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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sie dieses Gelände schließen? Nur weil wir sagen: ›Ach, bitte, seid so nett‹ ?«
    »Die Sowjets werden uns nicht einfach ignorieren«, wandte Brent ein. »Gregory und ich werden sie in der UNO direkt angehen. Wir legen die Informationen vor, die Sie gesammelt haben, und fordern Sie auf, diese zu widerlegen, wenn sie können. Ich bin ganz sicher, daß dies dann das letzte war, was wir über irgendeine Laser-Verteidigungsanlage gehört haben.«
    Der Präsident blickte grimmig drein. »Sie haben recht, Marshall«, sagte er langsam. »Wir lassen die Finger von Ice Fortress. Das ist keine Option. Jedenfalls jetzt noch nicht.«
    Marshall Brent sah erleichtert aus. »Wir werden zu einer Verhandlungslösung kommen, Sir. Wir werden diese Sache zum Abschluß bringen.« In diesem Moment war es ihm gelungen, auch sich selbst davon zu überzeugen.
    Der Präsident nickte. Dann drehte er sich auf seinem Stuhl herum und starrte wortlos aus den Fenstern des Oval Office, während die ändern sich schweigend entfernten.
SICHERHEITSRAT DER VEREINTEN NATIONEN, NEW YORK
    »Ich komme zum letzten Punkt der Tagesordnung vor der Vertagung des Rates ins Neue Jahr«, sagte Ian McCaan in der regulären Sitzung des UN-Sicherheitsrates. »Vortrag des amerikanischen Delegierten über den Stand der laufenden Untersuchung zum behaupteten Verlust des Flugzeugs RC-135 der US-Air Force vor der Küste der Sowjetunion. Wir begrüßen hierzu den Außenminister der Vereinigten Staaten, Mr. Marshall Brent.
    Bitte, Mr. Brent -«
    »Entschuldigen Sie, Herr Generalsekretär«, unterbrach Karmarow mit dem Ausdruck höchster Überraschung. Er erhob sich halb von seinem Platz, während Marshall Brent durch den Mittelgang des geschlossenen Sitzungssaales des Sicherheitsrates kam. »Herr Generalsekretär, dies ist...«, er hatte Mühe, Haltung zu bewahren, »... es war mir nicht bekannt, daß dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt worden ist. Mein Büro ist dazu nicht konsultiert worden ...«
    Inzwischen hatte Marshall Brent den runden Konferenztisch erreicht. Er hob die Hand mit einem Lächeln zum sowjetischen Delegierten.
    »Ich fürchte, es war mein Fehler, Mr. Karmarow«, begann er.
    Karmarows Protest erstarb mitten im Satz, und er ließ sich wieder auf seinen Sitz zurücksinken. »Ich habe mir die Freiheit genommen, mich einer wenig gebrauchten und wohl auch bekannten Regelung der Geschäftsordnung des Sicherheitsrates zu bedienen.
    Ein Zusatz aus dem Jahr 1957 zu Artikel 39 der Geschäftsordnung des Sicherheitsrates erlaubt es jeder Seite einer beliebigen strittigen, vor den Rat gebrachten Sache, regelmäßige Zwischenberichte über alle dazu beschlossenen Untersuchungen zu erstatten. Ich habe mir deshalb erlaubt, einen solchen Zwischenbericht zusammenzustellen, von dem ich sicher bin, daß er die anderen Delegierten überaus interessieren wird -«
    »Verzeihung, Mr. Brent«, unterbrach Karmarow wieder, diesmal schon nachdrücklicher. Er beugte sich zu Andrina Asserni hinüber, flüsterte ihr etwas zu und sah ihr nach, wie sie den Sitzungssaal verließ. »Diese Angelegenheit wird noch immer untersucht«, sagte er dann. »Es ist mir bekannt, daß einige geringe Fortschritte erzielt worden sind, Sir, aber es ist doch wohl viel zu früh -«
    »Das trifft durchaus zu, Herr Botschafter«, gab Brent zu.
    »Trotzdem ist ein Zwischenbericht jederzeit erlaubt. Tut mir leid, daß Sie Miß Asserni fortschicken mußten, um den erwähnten Artikel zu überprüfen, aber damit hat es schon seine Richtigkeit. Alles ist bereits offiziell überprüft und vom Geschäftsordnungsausschuß auch für zulässig erklärt worden.«
    Karmarow blickte zu McCaan, der nickte und sagte:
    »Offensichtlich, Mr. Karmarow, sind Sie von Ihrem Sekretär beim Geschäftsordnungsausschuß nicht unterrichtet worden. Das Begehren ist in Ordnung. Selbstverständlich werden Sie die Möglichkeit erhalten, jede gewünschte Anmerkung dazu zu machen.«
    Der Russe leistete keinen weiteren Widerstand. Seine Stimme wurde sogar noch etwas defensiver. »Ich meine ja nur, weil die Untersuchung erst vor weniger als einem Monat begonnen hat...«
    »... und dennoch zu nichts Rechtem führte«, nahm ihm Brent sogleich mit knappem, aber festem Ton das Wort ab. »Alle amerikanischen Bitten um Aufzeichnungen, wohlgemerkt übliche Aufzeichnungen Ihrer militärischen Kontrollen zur Zeit des Verlustes der RC-135, sind leider ignoriert worden. Auch gleichlautende Bitten der ICAO, der Internationalen

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