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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Herz. »Es könnte die letzte Chance sein, die ich habe.«
    »Und danach?«
    Talia antwortete nicht. Gut möglich, dass die Hälfte von ihnen es nicht lebend nach Hause schaffte. Da machte sie keine Versprechungen.
    Mit Vampirgeschwindigkeit näherte sie sich ihrem Bruder. Ein Stück hinter ihm verlangsamte sie ihr Tempo und schritt vorsichtig auf ihn zu. Ihr wurde die Kehle eng, und sie musste mehrmals blinzeln, ehe sie ihn klar erkennen konnte.
    »Max.«
    Im Umdrehen hob ihr Bruder sein Gewehr an die Schulter. Jahrelange Übung machte ihn schnell. Dann aber stolperte er ein wenig zurück, den Mund offen vor Staunen.
    »Talia«, entfuhr es ihm heiser, »verschwinde von hier!«
    »Wir müssen reden. Ich bin immer noch deine Schwester. Wir haben zusammen auf dem Schneehügel gespielt, saßen bei jedem Frühstück und jedem Abendessen am selben Tisch.«
Bis Dad meinen Stuhl wegräumte.
    Max verzog ängstlich das Gesicht. »Talia, um Gottes willen, mach, dass du hier wegkommst! Wenn Dad dich findet …«
    Talia hörte einen Schrei, halb menschlich, halb wütende Katze. Errata! Sie drehte sich um und blickte suchend in den Tunnel. Die Werpuma-Frau war nicht zu sehen, doch mehrere Gestalten in Schlächter-Kluft, die sich an der Stelle scharten, wo Errata zuletzt gewesen war.
Sie haben sie!
    Perrys Gesicht erschien vor Talias geistigem Auge. Gegenüber einem Werwesen zeigten sie keine Gnade, und was sie einem weiblichen antaten, war noch schlimmer.
    Max drängte sich an ihr vorbei und lief auf die Gruppe zu. Er war nicht mutig oder blöd genug, um sich im Gespräch mit dem Feind erwischen zu lassen, selbst wenn es sich um seine Schwester handelte.
Zum Teufel mit ihm!
    Talia holte tief Luft und umfasste ihre Airlite fester. Sie musste Errata helfen. Während sie schon loslief, überlegte sie sich, was sie tun sollte.
    Starke Hände packten sie von hinten. »Was hast du vor?«
    »Wie?« Talia drehte sich um. Ein gigantisch großer Vampir in einer Lederjacke und mit einem bedrohlichen Stirnrunzeln stand hinter ihr. Woher kam er so plötzlich?
    »Du solltest gründlich nachdenken, was du machen willst, sonst schnappen sie dich auch«, sagte er streng. Seine eisblauen Augen waren so hell, dass sie im Dämmerlicht beinahe weiß wirkten. »Komm mit!«
    Er zog sie den Tunnel hinunter und blieb erst stehen, als sie eine Nische erreichten, in der sie in Deckung gingen.
    »Wer bist du?«
    »Darak.«
    Das war also der mysteriöse Abtrünnige aus dem Empire. »Solltest du nicht oben kämpfen?«
    »Dort habe ich schon meinen Teil geleistet. Ich musste versprechen, auf dich aufzupassen, und jetzt wird mir auch klar, warum. Du bist ein verdammter Cowboy.«
    »Musstest du Lor das versprechen?«
    »Nein, Michelle.«
    Ihr wurde übel.
Er spricht mit Geistern.
»War sie okay?«
    »Ja. Und sie liebt dich.« Sein Tonfall hatte etwas Endgültiges.
    Talia wandte sich ab, um ihre Tränen zu verbergen. »Danke.«
    Er schnaubte kurz.
    Sie waren nahe genug, dass Talia die Männer zählen konnte. Mit Max waren sie vier, und sie kannte alle beim Namen. Einer war ihr Nachbar gewesen.
    Einer der anderen war ihr Vater. Groß und sehnig, das graue Haar kurz geschoren. Mikhail Rostova hatte eindeutig das Sagen. Für einen Sekundenbruchteil wandte er den Kopf in ihre Richtung. Tiefe Falten hatten sich von seiner Nase bis zu seinen Mundwinkeln gegraben, wodurch seine unerbittliche Miene noch strenger wirkte. Zorn und Sehnsucht rangen in Talia. Sie wollte ihm diesen Ausdruck aus dem Gesicht schlagen, ihn in die Knie zwingen. Und gleichzeitig sehnte sie sich danach, dass er sie in die Arme nahm und ihr sagte, sie wäre ein braves Mädchen gewesen.
    Sie hatte Belenos umgebracht, doch ihren Vater nur zu sehen war um ein Vielfaches schlimmer.
    Kalter Schweiß rann ihr über den Rücken. Eine Versöhnung war ausgeschlossen. Das Einzige, was sie tun konnte, war, dafür zu sorgen, dass er ihre Freunde nicht verletzte. Sie hoffte, dass sie ihn nur gefangen nehmen musste, doch es könnte auch mehr nötig sein.
    »Geht es dir gut?«, fragte Darak, der sie prüfend musterte.
    »Ja.« Talias Stimme klang zittrig. »Ich war mal eine von ihnen.«
    Sobald ihr klarwurde, was sie eben gesagt hatte, erstarrte ihr ganzer Körper zu Eis.
Jetzt kommt die Stelle, an der er gegen mich kämpft oder wir beide gegen die Schlächter.
    Aber Darak blieb gänzlich ungerührt. Wie ein Granitblock. »Sie werden dich umbringen. Das weißt du, oder?«
    »Ja, weil ich ein Monster

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