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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bis Pitt klar wurde, daß Cabrillo
dahinterstecken mußte. Nachdem er erfahren hatte, daß sie
angegriffen wurden, hatte er offenbar gewartet, bis das
Tauchboot und seine Verfolger in Reichweite der Barkasse
kamen, und dann Wasserbomben auswerfen lassen. Pitt hörte
vor lauter Ohrenklingeln kaum, daß ihn jemand über Funk rief.
»Ist bei euch da unten alles in Ordnung?« ertönte Cabrillos
Stimme.
»Meine Nieren erholen sich davon nie wieder«, antwortete
Pitt. »Aber ansonsten halten wir uns wacker.«
»Was ist mit dem Verfolgertrupp?«
»Die sehen aus wie Matschbrei«, erwiderte Giordino, »Wenn
wir unter Wasser angegriffen werden«, wandte Pitt ein, »steht zu
befürchten, daß ihr da oben ebenfalls Ärger kriegt.«
»Komisch, daß Sie das ansprechen«, versetzte Cabrillo
leichthin. »Aber grade in dem Moment kommt ein, kleiner
Kabinenkreuzer auf uns zu. Selbstverständlich nichts, womit wir
nicht fertig werden. Nur die Ruhe. Sobald wir die Besucher
begrüßt haben, nimmt euch mein Taucher an den Haken.«
    »Die meinen es ernst«, sagte Cabrillo zu Eddie Seng, dem
ehemaligen CIA-Agenten, der fast zwanzig Jahre lang in Peking
stationiert gewesen war, ehe er Hals über Kopf in die
Vereinigten Staaten zurückkehren mußte und in den vorzeitigen
Ruhestand versetzt worden war. Cabrillo spähte durch ein
kleines Fernrohr auf das rasch näher kommende Boot. Rein
äußerlich erinnerte es ihn an einen Seenotrettungskreuzer der
amerikanischen Küstenwache, aber hier ging es um keine
Rettungsaktion. »Als sie das Tauchboot entdeckt haben, sind sie
wahrscheinlich draufgekommen, was hier gespielt wird. Aber
sie wissen nicht genau, ob wir dahinterstecken, deshalb wollen
sie sich erst mal umsehen,«
»Wie viele sind es?« fragte Seng. »Fünf Mann. Bis auf den
Rudergänger alle bewaffnet.«
    »Irgendwelche schwere Waffen auf dem Boot?«
»Ich kann keine erkennen. Die wollen sich nur umsehen, ohne
Zoff zu machen. Vermutlich bleiben zwei Mann drüben und
    halten uns in Schach, während uns die anderen drei entern.«
Cabrillo wandte sich an Seng. »Sagen Sie Pete James und Bob
Meadows Bescheid, daß sie drüben auf der anderen Seite, wo sie
keiner sieht, über Bord gehen sollen. Die beiden sind gute
Schwimmer. Wenn das Boot längsseits kommt, sollen sie unter
uns durchtauchen und zwischen den beiden Rümpfen im Wasser
warten. Wenn mein Plan funktioniert, werden die beiden Posten,
die auf dem Boot zurückbleiben, instinktiv auf die neue
Situation reagieren. Wir müssen alle fünf aus dem Verkehr
ziehen, ohne daß geschossen wird. Es muß möglichst lautlos vor
sich gehen. Vom Schiff und vom Kai aus wird man uns ohnehin
genau beobachten. Wir müssen uns da rauswursteln, und zwar
am besten ohne großes Trara.«
    James und Meadows ließen sich im Schutz der Persenning
über die Bordwand gleiten und warteten im Wasser auf das
Zeichen, daß sie unter der Barkasse hindurchschwimmen
sollten. Cabrillos übrige Männer lungerten an Deck herum und
taten so, als dösten sie vor sich hin. Zwei Mann saßen am Heck
und gaben vor zu angeln.
    Cabrillo konnte die Männer vom Sicherheitsdienst der Qin
Shang Maritime jetzt deutlich erkennen. Sie trugen protzige
braune Uniformen, die eher in eine Operette gepaßt hätten. Vier
hatten hochmoderne Maschinenpistolen in der Hand, offenbar
ein chinesisches Fabrikat. Der Kapitän des Bootes schaute mit
undurchdringlicher, herrischer Miene herüber.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!« rief er auf Mandarin. »Wir
kommen an Bord!«
»Was wollen Sie?« schrie Seng zurück.
»Hafensicherheitsdienst. Wir möchten Ihr Boot untersuchen.«
»Ihr seid nicht von der Hafenpatrouille«, erwiderte Seng
ungehalten. »Ihr habt uns gar nichts zu befehlen.«
»Wenn Sie unseren Anweisungen nicht innerhalb von dreißig
Sekunden nachkommen, eröffnen wir das Feuer«, versetzte der
Kapitän eisig.
»Ihr wollt auf arme Fischer schießen«, sagte Seng mit
bitterem Unterton. »Ihr seid wohl verrückt.« Achselzuckend
drehte er sich zu den anderen um. »Wir sollten ihren Befehlen
lieber Folge leisten. Denen ist zuzutrauen, daß sie ihre Drohung
wahr machen.«
»In Ordnung«, sagte er zum Kapitän des anderen Bootes. »Ihr
könnt an Bord kommen. Aber Sie können davon ausgehen, daß
ich Sie bei den Hafenbehörden der Volksrepublik China melden
werde.«
Cabrillo beugte sich über das Ruder und verdeckte sein
Gesicht mit einem Strohhut damit die Männer von Qin Shangs
Sicherheitsdienst nicht

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