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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf dem Sitz umdrehte und zurückblickte.
    »Wahrscheinlich gehört ihm der Zaun, den wir zerstört haben, und bestimmt hat er ihn selbst aufgestellt«, sagte Bell mit durchtriebenem Grinsen.
    Nach fünfzehn Kilometern tauchte Soledad vor ihnen auf. Die Stadt war nach der Mission Nuestra Señora de la Soledad benannt, die vor über hundert Jahren gegründet worden war, und hatte einen bedeutenden Bahnhof, denn von ihm aus konnten die im Tal wachsenden landwirtschaftlichen Erzeugnisse so schnell wie möglich auf die Märkte gebracht werden. Bell drosselte die Geschwindigkeit, als sie in die Stadt einfuhren, und fand bald eine Tankstelle, wo er Benzin für den Locomobile bekam. Während Bronson und der Tankwart mehrere Kanister voll in den großen Tank kippten, kämpfte Bell mit dem zerbeulten Kotflügel, um ihn vom Rad wegzubiegen. Dann nahm er den Schlauch, den Bronson geflickt hatte, steckte ihn zurück in den Reifen und zog diesen wieder auf das Rad auf, das er hinten am Locomobile befestigte.
    »Seid ihr Jungs die Ersten von einem Autorennen oder was?«, fragte der Tankwart, der in einem ölverschmierten Overall steckte.
    Bell lachte. »Nein, wir sind allein.«
    Der Tankwart betrachtete das staubige und demolierte Automobil und schüttelte den Kopf. »Ihr müsst es ja ganz schön eilig haben.«
    »Das kann man wohl sagen«, bestätigte Bell und drückte dem Tankwart eine Summe in die Hand, die den Preis für das Benzin mehr als deckte.
    Der Tankwart stand da und kratzte sich am Kopf, während der Locomobile davonbrauste und schnell zu einem kleinen roten Punkt am Ende der Hauptstraße wurde. »Diese Jungs müssen verrückt sein«, brummelte er. »Hoffentlich wissen sie, dass die Brücke über den Solveig Creek nicht passierbar ist.«
    Fünfzehn Minuten später und dreißig Kilometer von Soledad entfernt fuhren sie auf eine scharfe, abschüssige Linkskurve zu und brausten an einem Schild am Straßenrand vorbei.
    »Was stand drauf?«, fragte Bell.
    »Irgendwas mit einer Brücke«, antwortete Bronson.
    Plötzlich blockierte ein Stapel Eisenbahnschwellen die Straße, und Bell konnte den oberen Teil einer Brücke sehen, die aussah, als wäre sie in der Mitte auseinandergebrochen. Ein Trupp Männer war dabei, die Mittelstütze zu reparieren, während ein anderer Trupp Masten aufstellte, um die Telegrafen- und Telefonleitungen wieder aufzuhängen, die bei einer Überflutung heruntergerissen worden waren.
    Reflexartig nahm Bell den Fuß vom Gaspedal und riss das Lenkrad herum. Er trat mit beiden Füßen auf die Bremse, wodurch die Hinterräder blockierten und das Heck des Wagens ins Schlingern geriet, was dazu führte, dass der gesamte Locomobile seitlich ins Rutschen kam. Im letzten Moment richtete er den Wagen wieder geradeaus, und sie flogen über den Rand einer steilen Böschung und tauchten in eine Schlucht hinab, die früher einmal ein Flussbett gewesen war. In einer explodierenden Staubwolke landeten sie nur wenige Meter von einem breiten, knietiefen Bach entfernt, der in Richtung Meer floss.
    Das schwere stählerne Fahrgestell und der große Motor rauschten, von ihrem eigenen Schwung getrieben, hinein, und eine riesige Woge aus braunem Schlammwasser er- goss sich über den Locomobile. Der heftige Aufprall fuhr Bell und Bronson in sämtliche Knochen. Wasser schwappte über den Kühler und auf die Motorhaube, bevor es die Männer mit flüssigem Schlamm überzog.
    Da sie den Schwall mit voller Wucht abbekamen, fühlten sie sich, als würden sie durch die Sturmflut eines Hurrikans fahren.
    Das Automobil kam am anderen Ufer wieder heraus, und Bell drückte das Gaspedal durch, während er inständig hoffte, dass der starke Motor nicht absoff. Wundersamer weise hatten Zündkerzen, Zündmagnet und Vergaser den Zwischenfall überstanden, und die Brennkammern des großen Vierzylinders arbeiteten ohne einen einzigen Aussetzer. Wie ein treues Ross mühte sich der Locomobile den gegenüberliegenden Hang hinauf, bis er flaches Gelände erreichte und Bell auf die Straße zurückfahren konnte.
    Nach der Beinahe Katastrophe nahmen Bell und Bronson erleichtert die Schutzbrillen ab und reinigten sie von Schlamm und Lehm.
    »Es wäre nett gewesen, wenn uns der Typ an der Tankstelle gewarnt hätte«, sagte Bronson, dessen Nerven bloßlagen.
    »Scheinen wortkarge Leute hier in der Gegend zu sein«, scherzte Bell.
    »Das war die Stelle, wo die Flutwelle die Telefon- und Telegrafenleitungen zerstört hat.«
    »Wir kabeln Ihren Kollegen

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