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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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wiedersiehst, tue ich dir einen Gefallen.«
    Er lachte leise. »Wohin wolltest du?«
    »In ein Hotel.«
    »Mit der Polizei auf den Fersen und womöglich einem Geisterbeschwörer, der nach dir sucht?«
    »Ich bin die böse Untote. Ich habe ein paar Tricks drauf und ungefähr vierzig Dollar in der Tasche.«
    »Na, viel Glück!«
    Talia schlitterte. »Ich bin geliefert, oder?«
    Lor kam über die Eisfläche auf sie zu, wo seine schweren Stiefel mühelos Halt zu finden schienen. »Die Unterhaltung oben hat dir zugesetzt, nicht wahr?«
    »Dir nicht?«
    »Errata hat den Namen deines Meisters herausgefunden. König Belenos. Du hast einige eindrucksvolle Feinde.« Er packte ihren Arm, ehe sie hinfallen konnte. »Du hast gesagt, dass du keine Vampirin werden wolltest.«
    Ihr wurde die Brust eng. »Nein, wollte ich nicht.«
    Sein Blick fuhr ihr bis in die Seele. »Wie ist es passiert?«
    Talia zog die Jacke oben fester um ihren Hals. »Ich … das ist eine lange Geschichte. Du brauchst lediglich zu wissen, dass Belenos nicht alle Bretter am Sarg hat. Und er hasst Königin Omara.«
    »Das weiß ich.« Lor trat auf einen trockeneren Flecken, womit er näher an Talia rückte. »Er war schon einmal hier. Das letzte Mal hatte er sich mit einer unserer Vampirjägerinnen angelegt, und sie lieferte ihn der Königin aus, damit sie ihn bestraft.«
    Talia nickte. »Königin Omara verstümmelte ihn auf eine Weise, dass nicht einmal ein Vampir sich davon erholt. Er kann kein Schwert mehr schwingen.«
    Lor merkte auf. »Du denkst, dass er der Mörder ist?«
    Sie schluckte. Es gab zwei Gründe, weshalb sie Angst gehabt hatte, den Namen ihres Meisters preiszugeben. Einer war, dass es damit für Belenos leichter wurde, sie zu finden; der andere, dass es mit dieser Information umso einfacher wurde, ihre Herkunft zu ermitteln. Folglich lief ihr nun ein Angstschauer über den Rücken.
    Lor und seine Freunde wussten also inzwischen, wer sie gewandelt hatte. Fortan balancierte sie auf einem schmalen Grat, Belenos auf der einen Seite, der Rest der Nichtmenschlichen auf der anderen. Wäre eine dritte Seite zu vergeben, hätte ihre Familie diese sicher gern eingenommen, denn die wollte Talia ebenfalls umbringen. Es war schwer, zu entscheiden, weswegen sie sich am meisten sorgen sollte.
    Denk nicht einmal daran!
Wenn sie es tat, wäre sie gelähmt vor Angst. Sie musste sich auf die Möglichkeit konzentrieren, dass Belenos Michelle ermordet hatte.
Mein Gott, das heißt, er ist in Fairview!
Wodurch es umso notwendiger wurde, dass sie ihre Waffen aus Michelles Wohnung holte.
    Zitternd schöpfte sie Atem. »Belenos ist ein Hexer. Er hasst die Königin. Außerdem mag er Katz-und-Maus-Spiele. Falls er erfahren hat, dass ich hier bin, könnte er Michelle schlicht ermordet haben, weil ich sie liebte. Er würde so etwas tun, um mir Angst einzujagen.«
    »Ja, das wäre einleuchtend, denn Darak sagte, der Geist deiner Cousine hätte sich Sorgen gemacht, dass du auch in Gefahr bist. Ist Belenos ein Geisterbeschwörer?«
    »Wenn es scheußliche Magie ist, hat er sie wahrscheinlich gewirkt. Offen gesagt macht mir der Gedanke, er könnte in der Nähe sein, Alpträume.«
    »Es gibt Berichte, dass du ihm sehr viel Geld gestohlen hast.«
    Verfluchte Errata! »Er schuldete mir ein neues Leben. Schließlich raubte er mir mein letztes. Ich nahm mir nur genug, um von ihm wegzukommen.« Okay, vielleicht war das untertrieben, aber er schuldete ihr einiges.
    »Blutgeld?«
    »Ich sehe es eher als Invaliditätsrente.« Das letzte Wort spuckte Talia fast aus. »Stehlen mag für dich unehrenhaft sein, doch für mich war es mein Ticket aus seinem Gruselkabinett!«
    Sie senkte den Kopf, weil sie Lor nicht ins Gesicht blicken wollte. Niemand würde verstehen, was sie getan hatte, außer, er hatte es selbst durchgemacht. Sie spürte sein Interesse wie eine sanfte Berührung, mit der er vorsichtig ertastete, wer sie war.
Ich bin geliefert, wenn du es jemals herausfindest.
    Talia erschauderte. Sie kam sich vor wie ein Kind in einer riesigen Jacke. Die Ärmel hingen ihr bis über die Fingerspitzen, der Saum unten fast bis zu den Knien. Lor legte einen Arm um sie und zog sie nah zu sich. Die Jacke, die er trug, war sauberer, aber genauso schlicht. Er hatte sie offen gelassen, so dass Talia seine Körperwärme fühlte und sich unweigerlich dichter an ihn drängte.
    Moment mal!
Erst mit einer Sekunde Verspätung dämmerte ihr, was hier gerade geschehen war. Er hatte so beiläufig von ihr

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