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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sahen, daß er Europäer war. Beiläufig
warf er einige Münzen über Bord - das Zeichen für James und
Meadows, daß sie unter der Barkasse hindurchschwimmen
sollten. Langsam legte er die Hand um den Gashebel. Dann, als
der Kapitän und seine Männer gerade herüberspringen wollten,
schob er ihn bis zum Anschlag vor und riß ihn ebenso rasch
wieder zurück, so daß plötzlich eine breite Lücke zwischen den
beiden Booten klaffte.
Schreiend und wild um sich schlagend, landeten der Kapitän
und seine beiden Männer im Wasser, Die zwei im Boot
zurückgebliebenen Männer reagierten genauso, wie Cabrillo es
vorausgesehen hatte: Sie ließen auf der Stelle ihre Waffen
fallen, gingen in die Knie, streckten ihrem Vorgesetzten die
Arme entgegen und versuchten ihn aus dem Wasser zu ziehen.
Der Rettungsversuch endete unverhofft, als plötzlich zwei Paar
Hände aus dem Wasser auftauchten, sie an der Kehle packten
und über Bord zerrten. Dann ergriffen James und Meadows
jeweils einen Mann an den Füßen und zogen ihn unter dem
Rumpf hindurch zur anderen Seite der Barkasse, wo alle fünf
mit einem nicht allzu sanften Hieb auf den Hinterkopf
bewußtlos geschlagen wurden. Dann wurden sie an Bord gehievt
und kurzerhand in einen kleinen Frachtraum geworfen.
Cabrillo suchte den Kai und das Heck der United States nach
möglichen Augenzeugen ab. Er entdeckte lediglich drei, vier
Werftarbeiter, die ihre Arbeit unterbrochen hatten und zu den
beiden Booten herüberschauten. Aber offenbar hatte keiner
etwas bemerkt. Vermutlich war ihnen durch die Kabine des
Kreuzers weitestgehend die Sicht verstellt. Ihrer Meinung nach
handelte es sich lediglich um eine Routineprüfung durch den
Sicherheitsdienst, zumal sie sahen, daß Cabrillos Männer nach
wie vor an Deck dösten, soweit sie nicht am Heck saßen und
ihre Angeln ausgelegt hatten. Kurz darauf widmeten sie sich
wieder ihrer Arbeit.
James und Meadows kletterten wieder an Bord. Gemeinsam
mit Eddie Seng zogen sie den Kommandeur des
Sicherheitsdienstes und zwei seiner Männer in aller Eile aus. Ein
paar Minuten später kamen sie in den Uniformen der
Wachmänner wieder an Deck.
»Sitzt nicht schlecht«, sagte Eddie, als er Cabrillo seine
feuchte Kluft präsentierte, »wenn man bedenkt, daß der Anzug
klatschnaß ist.«
»Meiner ist etwa vier Nummern zu klein«, grummelte
Meadows, der groß und breitschultrig war.
»Da bist du nicht der einzige«, versetzte James, streckte den
Arm aus und zeigte, daß ihm der Ärmel nur knapp über den
Ellbogen reichte.
»Ihr seid hier nicht bei einer Modenschau«, sagte Cabrillo,
während er die Barkasse unmittelbar neben den Kabinenkreuzer
steuerte. »Springt rüber und übernehmt das Ruder. Sobald wir
das Tauchboot im Schlepptau haben, folgt ihr uns und tut so, als
ob ihr uns zum Pier der Hafenpatrouille geleitet. Wenn wir
außer Sichtweite von Qin Shangs Arbeitern sind, kurven wir bis
Einbruch der Dunkelheit herum. Dann fahren wir zur Oregon zurück und versenken das Boot vom Sicherheitsdienst.
»Was machen wir mit den fünf nassen Ratten im
Frachtraum?« fragte Seng.
Cabrillo wandte sich grinsend vom Ruder ab. »Deren Miene
möchte ich sehen, wenn sie aufwachen und feststellen, daß man
sie auf einer Insel vor den Philippinen ausgesetzt hat.«
    Da in der Sea Dog II der Sauerstoff knapp wurde, wurde sie
mit offener Einstiegsluke über Wasser abgeschleppt. Pitt und
Giordino harrten weiter darin aus, während das Boot des
Sicherheitsdienstes neben ihnen herfuhr und sie vor neugierigen
Blicken abschirmte. Eine halbe Stunde später wurde die Sea
Dog II in aller Eile wieder an Bord der Oregon gehievt. Cabrillo
half Pitt und Giordino aus dem Tauchboot, was sich die beiden
dankbar gefallen ließen, da ihre Glieder nach dem
stundenlangen Aufenthalt in der engen Kabine steif und
gefühllos waren.
    »Bitte um Entschuldigung, daß wir euch da unten haben
hocken lassen. Aber wie ihr wißt, hatten wir ein paar
Schwierigkeiten.«
    »Und Sie sind bestens damit fertig geworden«,
beglückwünschte ihn Pitt.
»Ihr habt euch ebenfalls ziemlich wacker zur Wehr gesetzt.«
»Wenn Sie die Bomben nicht geworfen hätten, würden wir
immer noch da unten sitzen.«
»Was habt ihr herausgefunden?« fragte Cabrillo.
Pitt schüttelte müde den Kopf. »Nichts, nicht das geringste.
Der Rumpf unterhalb der Wasserlinie ist sauber. Keinerlei
Veränderungen, weder versteckte Luken noch Druckschleusen,
Der Schiffskörper ist abgekratzt, mit frischer

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