das
nicht die Männer sind, die Harper engagiert hat.«
Allmählich verstand Julia, und zum erstenmal warf sie ihm
einen bangen Blick zu. »Falls du recht hast - was soll ich ihnen
sagen?«
Pitt ließ sich keinerlei Besorgnis anmerken. Er wirkte ruhig,
gefaßt und konzentriert. »Sag, daß wir zu mir nach Hause
fahren, zum Washington National Airport.«
»Du wohnst im Flughafen?« fragte Julia

Weitere Kostenlose Bücher