Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
über der ganzen Hemisphäre Satelliten abzuschießen anfangen? Selbst wenn sie uns dafür angeblich reuevoll Entschädigung zahlen würden, bliebe die Tatsache bestehen, daß wir dann ganz ohne Satelliten dastünden, und ohne die lebenswichtigen Informationen, die sie uns liefern.«
    »Und wenn sie imstande sind, auch alle unsere Interkontinental-Raketen zu vernichten...«, murmelte der Präsident.
    Curtis zögerte nicht, sofort in diese Kerbe zu schlagen. »Dann können sie mit Leichtigkeit ein Drittel unserer land- und seegestützten Marschflugkörper außer Gefecht setzen! Und wenn unsere Bomber anzugreifen versuchen, können sie ein Scheibenschießen auf sie veranstalten. Zum Teufel, selbst wenn sie dieses Superradar einschalten, reicht das bereits, um die Elektronik jedes Flugzeuges in der Gegend zu ruinieren -«
    »Gut, gut«, unterbrach der Präsident, »verdammt noch mal, bei Ihnen klingt das, als wäre der Präventivschlag die einzige Möglichkeit, die wir haben.« Er blickte ungehalten auf die um ihn versammelten Männer und wandte sich dann wieder an den Chef der Vereinigten Stäbe.
    »General Curtis«, sagte er langsam und überlegt, »wie ist der Stand Ihres Projektes in ›Traumland‹?«
    »Es liegt im Augenblick auf Eis, Mr. President. Auf Ihre Anordnung hin. Wir wollten ja jede mögliche Provokation während der vermuteten Beruhigungsperiode vermeiden.«
    »Es kann aber jederzeit wieder in Angriff genommen werden?«
    »Selbstverständlich, Sir. Ich kann dafür sorgen, daß das gesamte Team wieder zusammengeholt wird.«
    Der Präsident zögerte etwas, dann klopfte er mit den Fingerknöcheln auf seinen Schreibtisch. »Dann tun Sie das.«
    General Curtis lächelte und nickte, was Marshall Brent hochfahren ließ.
    »Der bloße Gedanke eines militärischen Unternehmens gegen die Sowjets ist Wahnsinn«, sagte er mit rotem Gesicht. »Ich sagte Ihnen doch bereits, General, daß nach dem augenblicklichen Stand, und solange Verträge und Abkommen nicht modifiziert sind, diese Anlage der Sowjets einwandfrei legal ist. Wir können Reparationen für die Schäden verlangen, die sie verursacht haben - und ich habe keinen Zweifel, daß sie das sogar mit einem vernünftigen Betrag tun werden, sobald wir ihnen die jetzigen Beweise unter die Nase halten -, aber wir haben absolut keine Berechtigung, diese Anlage etwa anzugreifen.«
    »Berechtigung? Und wie ist das mit den zwölf unschuldigen Leuten der Besatzung der RC-135, Mr. Brent?« fauchte der General zurück. »Für mich ist das Berechtigung genug!«
    »Marshall«, erklärte der Präsident, »ich habe General Curtis autorisiert, eine spezielle militärische Option offen zu halten. Punkt.
    Wir haben nun lange genug diskutiert. Finden Sie jetzt einen Weg, die Sowjets zum Abbau dieser Laser-Anlage zu zwingen.«
    »Wir können die Sowjets erst einmal mit unseren Informationen konfrontieren«, fiel Gregory Adams ein. »Sie bei der UNO vorzutragen, wie wir es seinerzeit während der kubanischen Raketenkrise taten. Wir müssen die Weltmeinung gegen sie mobil machen. Wir müssen die Welt davon überzeugen, daß der destabilisierende Effekt dieses Laser-Systems alle bedroht.«
    »Gut«, sagte der Präsident etwas hoffnungsvoller. »Das gefällt auch mir. Marshall, Greg, ich zähle auf Sie beide. So kann es jedenfalls nicht weitergehen. Machen Sie ihnen ganz nachdrücklich klar, daß es uns ernst ist.«
    »Ich habe noch eine Option, die die Russen etwas rascher zu einer Verhandlungslösung drängen könnte«, meinte Curtis.
    Des Präsidenten Lächeln verschwand. Marshall Brent sah den General fragend an.
    »Ice Fortress«, sagte nicht Curtis, sondern Verteidigungsminister Preston. »Reaktivieren wir das Projekt Ice Fortress.«
    Und Curtis beeilte sich hinzuzufügen: »Oder drohen wir zumindest mit der Reaktivierung.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, wehrte Brent ab. »Der Abrüstungsvertrag von 1986, auf den wir zwei lange mühsame Jahre hingearbeitet haben, verbietet Ice Fortress ausdrücklich. Holen wir das Projekt wieder aus der Versenkung, stehen wir als Lügner da.
    Unsere ganze Glaubwürdigkeit wäre damit dahin.«
    »Ice Fortress«, argumentierte Curtis dagegen, »ist das einzige Mittel, mit dem wir zumindest anfangen könnten, diesem Lasersystem etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Ohne es haben wir schlicht nichts, womit wir handeln könnten. Warum sollten denn die Russen auf alle unsere Forderungen eingehen, wenn sie nicht gezwungen sind? Warum sollten

Weitere Kostenlose Bücher