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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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können.«
Sandecker strich sich gedankenverloren über den Bart.
»Heutzutage transportiert man Truppen per Luftbrücke. Mit
Schiffen schafft man hauptsächlich den Nachschub und das
schwere Gerät heran. Egal, wie man dazu steht, aber der
einstmals so stolze Transatlantikdampfer hatte seine beste Zeit
längst hinter sich.«
»Und wie lautet nun unser Auftrag?« fragte Pitt sichtlich
ungeduldig. »Wenn der Präsident unbedingt verhindern will, daß
mit der United States illegale Einwanderer eingeschleust
werden, warum schickt er dann kein Atom-U-Boot los und läßt
sie kurzerhand torpedieren?«
»Und was ist, wenn sich die chinesischen Militärs
revanchieren und ein Kreuzfahrtschiff voller amerikanischer
Touristen versenken?« versetzte Sandecker. »Davon halte ich
gar nichts. Es muß bessere und weniger gefährliche
Möglichkeiten geben, diesen Qin Shang in die Knie zu
zwingen.«
»Zum Beispiel?« fragte Giordino vorsichtig nach.
»Erkenntnisse!« blaffte Sandecker ihn an. »Wir müssen noch
allerhand in Erfahrung bringen, bevor der INS zugreifen kann.«
»Wir sind aber keine Spezialisten für verdeckte Einsätze«,
erwiderte Pitt ungerührt. »Was erwartet man von uns? Daß wir
uns einschiffen, eine Luxuskabine beziehen und Fragebogen an
den Kapitän und die Besatzung verteilen?«
»Mir ist durchaus klar, daß Sie der Sache wenig abgewinnen
können«, sagte Sandecker, als er sah, daß Pitt und Giordino
wenig begeistert auf den Auftrag reagierten. »Aber ich meine es
ernst, wenn ich sage, daß Ihre Erkenntnisse von großer
Bedeutung für das Wohl dieses Landes wären. Dieser
ungebremste Zustrom illegaler Einwanderer muß unterbunden
werden. Menschen vom Schlage eines Qin Shang sind der pure
Abschaum, nichts anderes als moderne Sklavenhändler.«
Sandecker hielt einen Moment inne und musterte Pitt. »Soweit
ich weiß, haben Sie mit eigenen Augen gesehen, zu welcher
Unmenschlichkeit dieses Pack fähig ist.«
Pitt nickte kaum merklich. »Ja, ich weiß Bescheid.«
»Unsere Regierung muß doch irgend etwas tun können, um
diese Menschen aus ihrer Fron zu befreien«, sagte Gunn.
»Wenn jemand illegal einreist und anschließend untertaucht,
kann man ihn schlecht beschützen«, erwiderte Sandecker.
»Wäre es nicht eine lohnenswerte Aufgabe, sie aufzuspüren,
zu befreien und in die Gesellschaft einzugliedern?« hakte Gunn
nach.
»Der INS hat sechzehnhundert Ermittler für insgesamt fünfzig
Bundesstaaten - diejenigen, die im Ausland eingesetzt sind,
nicht mitgezählt. Diese Ermittler haben alles in allem über
dreihunderttausend illegale Ausländer festgenommen, die sich
hierzulande etwas haben zuschulden kommen lassen. Sie
brauchten doppelt soviel Personal, um ihrer Aufgabe auch nur
halbwegs gerecht zu werden.«
»Wie viele Illegale reisen jedes Jahr in die Vereinigten
Staaten ein?« fragte Pitt.
»Genaue Zahlen weiß keiner«, antwortete Sandecker. »Aber
letztes Jahr sind allein aus Asien und Lateinamerika
schätzungsweise zwei Millionen Menschen eingewandert.«
Pitt schaute durch das Fenster hinaus auf das ruhige Wasser
des Puget-Sund. Der Schauer war vorübergezogen, und die
Wolkendecke riß auf. Über den Hafenanlagen stand ein
Regenbogen. »Kann sich jemand vorstellen, worauf das
hinausläuft?«
»Auf eine gewaltige Menschenmasse«, sagte Sandecker. »Bei
der letzten Volkszählung hatten die Vereinigten Staaten rund
zweihundertfünfzig Millionen Einwohner, Wenn man die
steigende Geburtenrate bei gleichzeitig zunehmenden
Einwandererzahlen bedenkt, ob legal oder illegal, dann wird die
Bevölkerung bis zum Jahr 2050 auf dreihundertfünfzig
Millionen anwachsen.«
»In den nächsten fünfzig Jahren hundert Millionen mehr«,
warf Giordino düster ein. »Ich hoffe, daß ich bis dahin nicht
mehr da bin.« '
»Kaum vorzustellen, was damit auf dieses Land zukommt«,
sagte Gunn nachdenklich.
»Jede Hochkultur ist entweder an inneren Unruhen zugrunde
gegangen oder wurde unter äußerem Einfluß, durch
Völkerwanderungen etwa, von Grund auf verändert«, sagte
Sandecker. Giordino kümmerte das nicht - um die Zukunft
machte er sich wenig Sorgen. Im Gegensatz zu Pitt, der viel für
die Vergangenheit übrig hatte, lebte Giordino nur im Jetzt und
Hier. Gunn starrte gedankenverloren zu Boden und versuchte
sich auszumalen, welche Probleme ein Bevölkerungszuwachs
von fünfzig Prozent mit sich bringen mochte.
»Und der Präsident in seiner unendlichen Weisheit erwartet
also, daß wir das

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