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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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das kleine Tier gern gestreichelt hätte.
    »Keine Ahnung«, antwortete er grinsend. »Den hab ich in einem der Klippenbereiche gefunden. Er sah aus, als wäre er aus dem Nest gefallen. Ein paar der Flugspezies scheinen neuerdings zu brüten. Früher war hier alles unfruchtbar, aber das ist wohl vorbei.«
    »Gibt es nicht in Mexiko Geschichten über fliegende Schlangen?«
    Stewart griente. »Tja, dann nehme ich ihn vielleicht mal mit zu Taco Bell und guck, wie er reagiert.«
    »Hast du nichts zu tun, Stewart?«, rief eine muntere Stimme.
    Talia wandte sich in die Richtung, aus der sie erklang.
Das ist also der berühmte Conall Macmillan, der Cop, der zum Feuerdämon wurde.
    Mac war gigantisch groß, trug ein Harley-Davidson-T-Shirt und eine Jeans. Blaue Tattoos bedeckten seine Unterarme. Der mattrote Glanz in seinen Augen wies ihn unmissverständlich als Dämon aus – und die Tatsache, dass der Korridor merklich wärmer wurde. Ansonsten wirkte er auf Talia wenig dämonenhaft.
    Stewart entschuldigte sich.
    »Also, was höre ich da von Tunneln und riesigen Spinnentieren?«, fragte Mac. »Caravelli ist kaum zwei Minuten aus der Stadt, und schon macht ihr jungen Hunde Rabatz?«
    Er schlug Lor so kräftig auf den Rücken, dass dieser stolperte. »Und ich darf langweilige Erste Hilfe leisten? Wieso hast du uns nicht mit zu dem Kampf gerufen?«
    »Du hast sowieso schon zu wenige Wärter«, antwortete Lor. »Wenn du die von ihren Posten abziehst, kriegen wir üblere Probleme als Belenos, der in Fairview herumläuft.«
    »Ja, leider hast du recht.« Mac führte sie den Korridor hinunter. »Deshalb verzeihe ich dir. Allerdings bin ich nicht sicher, ob Caravelli es auch tun wird, wenn er morgen landet.«
    »Er wird gewiss zu sehr mit Königin Omara beschäftigt sein.«
    Lor und Talia erzählten ihm, was passiert war. Bis sie fertig waren, hatten sie schon ein Zimmer mit einer niedrigen Liege erreicht. Er bat Talia, sich hinzusetzen, bevor er eine Reihe von Erste-Hilfe-Zubehör auslegte.
    Keine Minute später hatte Lor ihn beiseitegeschoben und machte sich daran, Talias Arm zu verarzten. Sie bemerkte das Grinsen des Dämons und wurde rot.
    »Ihr zwei seht echt fertig aus«, stellte Mac fest. »Ich sage Connie, dass ihr hier seid. Sie findet bestimmt einen Platz, an dem ihr euch frisch machen könnt.«
    »Danke«, sagte Lor, der Talias Arm verband.
    Connie war Macs Frau, wie Talia erfuhr, eine winzige irische Vampirin mit langem schwarzem Haar und tiefblauen Augen. Lor begrüßte sie mit einer herzlichen Umarmung. Bald wusste Talia auch, dass sie nicht nur Joe sehr gut kannte, sondern überdies die Ziehmutter von Lors Freund aus Kindertagen war. Erst dann wurde Talia alles klar. Sie war diejenige, die Lor Lesen und Schreiben beigebracht hatte. Interessiert betrachtete sie die zierliche Frau.
    Connie stellte das Gegenteil des typischen Vampirs dar. Und sie war ziemlich keck.
    »Das Schlimme an diesem Ort ist«, sagte sie in einem munteren, melodischen Akzent, »dass noch nie jemand einen Pinsel in die Hand genommen hat. Überall grauer Stein, das ist doch deprimierend! Und bunte Vorhänge kann man auch nicht aufhängen, weil es ja keine Fenster gibt. Ich hatte mir diesen Innenarchitekturkurs angesehen, weil ich dachte, dass wir so etwas gebrauchen können. Wer ist schon morbide, wenn er von modernen schwedischen Möbeln umgeben ist?«
    »Ich weiß nicht, wie die Trolle das fänden«, warf Lor ein. »Ich glaube, sie mögen die kahlen Mauern.«
    »Tja, was kann man von denen anderes erwarten?« Connie klang angewidert und blieb an einer Tür stehen, hinter der sich ein weiterer dunkler Gang auftat. »Ginge es nach ihnen, wäre die Burg eine einzige große Sportkneipe. So, da wären wir. Ich habe ein paar Gästezimmer eingerichtet.«
    Als Talia von dem Steinkorridor in das mit dickem Teppich ausgelegte Zimmer trat, erkannte sie sofort, dass Connie ein Händchen für Innenarchitektur hatte. Der Raum war ganz in Grüntönen mit weißen Akzenten hier und da gehalten, die ihm etwas Frisches verliehen. Die Einrichtung war weder zu schnörkelig noch zu streng. Ein paar abstrakte Collagen dienten als Blickfang, und das Bett sah sündhaft weich aus.
    Talias Reaktion freute Connie sichtlich. »Kein Palast, aber auch nicht zu schäbig, nicht wahr? Nebenan ist ein Bad. Dahinter befindet sich noch ein Duschbad, falls euch das lieber ist. Und passt mit dem Wasser auf, denn ›heiß‹ ist hier wirklich
sehr
heiß! Die Rohre haben wir durch den

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