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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sie fort und räusperte mich.
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Simon.
    »Dass wir nirgendwo in Sicherheit sind, was wir ja schon gewusst haben. Aber da war noch irgendwas anderes. Irgendwas, das sie mir erzählen wollte über die Nacht in Andrews Haus.«
    »Wenn du’s weiter versuchen willst, nur zu«, sagte Derek. »Wenn du Royce zu dir rüberziehst, kannst du ihn wieder zurückschicken, oder?«
    Ich nickte. Margaret hatte gesagt, es sei nicht ungefährlich, aber ich würde kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ausgerechnet diesen Geist zufällig in die falsche Dimension zurückschickte. Also blieb ich auf den Knien und drehte die Kraft hoch, versuchte ihn zu …
    »Suchst du jemanden, kleine Nekro?«
    Ich fuhr zusammen und verlor das Gleichgewicht. Simon und Derek griffen gleichzeitig nach mir. Derek fing mich mit einer Hand ab, während er mir mit der anderen ungeschickt das Band mit dem Anhänger über den Kopf fallen ließ. Ich zog es nach unten und sah mich um.
    »Royce«, sagte ich. »Darf ich dich sehen? Bitte?«
    Er lachte und wurde wie beim letzten Mal teilweise sichtbar. »Hat dir gefallen, was du gesehen hast, was?«
    Es heißt ja, zu erröten könne man nicht spielen, aber ich probierte es aus Leibeskräften. Das war die Methode, wie man mit dem Widerling umgehen musste. Schmeicheln, so unangenehm es auch sein mochte.
    »Du hast recht gehabt«, sagte ich. »Wir brauchen deine Hilfe. Es geht alles schief.«
    »Überraschung, Überraschung.«
    »Warst du … einer von uns? Auch ein Teil des Genesis-Projekts?«
    »Ich bin genetisch modifiziert, aber ich gehöre nicht zu euch Imitationen.«
    »Imitationen?«
    »Vom ursprünglichen Modell. Mir. Na ja, von Austin und mir.«
    »Ich habe gedacht, wir wären die ersten Versuchspersonen gewesen.«
    »Sie haben’s Genesis
zwei
genannt«, murmelte Derek. »Ich hab gedacht, sie hätten damit gemeint, Nummer zwei nach der biblischen Genesis. Aber es war ihre zweite Studie. Sie müssen vor uns schon eine unternommen haben.«
    Royce lachte. »Ihr seid wirklich Idioten. Bildet ihr euch allen Ernstes ein, das hier wäre ihr einziges Experiment? Yeah, ihr seid die zweite Gruppe … vom Genesis-Projekt. Und dann gibt es das Icarus-Projekt, das Phoenix-Projekt …«
    Dr. Davidoff hatte angedeutet, dass die Edison Group noch andere Experimente betrieb, aber ich tat so, als sei mir all das vollkommen neu. »Woher weißt du das alles?«
    »Ich bin intelligent.«
    Und dein Onkel hat zu den Leitern der Gruppe gehört.
    »Was ist schiefgegangen?«, fragte ich.
    »Wieso schiefgegangen?«
    »Du bist tot. Austin ist tot. Dr. Banks ist tot … hatte das irgendwas mit euch zu tun? Mit dir und Austin?«
    Ich sah Ärgernis über sein Gesicht flackern.
    »Irgendwas ist schiefgegangen«, beharrte ich. »Mit euch beiden. Das war der Grund, warum er gewusst hat …«
    Royce spielte ein Gähnen. »Gibt’s hier vielleicht irgendjemanden, der diese Art von Unterhaltung spannend findet? Machen wir’s doch ein bisschen amüsanter, spielen wir ein kleines Spiel.« Er ging zu Simon hinüber. »Du hast vorhin Witze über einen Geheimgang gemacht.«
    »Er kann dich nicht hören«, erinnerte ich ihn.
    »Willst du deinen Freund glücklich machen, kleines Mädchen? Ich verrate dir, wo der Geheimgang ist, weißt du, es gibt nämlich wirklich einen. In einem so großen Haus muss der Keller ja wohl genauso groß wie das Haus sein, oder?«
    Ich erzählte den Jungen, was Royce gesagt hatte.
    »Nicht unbedingt«, sagte Derek. »In dieser Zeit war es ganz üblich, keine vollständigen Keller zu bauen …«
    »Langweilig. Es gibt einen Gang in einen anderen Raum – einen, von dem sie nicht wollen, dass ihr ihn findet. Vor allem du nicht, kleine Nekromantin. Sie würden ja nicht wollen, dass du die Leichen aufweckst und dir ihre Geschichten anhörst.«
    Ich zögerte. Simon fragte, was Royce gesagt hatte, und ich gab es weiter.
    »Ich glaube, der redet Mist«, sagte Derek. »Aber okay, ich beiße an. Wo ist der Gang?«
    Royce zeigte hin, und ich gab die Richtung weiter.
    »Die Werkstatt?«, fragte Derek. »Da drin ist nichts. Ich hab schon nachgesehen.«
    »Was glaubt ihr, warum die Tür abgeschlossen ist?«, fragte Royce.
    »Weil du ein genetisch modifizierter Halbdämon mit telekinetischen Kräften bist«, antwortete ich. »Dich als Prototyp wollten sie natürlich unter Beobachtung halten, aber in einer normalen Umgebung. Also hast du nicht im Labor gelebt, sondern hier bei deinem Onkel

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