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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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lieber bei der Beschwörung dabei gewesen wäre.
    Nach dem Frühstück beschlossen wir, die Beschwörung im Keller abzuhalten – in sicherer Entfernung von Andrew, aber ohne auf das gefährliche Dach hinaufgehen zu müssen. Und ich geb’s zu, Simon und ich konnten es außerdem kaum erwarten, selbst einen Blick auf die Kellerräume zu werfen.
    Zum ersten Mal in meinem Leben ging ich in einen Keller hinunter und schauderte nur aus einem speziellen Grund: Es zog. Im Keller sah es genauso aus, wie Derek es beschrieben hatte – eine kleine Werkstatt und zwei große Räume, in denen alles Mögliche gelagert wurde. Simon machte Witze über mögliche Geheimgänge, aber Derek ruinierte diese schöne Vorstellung umgehend.
    Ich begann mit dem Beschwören und versuchte es mit der üblichen Vorgehensweise: Ich ging auf die Knie und schloss die Augen. Wie Dr. Banks aussah, wusste ich von dem Foto. Bei Austin war es schwieriger, denn ich sah ständig seine blutige Leiche vor mir, und das half mir nicht gerade, mich zu entspannen. Also konzentrierte ich mich hauptsächlich auf Dr. Banks, konzentrierte mich, bis ich den Punkt erreicht hatte, an dem ich spürte, dass mein innerer Alarm gleich losschrillen würde, um mir mitzuteilen, dass ich weiter nicht gehen sollte.
    »Nichts«, sagte ich.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Simon. »Du hast gezuckt.«
    »Versuch’s noch mal«, forderte Derek.
    Ich tat es, und es passierte immer noch nichts, aber Simon sagte: »Ja, du zuckst ganz deutlich. Deine Lider haben sich bewegt, als hättest du irgendwas gesehen.«
    Als ich es noch einmal probierte, spürte ich tatsächlich etwas, ein Aufblitzen, das mich innerlich zurückweichen ließ. Ich seufzte und änderte meine Position.
    »Lass dir Zeit«, murmelte Simon. »Keiner von uns geht hier weg.«
    Ich beschwor und kämpfte zugleich gegen den Wunsch an, die Stärke weiter hochzudrehen. Doch, da war ein Geist. Ich spürte die gleiche gesteigerte Aufmerksamkeit, die ich auch in der Nähe von Leichen wahrnahm, ein Gefühl, als mühte ich mich ab, um eine Stimme zu hören, die für meine Ohren zu schwach war. Gänsehaut überzog meine Arme.
    »Ich möchte den Anhänger abnehmen.«
    Ich wappnete mich gegen eine Diskussion, aber Derek nickte nur. »Heb ihn langsam über den Kopf, aber behalt ihn vorläufig lieber in den Händen. Sehen wir mal, ob du einen Unterschied bemerkst.«
    Ich schloss die Augen und griff nach dem Band.
    »Nein!«
    Ich fuhr zusammen und sah von Simon zu Derek, aber ich wusste, keiner von ihnen hatte gesprochen.
    »Sie ist wieder da«, sagte ich. »Diese Frau.«
    Als ich wieder beschwor, kam das Gefühl zurück, stärker diesmal. Es erforderte meine gesamte Willenskraft, mich nicht mit aller Macht in die Beschwörung zu werfen und den Geist zu mir herüberzureißen.
    »Vorsichtig«, flüsterte die Stimme.
    Die Gänsehaut wurde stärker.
    »D-darf ich dich sehen, b-bitte?« Meine Stimme zitterte. Ich räusperte mich und versuchte es noch einmal, aber ich stotterte immer noch.
    »Chloe?«, sagte Derek.
    Ich folgte seiner Blickrichtung zu meinen Händen hinunter. Sie zitterten. Ich umklammerte meinen Anhänger und holte tief Luft.
    »Ist es deine Tante?«, fragte Simon.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich …« Ich war im Begriff zu sagen, dass ich nicht wusste, wer es war, aber ich brachte die Worte nicht heraus. Ich wusste durchaus, wer es war, ich wagte nur nicht, es zu glauben.
    »Hör zu, Baby … Musst zuhören …«
    Hör zu, Baby.
Ich wusste, wer mich so nannte. Ich kannte diese Stimme.
    »Mom?«

[home]
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    W as?«, fragte Simon, während er sich vorbeugte. »Deine Mutter ist hier?«
    »Nein.« Ich schüttelte heftig den Kopf. »Ist sie nicht. Ich … ich … ich …« Ich atmete tief ein und ballte die zitternden Hände zu Fäusten. »Ich weiß nicht, warum ich das gesagt habe.«
    »Du bist erschöpft«, erklärte Derek.
    »Und was, wenn sie doch hier ist?«, fragte Simon.
    Ich bemerkte den Blick, den Derek Simon zuwarf, um ihm mitzuteilen, er solle den Mund halten. Nichtsdestoweniger fragte er mich danach: »Wenn hier wirklich ein Geist ist, willst du es dann weiter versuchen?« Er sah mir ins Gesicht. »Wahrscheinlich ist sie es nicht.«
    »Ich weiß.« Ich schloss die Augen wieder. Ich wollte, dass es meine Mutter war. Von dem Tag an, an dem ich festgestellt hatte, dass ich mit den Toten reden konnte, hatte ich diese Möglichkeit aus meinem Hirn gedrängt. Schon bei der bloßen Vorstellung, mit ihr zu

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