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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Chinesen nach Europa, Nord- und Südamerika, ja sogar nach
Afrika ein. Insgeheim wird er von der chinesischen Regierung
unterstützt und finanziert. Denn je mehr Menschen er aus dem
übervölkerten Land herausschafft, desto besser für Chinas
Wirtschaft. Zumal viele davon in der Fremde in einflußreiche
Stellungen aufrücken, aber nach wie vor den Anweisungen aus
der Heimat gehorchen - International gesehen, verfügt China
damit über eine ungeheure Macht. Wir haben es hier mit einem
weltweiten Komplott zu tun, dessen Folgen überhaupt nicht
abzusehen sind, wenn Qin Shang ungestört weitermachen
kann.«
»Der Mann hat Hunderte von Menschen auf dem Gewissen,
deren Leichen am Grund des Orion Lake liegen«, warf Pitt
wütend ein. »Wollen Sie mir etwa sagen, daß man ihn nicht
wegen Massenmordes anklagen und zur Rechenschaft ziehen
kann?«
»Anklagen können wir ihn schon, aber ob es zu einem Urteil
reicht, steht auf einem anderen Blatt«, antwortete Sandecker.
»Qin Shang verschanzt sich hinter zahllosen Schein-,
Briefkasten- und Tochterfirmen. Nach Auskunft von Duncan
Monroe, dem Direktor des INS, ist Qin Shang sowohl politisch
als auch finanziell so gut abgesichert, daß es keinerlei handfeste
Beweise für seine Mitschuld an den Massenmorden am Orion
Lake gibt.«
»Der Mann ist offenbar unantastbar«, meinte Gunn.
»Niemand ist unantastbar«, sagte Pitt bedächtig. »Wir haben alle
unseren wunden Punkt.«
»Wie wollen wir den Mistkerl drankriegen?« fragte Giordino
geradeheraus.
Sandecker beantwortete die Frage nur zum Teil. Er erklärte
ihnen, welche Aufgaben der Präsident der NUMA zugedacht
hatte, und verwies darauf, daß sie den alten Ozeandampfer United States und den Hafen Sungari in Louisiana genauer unter
die Lupe nehmen sollten. »Rudi wird das Team leiten, das die
Unterwassererkundungen in Sungari vornimmt«, sagte er
abschließend. »Dirk und Al untersuchen den Ozeandampfer.«
»Und wo finden wir die United States?« fragte Pitt. »Bis vor
drei Tagen lag sie in Sewastopol am Schwarzen Meer, wo sie
umgerüstet wurde. Aber laut unseren Satellitenfotos ist sie
mittlerweile aus dem Trockendock ausgelaufen, hat die
Dardanellen passiert und ist in Richtung Suezkanal unterwegs.«
»Eine ganz schöne Strecke für ein fünfzig Jahre altes Schiff«,
sagte Giordino.
»Aber nicht außergewöhnlich«, sagte Pitt und starrte zur
Decke, als ob er dort den Text ablesen könnte, den er frei aus
dem Gedächtnis zitierte, »Die United States konnte sie alle
abhängen, selbst die Besten. Auf ihrer Jungfernfahrt von New
York nach England hat sie den bis dahin von der Queen Mary gehaltenen Rekord für die schnellste Atlantiküberquerung um
glatte zehn Stunden unterboten. Sie ist seinerzeit mit einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von fünfunddreißig Knoten
gelaufen. Das ist seither unübertroffen.«
»Dann muß sie ganz schön schnell gewesen sein«, warf Gunn
ein. »Das sind umgerechnet rund fünfundsechzig
Stundenkilometer.«
Sandecker nickte. »Sie ist nach wie vor schneller als jedes
zivile Schiff, das vor oder nach ihr gebaut wurde.«
»Wie ist sie in Qin Shangs Hände geraten?« fragte Pitt,
»Meines Wissens wollte sie die U.S. Maritime Administration
doch nicht verkaufen, es sei denn, sie bleibt unter
amerikanischer Flagge.«
»Qin Shang hat sie einfach ausgespielt. Er hat das Schiff über
eine amerikanische Firma erstanden, die es wiederum an einen
Käufer aus einem befreundeten Land weiterveräußerte, einen
türkischen Geschäftsmann. Als unsere Aufsichtsbehörden
feststellten, daß sich hinter dem türkischen Aufkäufer ein
Chinese verbirgt, war es bereits zu spät.«
»Und was will Qin Shang mit der United States anfangen?«
fragte Pitt, der nach wie vor nicht recht durchblickte.
»Er steckt mit der chinesischen Volksbefreiungsarmee unter
einer Decke«, erwiderte Gunn. »Durch den Kauf schlägt er zwei
Fliegen mit einer Klappe. Er kann sie als Kreuzfahrtschiff tarnen
und damit illegale Einwanderer einschleusen. Den chinesischen
Militärs wiederum steht ein Schiff zur Verfügung, das sie
binnen kürzester Zeit zum Truppentransporter umrüsten
können.«
»Meiner Meinung nach hätte da unser
Verteidigungsministerium längst draufkommen können und sie
schon vor Jahren zum Truppentransporter umbauen lassen
sollen«, sagte Giordino. »Im Golfkrieg hätte sie eine ganze
Infanteriedivision in knapp fünf Tagen von den Vereinigten
Staaten nach Saudi-Arabien transportieren

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